Netzhautschäden mit dem Smartphone erkennen

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... Eine der häufigsten Ursachen für Erblindung sind Netzhautschäden, die zum Beispiel im Zusammenhang mit Diabetes auftreten können. Für aufwendige Untersuchungen des Augenhintergrundes fehlt jedoch vor allem in Entwicklungsländern häufig das Geld. Die Untersuchung ist wichtig, um Schäden an der Netzhaut möglichst früh zu erkennen und zu behandeln. Als kostengünstige Alternative lassen sich solche Untersuchungen auch mit dem Smartphone durchführen. Hierfür wird ein Adapter benötigt. Ein Team der Universitäts-Augenklinik Bonn hat solche Adapter und Anwendungsmöglichkeiten hierfür verglichen. Die Ergebnisse sind nun in „Der Ophthalmologe“ veröffentlicht worden.
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Smartphones mit geeigneter Optik werden inzwischen nicht nur im Einsatz bei diabetischer Retinopathie erprobt, sondern auch beim Glaukom (Grüner Star), in der Notfallmedizin und in der Pädiatrie. “Kinder sind gegenüber Smartphones in der Regel aufgeschlossener als gegenüber größeren Geräten zur Messung des Augenhintergrundes”, sagt Wintergerst. Auch in der Lehre lässt sich die Smartphone-basierte Variante einsetzen, da sie leichter handhabbar und im Gegensatz zu herkömmlichen Geräten die dargestellten Bilder für Lehrende und Studierende gleichermaßen sichtbar sind.
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“Die Smartphone-basierte Augenhintergrunduntersuchung eröffnet auch neue Möglichkeiten in der Telemedizin” ...

Grüsse,
Oregano
 
um wirklich alle schäden an der netzhaut sehen zu können, müssen die pupillen weitgetropft werden und während der augenarzt mit dem ophthalmoskop die netzhaut usw. untersucht, muß der patient mal nach oben, nach unten, nach links, nach rechts schauen, damit der arzt wirklich alle flächen sehen kann. außerdem muß er auch noch den zustand vom glaskörper usw. feststellen.

die "untersuchung" mit dem smartphone ist doch nur eine teiluntersuchung für technikfreaks. außerderm muß das eh ein augenarzt machen, weil ein laie das garnicht beurteilen kann und dann ist es auch genauso aufwendig als wenn er das ophthalmoskop verwendet, aber sehr viel ungenauer und für den patienten sehr riskant, weil schäden an der netzhaut sehr schnell zur erblindung führen können.


lg
sunny
 
Hallo sunny,

in dem Link steht u.a.:
... Einfache Augen-Untersuchungen ließen sich zum Beispiel an Hilfspersonal vor Ort delegieren. Augenärzte könnten dann telemedizinisch mithilfe der so gewonnenen Daten die Diagnose stellen. Zusätzlich ist die Kombination mit künstlicher Intelligenz ein vielversprechender Ansatz, dem die Bonner Wissenschaftler in Kollaboration mit der Informatik der Universität Bonn nachgehen. Prof. Dr. Frank Holz, Direktor der Universitäts-Augenklinik und Co-Autor der Studie ergänzt: “Die Smartphone-basierte Fundusfotografie könnte vor allem in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen zur Verbesserung der augenärztlichen Versorgung beitragen.” ...

Das zeigt doch, daß die Entwicklung dieser App ein Anfang ist, der aber hilfreich sein könnte in Bezug auf die schlechte Versorgung von Patienten in Gebieten ohne Augenarzt.

Grüsse,
Oregano
 
hallo oregano,

für leute in sehr abgelegenen gegenden in afrika o.ä. wär es evtl. besser als nichts, aber sobald das gemacht und anerkannt wird, werden es auch augenärzte hierzulande anwenden und zum abkassieren nutzen.
dann machen schlecht bezahlte arzthelferinnen die untersuchung und der arzt kassiert den vollen satz, den er jetzt für die richtige untersuchung bekommt.
bei mir wurden sogar von augenärzten netzhautrisse usw. nicht erkannt, weil sie nie richtig untersucht haben.
kurz bevor zu spät war, hatte ich plötzlich das gefühl, daß ich unbedingt sehr schnell zu einem augenarzt gehen sollte, der in einer anderen stadt und für mich sehr schlecht erreichbar war und der hat dann festgestellt, daß ich schon so gr. netzhautrisse und -löcher hatte, daß es schon fast zu spät war. er hat dann in der augenklinik angerufen und darauf bestanden, daß es sofort gelasert wird.
weil es schon sehr kraß war, mußte so umfangreich gelasert werden, daß die sehkraft dadurch trotz brille dauerhaft stark reduziert war. lasern ist halt als wenn man einen film vom photoapparat mit pattex zusammenklebt, wenn da ein riß ist. an den stellen gibt es kein bild mehr.
aber es gibt nicht nur bei den augenärzten schlechte und verantwortungslose. während meiner früheren tätigkeiten in versch. med. bereichen hab ich so viel negatives miterlebt, daß ich den beruf gewechselt habe.


lg
sunny
 
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