Stuhlprobe nach DMSA oral-Provokation

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Hallo,
hat jemand Erfahrung mit Stuhlproben nach DMSA oral?
In der Anleitung von "Micro-Trace" heißt es, man solle vorher den Darm komplett entleeren (Glaubersalt oder ähnliches). Also hab ich am Vortag einen Abführtag mit Rizinusöl gemacht, eine Std. nach Rizi einen Einlauf gemacht, um die Sache zu beschleunigen bzw. erleichtern. Nächsten morgen DMSA oral. Der erste Stuhl kam um etwa 16 Uhr. Der zweite erst am nächsten Tag nach 18 Uhr. Da muss man wohl den ersten Stuhl nehmen?

lG Prema
 
Hallo Prema,

ja, unter diesen Umständen ist es sicher richtig, den ersten Stuhl zu untersuchen.

Allerdings gibt es m.W. keine validierten Referenzbereiche. (Ich vermute, daß Microtrace da durchaus ein wenig übern Daumen peilt.)

Ich persönlich habe mich immer an dem DMPS-Provokationstest nach Daunderer orientiert.

Denkbar ist, daß das Medizinische Labor Bremen (dort Dr. Köster) etwas sagen kann zu den Referenzbereichen und zur Vergleichbarkeit von Werten, die mit unterschiedlichen Methoden gewonnen wurden.

Liebe Grüße
Windpferd
 
Hi Prema :)


Der zweite erst am nächsten Tag nach 18 Uhr.
Da muss man wohl den ersten Stuhl nehmen?

Der erste Stuhl ist sinnvoll, da es sich beim Kapsel-DMSA überwiegend
um gebundenes Darm(wand)-Quecksilber handelt, und weniger um Hg
aus Leber/Galle. Dies solltest Du bedenken, wenn Du auf die Werte guckst.
Es handelt sich beim Stuhl-Messwert also nicht um Hg aus anderen Depots.
Schlett-PDF: Dort unter Überschrift "Konsequenzen für die Praxis".

Tipp: Entsprechendes MicroTrace-PDF, dort alles unter "weitere Informationen".



Liebe
Grüße
Bodo
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Windpferd,

Micro Trace geht nach der Statistik, wenn ich mich recht erinnere. 60% der Getesteten bleibt unterm Grenzwert.

DMPS muss ich mich erst mal wieder trauen und einen neuen Arzt finden der's mir spritzt. Mein Arzt, der vor 2 Jahren gespritzt hat, glaubt ja nicht an die SM bei mir. Immer nur große Kupfermengen im Ergebnis. Bei DMPS hat sich kein Blei gezeigt, bei DMSA wiederholt Blei hoch (wenn die Quelle die Steigleitern Wasser sind, pass ich aber mehr auf mittlerweile). Deshalb frag ich mich, ob's nicht doch mit DMPS jetzt auch wieder umgekehrt wäre: kaum Blei, dafür endlich mal Hg... Am besten wäre beides verwenden.

Liebe Grüße
Prema
 
Hi Bodo,

heißt das dann, dass die SM, welche von den aufgenommenen 20% DMSA mobilisiert werden im Körper, nur über die Nieren ausgeschieden werden?
(Muss wohl mal nachlesen wie der enterohepatische Kreislauf genau funktioniert).

Liebe Grüße
Prema
 
Hallo Prema,,

Micro Trace geht nach der Statistik, wenn ich mich recht erinnere. 60% der Getesteten bleibt unterm Grenzwert.
Verzeih meine Rechthaberei: Grenzwerte sind - rein auf Grund der Logik - IMMER willkürlich. Statistik ist daran nur die Verteilungskurve. Man kann natürlich den cutting point bei 60% legen - aber (solang das nicht an klinischen Daten validiert ist) sagt es nichts über Gesundheit / Krankheit aus.

DMPS muss ich mich erst mal wieder trauen und einen neuen Arzt finden der's mir spritzt.
Wenn Du in der Nähe einer Großstadt lebst, mußte das möglich sein. Anderfalls könntest Du irgendeinem Arzt für Naturheilverfahren eine Zusammenstellung der Prozedur - z.B. nach Dr. Mutter - bringen, zusammen mit dem Buch. Vielleicht gibt es bei Dir einen Arzt, der nach Klinghardt arbeitet. (Oder einen derartigen Heilpraktiker; die lieben allerdings DMPS weniger, weil sie's nicht selber spritzen dürfen.)

Solang Du keinen Arzt hast, kannst Dich ja schon mal vorbereiten (auch wenn Bodo mich jetzt bald schlachtet ;) .): Basis Nutrients (ohne Cu und Fe), Essential Aminos, Selenomethionin, Zink (ruhig 50 mg / Tag), N-Acetyl-Cystein, reduziertes Glutathion (italienisches Produkt "Tationil"; kannst i.m. spritzen oder auch s.c.; im Darm würde es abgebaut), Taurin, Alkalisieren (durch Gemüse, gedünstete Kartoffeln, Dr. Jakobs Basenpulver [nicht durch Natriumbicarbonat]).

Mein Arzt, der vor 2 Jahren gespritzt hat, glaubt ja nicht an die SM bei mir. Immer nur große Kupfermengen im Ergebnis.
Das ist häufig so bei schweren Hg-Vergiftungen. DMPS hat zu Cu größere Affinität als zu Hg.
Bei DMPS hat sich kein Blei gezeigt, bei DMSA wiederholt Blei hoch.
Müßte man recherchieren, ob sich die Affinitäten von DMPS und DMSA für Hg und die für Pb unterscheiden.

Wenn die Quelle die Steigleitern Wasser sind, pass ich aber mehr auf mittlerweile.
Wenn die Wasserrohre aus Pb sind (das ist's wohl, was Du meinst?) würde ich das Wasser allerfalls zum Duschen verwenden.

Deshalb frag ich mich, ob's nicht doch mit DMPS jetzt auch wieder umgekehrt wäre: kaum Blei, dafür endlich mal Hg... Am besten wäre beides verwenden.
Vielleicht ist's nicht ganz soo wichtig. Denn die Toxizität von Pb wird durch Hg multiplikativ erhöht. (Ebenso wie die von Al.)

Liebe Grüße
Windpferd
 
Solang Du keinen Arzt hast, kannst Dich ja schon mal vorbereiten (auch wenn Bodo mich jetzt bald schlachtet ;) .): Basis Nutrients (ohne Cu und Fe), Essential Aminos, Selenomethionin, Zink (ruhig 50 mg / Tag), N-Acetyl-Cystein, reduziertes Glutathion (italienisches Produkt "Tationil"; kannst i.m. spritzen oder auch s.c.; im Darm würde es abgebaut), Taurin, Alkalisieren (durch Gemüse, gedünstete Kartoffeln, Dr. Jakobs Basenpulver [nicht durch Natriumbicarbonat]).

Es gibt eine Ärztin, die Klinghardts Therapien gut kennt. Die könnte ich noch probieren. Sonst komm ich auf das Rezept zurück, danke. ( s.c .ist kein Problem, i.m. noch nicht probiert, klingt nicht mehr ganz so lustig).
Der Borre-Arzt würde mir Glutathion-Infusion geben, aber DMPS i.v. traut er sich nicht, auch wenn er der Meinung ist, alle Borrelianer sind vergiftet.

Als ich das bei MicroTrace gelesen habe, war mir klar dass die Grenzwerte willkürlich sind, auch sagen könnten, wie krank die Gesellschaft eigentlich ist.

DMSA hat deutlich höhere Affinität zu Blei und weniger zu Hg und bei DMPS ist es umgekehrt; deshalb meinte ich: beides verwenden in meinem Fall.
Erstaunt hat mich aber: Nickel (deutlich erhöht bei mir im Urin) sollte mit DMSA NACH Hg ausgeschieden werden (weniger Affinität). Also wenn der Nickel rauskommt trotz viel Kupfer, müsste das Hg auch kommen, sofern es nicht in den Gehirnwindungen festhängen bleibt :mad:.

Ich hab die blöden Rohre sowohl daheim als auch am Arbeitsplatz und bin erst nach einem Jahrzehnt draufgekommen. In den letzten Jahren hab ich das Wasser immer länger rinnen lassen, bevor ich den Krug gefüllt hab. Ich glaub jetzt muss so ein Umkehrosmose-Ding her, bevor ich auch noch einen Wasser-Test zahle. Ohje, schon wieder was recherchieren.

Aber Blei wird in den Knochen gespeichert, und das wird dann in einem gewissen Alter bei der Frau wieder freigesetzt. Im Hirn macht Blei eher Depressionen und die hab ich glücklicherweise nicht.

Bei der Nickel-Quelle stehe ich an: Hülsenfrüchte, allen voran Soja, und Schokolade. sonst fällt mir nichts ein. Als Vegetarier mit Laktose-Unverträglichkeit ist das nicht mehr leicht zu ändern. Ob sich Nickel auch oft im Wasser findet?

Liebe Grüße
Prema
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen Prema,

nur mal kurz, der Eile wegen:

Vielleicht brauchst Du Dir wegen Ni nicht so viele Sorgen zu machen. Es hat eine biologische Halbwertszeit von 30 - 40 Tagen, allerdings abhängig von der Verbindung. Nach tierexperimentellen Untersuchungen sind DMPS und DPA geeignete Chelatoren (zu DMSA hab ich nichts gefunden); klinische Beobachtungen fehlen noch (in der Literatur).

Ni ist ein essentielles Spurenelement (Bestandteil einiger Metalloenzyme). Andererseits ist es karzinogen (v.a. Nasen, Nasennebenhöhlen, Bronchialtrakt) und embryotoxisch. Grenzwerte sind im Urin< 1.7, im Serum 3.3 mcg / L.

Empfohlen wird auch die Vermeidung von Hautkontakt mit nickelhaltigen Metall-Legierungen.

Insgesamt scheint es wenig Untersuchungen zu geben.

(Dies fast alles nach nach Johann Ruprecht: Dimaval. Wissenschaftliche Produktmonographie. Heyl, Berlin, 7. Aufl. 2008. Natürlich müßte man noch gründlicher recherchieren.)

Einen schönen Tag.

Herzlich
Windpferd


PS: Die Technik der intraglutäalen Injektion ist im Internet zu finden. An dieser (relativ großen Stelle) gibt es keine großen Nerven und Blutgefäße; nur die Haut tut ein bißchen weh. Tief genug stechen - so, daß man die Fettschicht durchdringt. Und die Erleichterung danach genießen.

PS: Bin Kein Arzt oder Heilpraktiker, schreibe nur meine Privatmeinungen usw.
 
Bei Google finden sich unter "intramuskuläre injektion glutäal" sehr brauchbare Bildchen, mit denen man den richtigen Einstichort findet. Oberer äußerer Quadrant. Am besten im Sitzen oder Liegen, so daß der Muskel entspannt ist. Um genau zu sein: sie erfolgt in den M. glutaeus medius. Unmöglich, den zu verfehlen. Auf 1 cm hin oder her kommt's nicht an.

Viel Spaß dabei und überhaupt
wünscht
Windpferd
 
Der Vollständigkeit halber sei hier noch mal erwähnt, dass ich von der Stuhlprobe nach DMSA oral nicht überzeugt bin. Mit Microtrace hab ich dazu nochmals telefoniert; da meinte man, jeder Mensch habe eine andere Verdauung. Also ich hab ja 24h davor mit Rizinusöl abgeführt, und was ich am selben Tag noch gegessen habe, also vor DMSA, gehört ja dann zur selben Stuhlprobe, wie das was ich dann nach DMSA gegessen habe. Da dann das richtige Stück vom Stuhl zu erwischen, dürfte wohl einem Roullette-Spiel gleichkommen.
 
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