Guten Morgen!
Ich möchte mich nur noch kurz zu den "vollendeten Tatschachen" äussern. Als ich sah, wie glücklich meine Mutter war, diese zwei Lebewesen zu haben, viel es mir leichter, die zwei Plaudertaschen zu akzeptieren. Sie konnte sich wieder um jemanden kümmern! Meine Schwester war, durch ihre Heirat, bereits ausgezogen. Ich war berufstätig und selbständig. Es war einfach schön zu sehen, wie sie sich um diese zwei Vögel kümmerte und wie fröhlich sie dabei war.
Tatsächlich veranstalten diese Tierchen einen Heidenlärm. Geschweige denn vom Dreck! Alle Federn und die Futterhülsen lagen immer schön um den Käfig herum. Im Käfig drinnen sah es bei Weitem nicht so schlimm aus. Wenn wir Fern sahen, Musik hörten oder Besuch hatten, beteiligten sich die Vögel lebhaft am Geschehen. Je lauter wir wurden, desto lauten sie! Nicht mal den Käfig zudecken nützte was! Folglich stellten wir sie in solchen Momenten auf den Balkon oder in ein anderes Zimmer.
Liebe Debi, ich wollte dich auf gar keinen Fall dazu überreden, es so zu machen, wie meine Mutter. Ich hab nur gemerkt, dass man Situationen schneller akzeptiert, wenn man eben vor vollendeten Tatsachen steht, als lange, aufreibende Diskussionen darüber zu führen. Und... überlege es dir sehr gut, ob es wirklich ein so grosser Wunsch ist. Diese Tierchen brauchen ihre Aufmerksamkeit, wie jedes Lebewesen auch. Die Zeit, die du mit Käfig putzen, plaudern und Federn aufnehmen investierst, fehlt der Zweisamkeit zwischen dir und deinem Freund. Du bist berufstätig und stundierst noch nebenbei. Ist es jetzt wirklich der richtige Zeitpunkt, dir noch was aufzuladen?
Ich liebe Katzen über Alles! Als Kind wünschte ich mir eine Katze. Wir hatten nie eine, weil wir in einer Mietwohnung wohnten und meine Mutter "Angst" vor Katzen hatte. Erst als mein jüngerer Sohn den Wunsch äusserte, er möchte eine Katze, haben wir entschieden, eine vom Tierheim zu holen. Leider hatte dieses Tier bereits schlechte Erfahrungen hinter sich, sodass sie sich bei uns nicht wohl fühlte. Ich brachte sie mit grossem Herzschmerz wieder zurück. Als die Katze unserer Nachbarin trächtig war, haben wir eines der Katzenbabys aufgenommen. Mann... der war so lieb. Wir nannten ihn Leo! Ein Jahr war er bei uns. Eines Tages ist er nicht mehr nach Hause gekommen. Ich habe ein halbes Jahr auf ihn gewartet, bevor ich all seine Sachen wegräumte. Es hat mir sehr weh getan. Nun... der Kater meiner Nachbarin (sozusagen der grosse Bruder von Leo) kommt mich immer besuchen. Ich lass auch im Wintergarten einen Spalt offen, damit er rein kommen kann. Wir schmusen manchmal sehr lange miteinander. Wenn er genug hat, geht er - oder auch ich. Der Kater gehört zwar nicht mir, ich darf ihn aber geniessen und das ist genaus so schön, wie einen eigenen zu haben.
Ich hab das jetzt nur erzählt, um dir zu sagen: Du könntest dich echt mit den Vögeln der Nachbarn manchmal unterhalten und sie füttern. Sie gehören zwar nicht dir, aber du kannst dich um sie kümmern und dich an ihnen erfreuen. Wäre auch eine Möglichkeit, nicht? Ich glaube aber nicht, dass dein Freund grössere Sympathien für diese Tiere entwickeln könnte, wenn du sie zu dir nehmen würdest.
Ich wollte eigentlich nur kurz was schreiben!

Es ist doch länger geworden, als vorgesehen.
Wünsche dir ein wunscherschönes Wochenende
Un abbraccio!