Studie: Möglicher Zusammenhang zwischen Süßstoff Erythrit und erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

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... Assoziation mit kardiovaskulären Ereignissen und beschleunigter Gerinnungsbildung

Die Forschenden untersuchten die Blutproben einer Kohorte von 1157 Personen, die ein hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten. Bei denjenigen, die über den Beobachtungszeitraum von drei Jahren eine schwerwiegende kardiovaskuläre Komplikation hatten, wie etwa einen Myokardinfarkt, stießen sie im Plasma auf eine gesteigerte Konzentration einiger Zuckeralkohole (Polyole), darunter insbesondere der Zuckeraustauschstoff Erythrit.
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Weitere Untersuchungen ergaben, dass eine Zugabe von Erythrit zu Blut oder Blutplättchen zu einer beschleunigten Gerinnungsbildung führte. Zuletzt wurde eine prospektive Interventionsstudie mit acht gesunden Personen durchgeführt, die ein mit 30 Gramm Erythrit gesüßtes Getränk zu sich nahmen. Der Süßmittelgehalt dieses Getränks ist laut Studie vergleichbar mit einer Dose handelsüblichem künstlich gesüßten Getränk oder 500 Milliliter Diät-Eiscreme. Der Verzehr dieses Getränkes erhöhte den Erythritspiegel im Blut über einen Zeitraum von zwei Tagen so sehr, dass er laut der Forschenden weit über der Schwelle lag, bei der zuvor signifikante Hinweise auf eine veränderte Blutplättchenaktivität beobachtet wurden.

Weitere Studien nötig

Bekanntermaßen lassen sich mit Beobachtungsstudien keine Ursächlichkeiten nachweisen. Dr. Stefan Kabisch, Studienarzt in der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselmedizin am Deutschen Zentrum für Diabetesforschung der Charité – Universitätsmedizin Berlin, hält die Studienergebnisse zu Erythrit jedoch nicht für eine bloße Scheinkorrelation oder Störgröße ...

Wenn Erythrit zu einer beschleunigten Gerinnungsbildung führen kann, sind die Menschen noch relativ gut dran, die wegen z.B. eines Herzinfarkts oder aus anderen Gründen sowieso ein Mittel wie Eliquis einnehmen. Da es aber kein Problem darstellt, Erythrit zu meiden, ist das der einfache Weg.

Viele Informationen über Erythrit, allerdings werden eventuelle kardiovaskuläre Risiken nicht erwähnt:

Grüsse,
Oregano
 
Boah. Bösartiger Zynismus pur aus dem scheinheiligen Text auf bitterliebe.com:

Weitere Vorteile von Erythrit

  • Schutz der Blutgefäße: Dadurch wird das Risiko von Herzkrankheiten minimiert.
Nicht viel minder ungeheuerlich sind im gleichen Text:
Im Vergleich zu Zuckeralkoholen wie beispielsweise Sorbit, Lactit oder Isomalt ist Erythrit deutlich verträglicher für Deine Verdauungsprozesse.
Wenn Du erythrithaltige Lebensmittel zu Dir nimmst, dann sind sie in geringen Maßen vollkommen unbedenklich.

 
Ja, es ist immer gut, wenn man ein Thema von möglichst vielen Seiten her betrachtet...

Grüsse,
Oregano
 
Bei der Studie wurde nur Erythrit im Blut gemessen, allerdings nicht, ob Erythrit überhaupt konsumiert wurde oder nicht.

Erythrit ist ein endogener Metabolit und wird aus Glucose über den Pentose-Phosphat-Weg (PPP) synthetisiert https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28484010/ Wenn Erythit im Blut zu hoch ist, deutet das auf eine Stoffwechselstörung (Glucosestoffwechsel) hin, allerdings nicht, dass der Konsum von Erythrit die Ursache dafür ist.

Ein hoher Erythritspiegel im Blut kann also ein Indikator für eine schlechte Ernährung sein (zuviel Glucose und Fructose bei schlecht regulierendem PPP, wie das z.B. bei Menschen mit hohem Blutzucker der Fall ist) bzw. eine auf eine Stoffwechselstörung hinweisen.

Das bedeutet nicht, dass der Konsum von Erythrit dafür verantwortlich ist bzw. weiß man nicht, ob die Probanden überhaupt Erythrit konsumiert haben.
 

... Wirkung von Erythrit im Blut

Um zu untersuchen, wie Erythrit auf das Blut wirkt, haben die Forscher Laborexperimente durchgeführt. Dabei mischten sie den Süßstoff sowohl mit Vollblut als auch mit isolierten Blutplättchen, die bei Verletzungen die Heilung unterstützen, indem sie zu einem Blutgerinnsel verklumpen und die Wunde schließen.

Laut den Experimenten aktiviert der künstliche Süßstoff Erythrit die Blutplättchen und löst dadurch eine Verklumpung aus. Es reicht also wahrscheinlich bereits der Konsum eines Diätgetränks aus, um die Bildung Blutgerinnsel zu verstärken. Anschließend können diese Blutgerinnsel Herzkranzgefäße, Hirnarterien und andere Blutgefäße verstopfen und somit einen Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen.

Geringe Süßstoffmengen ausreichend

Eine weitere Studie mit acht gesunden Probanden zeigt, dass bereits geringe Mengen des Süßstoffes Blutgerinnsel auslösen können. In den Experimenten konsumierten die Probanden 30 Gramm Erythrit, also so viel wie eine herkömmliche Dose eines kalorienfreien Diätgetränks enthält. Der Blut-Erythritspiegel stieg daraufhin über den Gerinnsel-Schwellenwerte an.

Zudem kann sich Erythrit im Körper stark anreichern, weil der Süßstoff vom Menschen nur schwer verstoffwechselt wird. Er landet deshalb in der Blutbahn und wird später über den Urin ausgeschieden. Überdies bildet der Körper ebenfalls kleine Mengen Erythrit, die noch zu mit dem Erythrit aus Lebensmittel hinzukommen.

„Es ist wichtig, dass weitere Sicherheitsstudien durchgeführt werden, um die langfristigen Auswirkungen von künstlichen Süßstoffen im Allgemeinen und von Erythrit im Besonderen auf das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall zu untersuchen.“

Der Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Erythrit und dem Anstieg von diesem Stoff im Blut und der Wirkung auf das Blut scheint mir gegeben.

Grüsse,
Oregano
 
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