Qual der Wahl bei Kronenmaterial

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Hallo zusammen,

bald müssen bei mir neue Kronen angefertigt werden. Mein Zahnarzt gab mir verschiedene Proben an Keramik und Zirkon mit, und laut Heilpraktiker sind alle okay. Diese Testung ist zwar erfreulich, doch bin ich ein wenig skeptisch, da bei mir gerne mal etwas in die Allergie/Unverträglichkeit kippt.

Ich liste euch die mir mitgegebenen Proben auf, vielleicht hat jemand von euch mit einem Material davon schlechte oder auch gute Erfahrungen gemacht:

- Vita Mavk 2 (Fräßkeramik)
- Empress 2 (Presskeramik)
- Heva Sun Press (Presskeramik)
- Evis Of Empress (Verblendungskeramik)
- Heva Zirkonid (Verblendungskeramik für Zirkonkronen)
- Zirkonoxyal

Eine weitere für mich wichtige Frage habe ich bei dem Befestigungsmaterial für die Kronen. Temp Bond normal und Temp Bond NE sind unverträglich und letzteres ist bei mir nach etwa drei Monaten im Gebrauch erst gekippt. Für die Endversorungung habe ich auch Proben erhalten, die als okay getestet worden, aber auch hier hätte ich gerne ein Feedback, falls jemand damit Erfahrung hat.

- Rely X
- Ketac Cem

In einigen Wochen werde ich nochmals eine Testung beim Heilpraktiker durchführen, bevor ich mich endgültig entscheide. Ich habe mich gefragt, ob ich mit den Proben bis dahin sozusagen arbeiten kann, meine damit Selbsttestung oder ähnliches. Gibt es da eine Möglichkeit?

Über Ratschläge eurerseits würde ich mich wieder immer sehr freuen!

Gruß, Evelyn



[geändert von Evelyn am 08-09-05 at 09:32 PM]
 
Hallo Evelyn, ich habe mit Empress und Zirkonium Erfahrung- und zwar gute! Diese zwei Materialien ertrage ich prima! Es gibt halt einfach nur das eine- testen, der in Frage kommenden Materialien- ev. mehrere Male! Mit den Zementen ging bei mir immer alles gut- ich denke, da bin ich, zum Glück, nicht so sensiblisiert! Mein absolutes Hauptproblem ist Gold/Metall und mein Beruf- neun Jahre Zaharztgehilfin- arbeiten mit Quecksilber kriminell und Metall im Körper unverträglich! Die Schraube im Knie musste wieder entfernt werden! Ich glaube, DAS Material gibt es einfach nicht- ein Restrisiko bleibt immer! Dir alles Liebe Susy
 
@ Susy "ertrage" ist klasse! Sollte vermutlich ein "vertrage" werden, passt aber so "schöner".

@Evelyn

Ich bin gerade an dem Thema und habe gelesen das für die Haltbarkeit und nochwas die Materialien für Inlays(zirkon, etc.) Verblendet werden. Solte ich den Link wieder finden füge ich Ihn noch an. Aber das nette Dentallabr um die Ecke sollte diese Frage zufriedenstellend lösen können.

Mit dem "Kleber" ist das so eine Sache. Die enthalten alle Acryl-Harze (Auto(bzw.Bastel-Spachtel) und der ist nicht gesund. Gegen die übliche Lehrmeinung kann man auch mit Zement befestigen. Hält zwar "angeblich" nicht so lange aber scheint mir verträglicher. Ich habe mich entschieden keine Acrylate mehr in meinen Körper einzubauen. Schon garnicht wenn der ZA diese nicht ausreichend aushärten kann sondern die zwei Komponenten Klebetechnik angewendet wird. Dort ist die Ausfällung seiner Bestandteile bis zu 2 Monaten gewährleistet. Wenn die Krone oder das Inlay jetzt im Pulpa nahem Gewebe angebracht wird ist das gleichmäßige verteilen seiner Bestandteile im Körper sozusagen gewähleistet. Ist zwar hart das zu hören aber ich hoffe Dir und anderen damit im Vorfeld einer garantierten Schädigung geholfen zu haben. Ich spreche als geschädigter falsch gehärteter Acrylate aus Erfahrung. Hat zwar fast 3 Jahre gedauert bis das bei mir "gewirkt" hat aber dafür umso unangenehmer. Sollte Dein ZA anderes behaupten dann soll er sich mal das Buch "Biokompatibilität zahnärztlicher Werkstoffe" besorgen. Ist dieses Jahr im Urban-Fischer (Elsvier) erschienen und dann noch mal in Ruhe weiter reden. Wer bei Amazon eingetragen ist kann darin ja mal im "Inside" anlesen und wer dort schon gekauft hat kann sogar Seitenweise anlesen. Das Buch kostet zwar 150 Mücken ist aber geballt mit Informationen besonders zu den Begriff "Biokompatibilität" und "Bioinert".Weiterhin wird auch im Buch "Medizintechnik mit Biokompatiblen Werkstoffen und Verfahren" (Springer Verlag) eine Menge zu dem Thema erklärt. Dort zwar nicht derekt mit Materialien für die "Zahnheilkunde" aber trotzdem interessant. Wer übrigens das erste Buch gelesen hat, kann mit 'Recht und Fug' behaupten Amalgam sei unschädlich(er) als die angebotenen Alternativen. Ist kein Witz!

habs doch noch gefunden trotz fortschreitdendem Alzheimer :D
Langzeit-Haftverbund zwischen Befestigungszementen und keramischen Werkstoffen

Voor alle duidelijkheid zij opgemerkt dat ongebonden eugenol cytotoxisch, allergeen en misschien zelfs mutageen is.
Het meest bekende zinkoxide-eugenolcement om een restauratie tijdelijk vast te zetten is Temp Bond.

für alle die kein schwedisch ...ups Niederländisch können hier mal kurz übersetzt:

In aller Deutlichkeit sei angemerkt das ungebundenes Eugenol zytotoxisch, allergisch und sogar Mutagen ist. Der am besten bekannte Zirkon-Oxyd-Eugenolzement um eine Restauration zu befestigen ist Temp-Bond.

weiteres in entsprechender Landessprache unter Gemakkelijk te (her)cementeren

weiters zum Thema..."woraus besteht eigentlich eine sog. Keramik" im heutigen Sinn unter Vita In-Ceram und dort auf "Vita In-Ceram" - "technische Daten" klicken.

Vita sagt zu seinen Vollkeramiken:

Klinisches Verfahren
• Behandlungsfeld mit Kofferdam trockenhalten
• Einprobe der In-Ceram-Restauration
• Nach einer Kontamination mit Speichel etc.
muß die gestrahlte Restauration mittels
Ultraschall in organischem Lösungsmittel (z. B.
Chloroform, Aceton, Alkohol) gereinigt werden
• PANAVIA® nach Herstellerangaben
mischen und applizieren
• Die Verwendung eines Schmelz-/Dentinbondingsystems
wird empfohlen, um die Haftung an
der Zahnsubstanz zu optimieren

schau mal ob Dein Doc sich dran hält!?

[geändert von Mike am 08-10-05 at 07:46 AM]
 
Hallo zusammen,

vielen Dank an Susy und Mike für eure Antworten!

Der "Kleber" macht mir tatsächlich ziemlich Sorgen. Mit Temp Bond habe ich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht. Testung war vorher okay, doch kaum im Mund baute sich die Unverträglichkeit auf. Dann kam Temp Bond NE (Non-Eugenol) in den Mund. Hier war die Testung zuvor ebenfalls okay, doch nach vier Monaten ist es nun auch hier gekippt. Könnt ihr mir für einen Befestigungszement einen Namen geben? Habt ihr Erfahrungswerte mit Rely X und Ketac Cem?

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Fräß-, Press- und Verblendungskeramik?

Gibt es heute überhaupt noch eine Füllung unter der Krone? Dafür habe ich nämlich noch nichts zum Testen erhalten. Was käme dafür in Frage? Wäre Zement denn lange genug haltbar?

Ständig habe ich das Gefühl, dass ich zur Vorbereitung dieser Zahnsanierung etwas vergessen habe. Gibt es eine bestimmte Untersuchung, die der Zahnarzt vorher noch durchführen sollte, vor allem um zu sehen, ob der Biss richtig ist?

Schönen Gruß,

Evelyn


[geändert von Evelyn am 08-11-05 at 10:07 PM]
 
Also, ich für meinen Teil bin noch nicht so weit in der Materie drin aber zum Thema Haltbarkeit von der Zementen hatte ich die Tage was. Werde es garantiert wieder finden.

- Die Keramik-Verblendkrone besteht aus der eigentlichen Metallkrone und einer
aufgebrannten keramischen Verblendung.
- Fräßkeramik müsste CAD/CAM bearbeitet Material sein, damit soll es beim ersten mal einsetzen angeblick 100% passen.
- Presskeramik

Wenn ich das bisher richtig verfolgt habe, dann neigen die Hersteller (auch diverse ZA-Helferinnen) irgendwie dazu viele Plastikstoffe als Keramik zu bezeichen weil irgendein Werstoffanteil aus Glas (Silikon) besteht. Das verwirrt ein wenig und neigt auf Patientengutseite zu fehleischätzungen dem Material gegenüber.

In Deinem Fall würde ich mal schauen was so alles IM Körper benutzt wird (Prothetik). Denn dort MÜSSEN die verwendeten Stoffe bioinert sein. Dein Stichwort ist also nicht biokompatibel sondern bioinert! Kostet sicher einen bis zwei Euro mehr und gab es so noch nicht; aber das würde mich nicht jucken. Die guten Ideen kommen meist eh aus der Kundschaft!

frag mal dort an, die sollte sich auskennen

Dr. rer. hum. biol., Dipl.-Ing. Nicoleta Ilie
Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie
Goethestr. 70, D-80336 München.
E-Mail: nilie at dent.med.uni-muenchen.de

bitte Korrespondenzergebnisse publizieren!


[geändert von Mike am 08-12-05 at 02:14 AM]
 
Liebe Evelyn, ich kenne nur die Verblendkrone, und diese hat Mike schon erklärt! Wegen einer Füllung unter der Krone: Bei Schneidezähnen ist eine Krone nötig, wenn durch einen Unfall ein Stück Zahn abgeschlagen ist und keine Ecke angeklebt werden kann-oder wenn eine Füllung gross war, nicht mehr dicht oder alt ist und nun nur so eine befriedigende, ästhetische Lösung erreicht werden kann. Zur Angst wegen Sanierung- etwas vergessen? An den Beginn einer Sanierung gehört ein Panoramaröntgenbild- dass die ganze Zahnsituation abgeklärt werden kann und so eine ganzheitliche Sanierung erfolgen kann! Dieses Bild ist ein Muss, um Frust und Kosten zu sparen! Ich berate nur mit einem solchen Bild! Auf Grund dieses Bildes müssen dann ev. Vitalitätsproben gemacht werden, dass nicht auf ev. tote Zähne saniert wird! Ohne Bild geht eine Totalsanierung ganz sicher in die Hosen! Wurde das bei dir gemacht? Ein schönes Wochenende wünscht dir Susy
 
Hallo zusammen,

danke nochmals an Mike und Susy für eure Antworten und ausführlichen Erklärungen! Vielen Dank für die Links, Mike!

Ein Panoramaröntgenbild wurde erstellt, ich habe jedoch mal etwas von Vermessungen im Vorfeld der Sanierung gehört, aber weiß eigentlich gar nichts darüber. Könnt ihr damit etwas anfangen und es mir erklären?

Hat keiner von euch für mich einen Tipp, nach welchem Befestigungsmaterial (genauen Namen) ich Ausschau halten sollte, weil es generell gut verträglich ist?

Gruß, Evelyn
 
Hallo Evelyn, was für Vermessungen da gemacht werden sollen, weiss ich nicht! Zu meiner Zeit und ich denke, auch noch heute, wurden "Vermessungen" dann gemacht, wenn eine grosse Arbeit anstand. Zum Beispiel wenn eine Totalprothese oder grosse Brücken anstanden- da ist der Biss, die Okklussion ja dann enorm wichtig und für solche Arbeiten wurden dann auch die Kiefergelenke in die Vermessung für eine optimale Arbeit einbezogen. Eine perfekte Okklusion beugt Kopfschmerzen, Migräne und Rückenschmerzen vor. Ich kann dir keinen Namen für ein, heute, gebräuchliches Befestigungsmaterial nennen- ich bin zu lange vom Beruf weg! Ich glaube aber, dass der gute, alte Steinzement immer noch am besten verträglich ist! Liebe Grüsse Susy
 
Hallo Susy,

danke für den Tipp mit dem Steinzement. Leider finde ich im Netz beim Googeln keinen Produktnamen für einen Zement.

Nochmals die Frage nach der Unterfüllung: Wird das heute noch gemacht? Welches Material sollte dafür verwendet werden?

Schönen Gruß,

Evelyn
 
Hallo Evelyn, wegen dem Steinzement musst du einfach deinen Zahnarzt darauf ansprechen! Weisst du, vieles was früher super verträglich und billig war, ist aus vielen Praxen verschwunden! Es geht auch in Zahnarztpraxen nur noch ums Geld! Genauso wie in der Medizin- immer teurere Medikament, welche zum Teil massive Nebenwirkungen haben- aber gut für die Pharma und die Ärzte! Unterfüllungen sollten sicher noch gemacht werden- zum Schutz der Pulpa (Nerv)! Mein Zahnarzt schwärmt von - GC Fuji Plus - einem Röntgensichtbaren Verstärkter Glasionomer-Befestigungszement - welchen er für Unterfüllungen und als Zement für Kronen und Inlays braucht! Dieser sei sehr gut verträglich! Man muss diesen, für sich, mit Vorteil, sicher noch austesten lassen. Mit lieben Grüssen Susy
 
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