Tollwut-Impfung bei Reise nach Südostasien

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14.05.19
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Hallo,

ich reise nächsten Monat spontan nach Vietnam und Kambodscha.
Es handelt sich um eine Busrundreise, wo nur die üblichen Touristenspots besucht werden. Kein Wandern, Trekking, Radeln usw.

Ich habe vor, mich von Tieren fernzuhalten, aber man weiß ja nie ...

Ich habe alle Standardimpfungen, außerdem Hep A + B.

Empfohlen wird auch Typhus, also werde ich mir das noch holen. Ist ja nur 1 Shot.

Allerdings fehlt mir wohl die Zeit, die Tollwut-Impfung durchzuziehen.
Das übliche Impfschema ist ja 0-7-28 (oder 21). Dafür wird es zu knapp.

Außerdem ist auch die Frage, ob das überhaupt Sinn macht. Man braucht ja so oder so eine Impfung, wenn man gebissen wurde. Es bringt einem nur mehr Zeit und im Nachhinein weniger Shots und weniger Stress für den Körper, wenn man schon die Prophylaxe gemacht hat.


Was ist eure Erfahrung und Meinung dazu?
 
Bei der Zulassung für Impfstoffe werden keine placebokontrollierte Studien durchgeführt. Es gibt keine Kontrollgruppe, welche ein reines Placebo erhält.

Ohne Kontrollgruppe kann es auch keinen seriösen Nachweis geben, dass die Impfungen wirksam und sicher sind. Das einzige was zur Zulassung nachgewiesen werden muss, ist, dass sich durch die Impfung Antikörper bilden. Ob man dadurch immun ist, ist nicht bewiesen. Auch ist nicht ausgeschlossen, dass Allergien, MS, Krebs nicht genau durch Impfungen ausgelöst werden.

Keine Impfung macht Sinn.
 
Die Tollwutimpfung NACH Exposition ist das einzige was Leben retten kann.
Diejenigen, die sich nach Biss oder Kratzer nicht haben impfen lassen, sind in der Regel gestorben .......

Ich denke, man muss da etwas aufpassen, um was genau es geht .......
 
Huhu,
ich war mehrmals monatelang in Asien unterwegs (Rucksack, Querfeldein, sehr basic Hütten/Zimmer, oft mit Ratten, Kakerlaken etc.) und weder bin ich gebissen worden, noch sonst jemand von den Travellern die ich unterwegs getroffen hab. Und wann auch immer ich irgendwo mehr als 2-3 Tage war, hatte ich sofort "Haustiere" - eine Katze mit ihren Babykatzen in der Hütte, Hunde, Ziegen, Affen... (Fensterscheiben hatten die Hütten meist nicht..)

Was mich allerdings gesundheitlich ziemlich umgeworfen hat, waren die Impfungen vorab - ich hab VOR Antritt der Reise z.B. plötzlich neurologische Ausfälle gehabt (zB Stifte, Becher... einfach fallen lassen). Allerdings hab ich mich auch gegen alles impfen lassen was es so gab (Hep A, B, Tollwut, Japan. Enzeph., sicher ein paar Booster dazu - ich glaub Tetanus, Diphterie...)

Also stell ich mir die Frage, wie hoch die Wahrscheinlichkeit gebissen zu werden ist (und wie das Ratio zwischen Impfnebenwirkungen und mögl. Erkrankung ist).

Wenn ich den WHO Infos hier folge: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/rabies sehe ich, dass jährlich 29 Mio Impfungen "nach dem Biss" durchgeführt werden.
Durchschnittlich kostet diese "Behandlung" $45, somit gesamt ca.$ 1,3 Mrd - also im Vgl. zu anderen Impfungen kein "Bestseller" aber 1 Mrd. haben oder nicht haben....
95% aller Todesfälle werden aus Afrika und Asien gemeldet.
Absolute Zahlen - also wie viele Todesfälle pro Jahr - keine Info! (also geh ich davon aus, dass 95% einfach besser klingt, als die absolute Zahl.. ;))
Da würde ich ansetzten -also schauen, wie viele pro Jahr daran wirklich sterben.

Ich finde KEINE Info, wie viel der behandelten tatsächlich mit Rabies angesteckt waren (oft ist es ja nur ein "auf Verdacht").
Ad. Behandlung: Immunglobuline machen ja bis zu einem gewissen Grad Sinn. Was - für mich - nicht Sinn macht/eigentl. gegen "good practice" ist, dass sie in ein Infektionsgeschehen mit einer Aktivimpfung reinfahren. Das wäre bei allen anderen Erkrankungen/Impfungen generell komplett kontraindiziert.

Ich lese - Erkrankung erfolgt in ein paar Wochen/Monaten - bis hin zu 1 Jahr!
Soso - also worum geht es da wirklich? Jawoll, wieder mal - das Immunsystem! Wenn es stark ist, können die Erreger lange/dauerhaft in Schach gehalten werden.

Hier hab ich mir Gedanken gemacht, was ich im Fall einer Fernreise an Notfallmitteln mitnehmen werde: https://www.symptome.ch/threads/tol...s-impfen-bei-kind-1-jahr.136676/#post-1182158
(und ich denke wieder an "Querfeldein" - allerdings diesmal wg. Kind etwas gehobenerer Klasse, also kakerlakenfrei, wenn geht ;) - somit brauch ich da mehr mit, als wenn man auf den TouristInnen-Hauptrouten bleibt)

Denn Konnex mit Interferon finde ich interessant :idee:, daher würde ich mich gut mit Vit C eindecken. Hilft bei ohnehin äh allem in ausreichend Dosen und siehe da, sogar eine Mini Studie zu C/rabies:
https://pdfs.semanticscholar.org/006b/830b22d5432446a86f518e82ef2699632f90.pdf
Wobei einmalig!!! 2 Gramm eigentlich ein "Witz" ist, hat sogar das bisserl C einen großen Unterschied gemacht. (und oh "Überraschung" mehrere Wochen nach der Vit C Dosis, sieht man keine signifikanten Unterschied mehr zur "nicht - C Gruppe". Na sowas, bei einer Halbwertszeit von Vitamin C von 30 MINUTEN schaut man nach Wochen nochmal ob es nachwirkt :rolleyes: :)))
Prima - so als würde ich auf den Gehsteig spucken und 1 Monat später messen ob die Luftfeuchtigkeit in dem Bereich deswegen höher ist...

Kurz zum C - vollausgebrochenen Aids Symptomatik, Tetanustodesraten von 100 auf 0% - egal ob Viren, Bakterien: die Dosis macht die Wirkung!

Last but not least - die Reiseroute... z.B. Angkhor (und anderen "Touristenhochburgen" waren vor mehr als 15 Jahren schon tonnenweise mit "hotpants und highheels" touristInnen "belegt". Ergo: wenn man flache Schuhe anzieht und somit schneller rennen kann, sind die Chancen gut, dass "was auch immer" sich ein anderes Opfer sucht ;) :cool:

Einheimische wissen meist, ob bei ihnen grad Gefahr für Malaria, Tollwut etc. besteht. Also am besten im Hotel oder die Guides vor Ort fragen, ob es überhaupt ein Thema ist.
Mir fällt noch Hundepfeife ein - nimmt wenig Platz weg.

Gute Reise!
togi
 
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