Veraltete Ernährungsempfehlungen durch die Dt. Ges. f. Ernähr
Hallo Oregano,
Sehr gut, daß Du die Aufmerksamkeit auf diesen Verein lenkst...
Hier noch ein kritisches Video dazu:
Die DGE - Mächtig reformbedürftig - Eine begründete Kritik
https://www.youtube.com/watch?v=_EfHM1YUKjc
Weiterführende Links, Quellen zum Video:
https://nicodavinci.de/downloads/NDV_Linkliste_DGE_MaechtigReformbeduerftig.pdf
Die DGE gibt auf
Die DGE gibt auf. | Stellen Sie sich vor, Sie wären in absoluter Bestform…..
https://www.youtube.com/watch?v=cu2t_bIY58o
Übrigens: Öko-Test - ist ebenfalls schon häufig aufgefallen - Nähe zur Industrie, Sponsoren und entsprechend fallen die Testergebnisse aus. Ganz besonders offensichtlich wird das jetzt mit Heft 4/2016 und dem Titel:
Superfoods = Supertox! Diese Pauschalverurteilung erscheint mir denn doch übertrieben, selbst wenn einige Produkte tatsächlich belastet sind. Aber das ist ganz im Sinne der Nahrungsmittelindustrie - die mit Gesundheitsverprechungen prahlt, die jeder Grundlage entbehren.
Bei meiner Suche nach Kritik an den DGE-Vitaminwerten stieß ich auf ein nicht sehr vertrauenerweckendes Video über die Berechnung der Werte für den täglichen Bedarf bzw. RDA (recommended daily allowance), das mich bezüglich dieser Werte skeptisch machte. RDA ist ein 1968 etablierter Standard, inzwischen gibt es einen neueren, den
Dietary Reference Intake (DRI), dennoch wird der RDA von der EU, DGE usw. weiterhin als Grundlage verwendet. Danach richten sich auch die in den USA usw. aufgedruckten Werte auf Verpackungen von Lebensmitteln.
Hier die fast nichtssagende Kennzeichnung, wie sie von der Lebenmittelindustrie verwendet wird: Guideline Daily Amount
https://de.wikipedia.org/wiki/Guideline_Daily_Amount
Die Kritik an dem RDA/DRI basiert auf zwei Argumenten:
1. Sind alle Studien, die als Grundlage dienten, der minderwertigen Kategorie zuzuordnen, d.h. sie erfüllen nicht den wissenschaftlichen Standard. Diese Kritik findet sich am Ende der Seite:
Standard of evidence In September 2007, the Institute of Medicine held a workshop entitled “The Development of DRIs 1994–2004: Lessons Learned and New Challenges.”
[17] At that meeting, several speakers stated that the current Dietary Recommended Intakes (DRI’s) were largely based upon the very lowest rank in the
quality of evidence pyramid, that is, opinion, rather than the highest level – randomized controlled clinical trials. Speakers called for a higher standard of evidence to be utilized when making dietary recommendations.
https://en.wikipedia.org/wiki/Dietary_Reference_Intake
2. Der ermittelte Tagesbedarf für gesunde Menschen basiert auf der Annahme, daß diese Dosis ausreicht, um gesund zu bleiben, d.h. dabei sollen keine Krankheitssymptome offensichtlich werden. Die Studien untersuchten gesunde Personen, aber nicht, ob sie unter einem sich
noch nicht offenbarendem Mangel litten. Somit wird nicht berücksichtigt, daß eine zu geringe Versorgung, latent, über längere Zeit, dennoch z.B. zu Organschäden führen kann - dieser Aspekt wurde bei der Ermittlung der Werte nicht berücksichtigt. Das sind statistische Taschenspielertricks. Um das zu erkennen muß man hier im Forum nur die Infos zu Vitamin D lesen...
Interessant in diesem Link sind die drei verschiedenen Empfehlungen in der Tabelle:
https://en.wikipedia.org/wiki/Dietary_Reference_Intake
Nutrient - EAR - RDA/AI - UL - Top Sources in Common Measures, USDA
Die UL-Werte liegen um ein vielfaches höher als die RDA- oder EAR-Werte, auf denen auch die DGE-Werte basieren! Diese Werte sollen für einen durchschnittlichen, gesunden, 44-jährigen Mann gültig sein.
Weiter unten wird beschrieben wie RDA errechnet wird. Mir sagt das nicht viel, eines geht jedoch aus dem Text dazu hervor: da wird sehr viel "angenommen" weil konkrete Werte fehlen. Und 2,5% der Bevölkerung können bei diesen Werten dennoch aufgrund von Nährstoffmangel erkranken.
Die
D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr sind die
Referenzwerte für die tägliche Zufuhr von Energie und Nährstoffen, welche von den Fachgesellschaften Deutschlands (D), Österreichs (A) und der Schweiz (CH) gemeinsam für den deutschsprachigen Raum Europas herausgegeben werden. Die Referenzwerte beinhalten Empfehlungen, Schätzwerte und Richtwerte.
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/D-A-CH-Referenzwerte_f%C3%BCr_die_N%C3%A4hrstoffzufuhr
Die extrem niedrigen Vorgaben allein für Magnesium und Folsäure zeigen wie wenig man sich darauf verlassen sollte - denn damit entsteht ein gravierender Mangel. Und wo sind die Werte weiterer Mineralien, Vitamine, Spurenelemente? Brauchen wir die lt. DGE gar nicht?
https://www.uni-hohenheim.de/wwwin140/info/sonstiges/zufuhr/w_65.htm
https://www.uni-hohenheim.de/wwwin140/info/sonstiges/zufuhr/uebersicht.htm
Fazit: wenn wir uns den Richtlinien der WHO, EU, DGE, D-A-CH, FDA, USDA und wie sie alle heißen mögen, unterwerfen, werden wir über kurz oder lang krank. Ursache: Nährstoffmangel!
Grüße,
Clematis