Verfremdungs-Gefühle – schädliches Surfen im Internet

Nyota

Depressive Menschen leiden häufig unter quälerischen Verfremdungs-Gefühlen.

Siehe:
De-Realisation siehe Derealisation - DocCheck Flexikon

De-Personalisation siehe Depersonalisation - DocCheck Flexikon

In meinen heftigen depressiven Schüben versuche ich, mich durch surfen im Internet abzulenken und Einsamkeits-Empfindungen zu vertuschen.

Oftmals aber kehre ich „aus dem Internet“ zurück, und empfinde dann diese Verfremdungs-Gefühle – insbesondere De-Realisation – als besonders heftig. Auch wenn ich mich in Hilfe-Foren bewegt hatte.
Dieses „Wo bin ich?“ ist ziemlich unerträglich.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und könnte raten, wie man sich in diesem Zusammenhang verhalten soll, um depressive Symptome nicht noch zu verstärken?

Ganz sicher werden viele Leser mitteilen wollen, daß ihnen das Surfen im Internet eigentlich nur Vorteile bringt: Ablenkung, Anteilnahme anderer Menschen, interessante Mitteilungen über Geschehnisse, Möglichkeiten des Spielens am PC usw. usw..

Letztere Leser aber meine ich nicht mit meiner Anfrage -, sondern eben diejenigen, die ebenfalls unsympathische Gefühls-Reaktionen durch dieses Surfen bekommen. Aus deren Erfahrungen und aus deren daraus resultierenden Verhaltensweisen würde ich gerne etwas für mich lernen. Insbesondere: wie holt man sich nach dem Surfen aus der anschließend gestörten Sicht der Realität (mindestens seiner Umgebung) wieder heraus?

Danke.
 
Hallo Darkness,

ich kann aus meiner Erfahrung nur sagen, daß mich langes Surfen im Netz müde macht und damit für andere Aktivitäten danach eher eben zu müde.

Aus Erfahrung weiß ich, daß mir eine 1-stündige Fahrradfahrt (z.B.) wesentlich besser tut als ein 1-stündiges Surfen. Es ist eben das "Sichaufrappeln", das klappen muß, sonst kommt man nicht vom PC weg :eek:).

Dazu kommt meiner Meinung nach noch, daß der PC eine Gemeinschaft und Kontakt mit Menschen letztlich nur vorgaukelt. In Wirklichkeit wird doch der Wunsch auf Nähe, Wärme, Verständnis eher nicht erfüllt, oder eben nur ansatzweise.
Geht man aber nicht raus, trifft man auch keine realen Menschen, was den Wunsch nach Nähe, Wärme ... erst recht hervorruft.

Grüsse,
Oregano
 
Sorry, Oregano, ich kann nicht regulär zitieren. Werde bei jedem Versuch in die Anmeldung zurückgeworfen.

Also anders.

Zitat Oregano:
"Dazu kommt meiner Meinung nach noch, daß der PC eine Gemeinschaft und Kontakt mit Menschen letztlich nur vorgaukelt. In Wirklichkeit wird doch der Wunsch auf Nähe, Wärme, Verständnis eher nicht erfüllt, ..."

Wie recht Du hast.
Manche Teilnehmer in einem Forum - so hat man gelegentlich den Eindruck - referieren über sich, ihr Leben, ihre Gefühle und/oder Probleme nur für sich selbst. Und sie legen dann auf das feedback anderer gar nicht so viel Wert.

Deshalb eben mein persönliches Empfinden, daß das Internet Einsamkeits-Gefühle (und Depressionen) noch verstärken kann.
 
Hallo Darkness,

Deshalb eben mein persönliches Empfinden, daß das Internet Einsamkeits-Gefühle (und Depressionen) noch verstärken kann.

Und die Moral von der Geschicht?
Besser die Energie, die man hat, in körperliche Bewegung und ähnlich Wohltuendes stecken als in lange Zeiten am PC?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Darkness,
wußtest Du, daß elektromagnetische Wellen den ganzen Organismus, also Körper, Geist und Seele beeinträchtigen bis krankmachen können? Mit anderen Worten: depressive Verstimmungen und Realitätsentfremdungsgefühle können ohne weiteres durch Deinen Computer/Drucker/Tastatur/Maus kommen. Ich kenne viele Menschen, denen es geht wie Dir durch die niederfrequenten Felder, die also täglich nicht lange am Computer sitzen können.
Eine Statistik (Hallberg/Oberfeld, Auswertung aus 7 Ländern) zeigt, daß derzeit bereits über 30% der Gesamtbevölkerung mit Krankheitssymptomen auf diese Strahlung reagieren - dies ist nur leider den meisten davon noch nicht bekannt (die Ursache ihrer Beschwerden).

Wenn Du allerdings WLAN nutzt (evtl. im Zimmer ein DECT-Telefon), das ist hochfrequente Funk-/Mikrowellenstrahlung, die noch weit biologisch wirksamer ist als die niederfrequenten Felder.

Hier ein Link, den ich spontan fand:
Wissenschaftstransfer, Arbeitsmarktanalyse, Stellenangebote, berufliche Weiterbildung

Hier ein weiterer:
Krank durch Elektrosmog

Auszug:
Krank durch Elektrosmog?
(...)
Zweifelsfrei ist, dass die elektromagnetischen Felder existieren und mit Materie und so auch mit biologischen Systemen wie dem Mensch in Wechselwirkung treten.

Es gibt viele Symptome und Krankheiten, die mit Elektrosmog in Verbindung gebrach werden:

Kopfschmerzen
MIGRÄNE
Gesteigerte NERVOSITÄT
Konzentrationsstörungen
AHDS und ADS
DEPRESSIVE Verstimmungen
HERZRHYTHMUSSTÖRUNGEN
FRUCHTBARKEITSSTÖRUNGEN
AUGENREIZUNGEN
SCHWINDEL
GEDÄCHTNISSCHWÄCHE
STRESS
LEISTUNGSABFALL
SCHLAFSTÖRUNGEN
UNRUHEZUSTÄNDE
KREBS
VERSPANNUNGSZUSTÄNDE
LERNSTÖRUNGEN BEI KINDERN
ERHÖHTER BLUTDRUCK
POTENZSTÖRUNGEN
BLUTBILD VERÄNDERUNGEN
STÄNDIGE MÜDIGKEIT
ERSCHÖPFUNGSZUSTÄNDE
ALLERGIEN - IMMUNSCHWÄCHE
ERBGUTSCHÄDEN
DNA Brüche
Bewegungsstörungen

Anmerkung von mir: Die Studien, die angeblich nichts an biol. Wirkungen finden, sind merkwürdigerweise seitens der Industrie gefördert. Unabhängige Studien gibt es haufenweise, die das Schädigungspotential belegen.

Hoffe, daß mein Hinweis Dir ein Stück weiterhilft!

Viele Grüße
**Nischka** :wave:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Darkness,

ich kenne eine ähnliche Problematik beim Surfen auch. Bei mir ist es wie eine Sucht bzw. Abhängigkeit. Die ist bei mir vor allem stark bei Stress, Anspannung, Ärger oder depressiver Verstimmung. Dann zwingt es mich vors Internet und ich surfe dann teilweise wahllos 1-2 Stunden lang, zeitweise habe ich ganze Abende mit solchem Zeitvertreib verbracht.

Teilweise ist es auch wie Orgegano schreibt, die Suche nach menschlichem Kontakt, den man aber im Internet nicht finden kann bzw. nur sehr ausgedünnt. Jedenfalls ersetzt es keinstenfalls den direkten Kontakt von Mensch zu Mensch.

Ich fühl mich in solchen Phasen dann immer wie ein Automat, der an eine Batterie angeschlossen wird. Ich sitze davor und komme nicht los, obwohl ich weiß, dass es mir schadet. Die Realität erscheint mir dann in solchen Momenten so leer, dass ich mich lieber im Internet "wärmen" möchte, aber es wärmt leider nicht.

Etwas völlig anderes ist es allerdings, wenn man vor dem Computer kreativ und produktiv tätig ist und selbst etwas gestaltet, was einem wichtig ist, dann komme ich gut damit klar und fühle mich wohl damit. Aber Berieselung und Zeitvertreib schadet.

Gruß,
Sam77
 
Ich kann mich Sam absolut anschließen. Auch bei mir gibt es dieses Suchtverhalten.
Auch wenn es bedingt eine Suchtverlagerung ist (trockener Alkoholiker), ist es eine Sucht.
Suchtberatungen, Psychologen und Psychiater befassen sich zunehmend mit dem Phänomen Internetsucht.
Diese Sucht hat deckungsgleiche Konsequenzen für den Abhängigkeiten, wie viele andere Süchte auch:
Vereinsamung, Aufkündigung von Beziehungen, Kontrollverlust, Scham, Alibi-Verhalten usw.

Gutes Thema! Lasst uns am Ball bleiben. :)




Liebe
Grüße
Bodo
 
Ich kann mich Sam absolut anschließen. Auch bei mir gibt es dieses Suchtverhalten.
Auch wenn es bedingt eine Suchtverlagerung ist (trockener Alkoholiker), ist es eine Sucht.
Suchtberatungen, Psychologen und Psychiater befassen sich zunehmend mit dem Phänomen Internetsucht.
Diese Sucht hat deckungsgleiche Konsequenzen für den Abhängigkeiten, wie viele andere Süchte auch:
Vereinsamung, Aufkündigung von Beziehungen, Kontrollverlust, Scham, Alibi-Verhalten usw.

Ich vermute auch einen Zusammenhang von Quecksilber bzw. anderen eingelagerten Giften und Sucht. Von süchtigen Amalgamträgern bzw Ex-Amalgamträgern habe ich schon mehrfach gelesen.

Ich hoffe, dass sich bei mir diese Art der Internet-Sucht im Laufe der Entgiftung abschwächt. Der Begriff Sucht ist auch nicht so richtig treffend, da ich zum Beispiel keine Probleme habe, wenn ich irgendwo bin, wo es kein Internet gibt, Urlaub, Naturaufenthalt etc. Dann fehlt mir nichts. Aber sobald zuhause der Computer dasteht, kann ich nicht wiederstehen.
 
Noch einmal zu meinem Eingangs-Text zurück.

Für mich persönlich muß ich allerdings bei diesem Thema sagen - so widersprüchlich sich das anhört - :

auch wenn das Surfen das De-Realisationsgefühl noch verstärken kann ...:
... ist man erst einmal so tief unten, daß eine schwere Antriebssperre es einem unmöglich macht, die Wohnung zu verlassen, dann ist das Surfen im Internet eben der einzige Weg, am Leben in der Welt irgendwie noch „teilnehmen“ zu können.
 
... ist man erst einmal so tief unten, daß eine schwere Antriebssperre es einem unmöglich macht, die Wohnung zu verlassen, dann ist das Surfen im Internet eben der einzige Weg, am Leben in der Welt irgendwie noch „teilnehmen“ zu können.[/COLOR][/SIZE][/FONT]

Hallo Darkness
ich möchte mich hier anschliessen, verzeih mir dass ich nur einen kurzen Auschnitt zitiere.

Meiner Meinung nach sollte es eine Art Betreuer geben, die einem hier einfühlsam unterstützen, nicht mit puschen, sondern mit genauem Hinhören, was ein Mensch in seiner speziellen Situation braucht. (wenn das gewünscht wird) Vor allem auch mit einem Hausbesuch, denn ich kann zb. nicht weg von zu Hause, habe schon des öfftern um Unterstützung bei Hilfsorganisationen angefragt, aber immer heisst es "sie müssen einen Termin bei uns im Büro abmachen, und vorbeikommen"
---- dies ist nicht allen Menschen möglich, und die werden dann einfach sich selbst überlassen, irgendwann wenn sie dann verbittert und vereinsamt sind, vielleicht auch zu Kurzschlusshandlungen greiffen, heisst es "psychisch krank" und oft ist eine Einweisung nötig, diese Menschen wurde meiner Erfahrung nach krank gemacht, und ich finde es sehr traurig, dass es so weit kommen muss.
Mein neuer Schritt wird sein, evtl. bei der Krankenkasse um einen Coach zu bitten, oder jemand der Case Management macht, evtl. ist das noch eine Möglichkeit.

wünsche allen viel :kraft: bei der Suche nach Unterstützung damit sie in ihrem Tempo, auf ihre Art und Weise wieder in die reale Welt zurückkehren können.
LG KARDE
 
Ich kann mich Sam absolut anschließen. Auch bei mir gibt es dieses Suchtverhalten.
Auch wenn es bedingt eine Suchtverlagerung ist (trockener Alkoholiker), ist es eine Sucht.

Diese Sucht hat deckungsgleiche Konsequenzen für den Abhängigkeiten, wie viele andere Süchte auch:
Vereinsamung, Aufkündigung von Beziehungen, Kontrollverlust, Scham, Alibi-Verhalten usw.

Wenn ich ehrlich zu mir selber bin, kann ich mich dem nur anschließen. Bei mir ist es eine generelle Suchttendenz. Ich springe von einer Sucht zur nächsten, da ich speziell bei Alkohol und anderen Substanzen merkte, dass es mir nicht gut tut (körperlich). Daher schaffte ich es, diese aufzugeben. Allerdings ging es dann mit Fernsehsucht, Internetsucht, Kaufsucht, Vergnügungssucht weiter .... Ich kämpfe jeden Tag, ist allerdings verdammt schwierig, wenn es mir mal wieder schlecht geht. Das ist dann der Teufelskreis, wo ich immer tiefer in die Vereinsamung rutsche. Auch weil ich ein schlechtes Gewissen habe, gegenüber Arbeit und Freunden, weil ich nichts auf die Reihe bekomme und so noch mehr meinen Süchten fröhne.
 
Danke für die Coming-Outs!
Finde ich richtig prima und mutig!

:bang:



Liebe
Grüße
Bodo
 
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