Mythos chronische Übersäuerung bei normalen Blut PH

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21.10.16
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Da ich mich gerade näher/ recht intensiv mit dem Thema Ernährung befasse, kurz meine These. In der Alternativmedizin wird oft von einer chronischen Übersäuerung des Blutes berichtet, einer sogenannten Azidose, selbst bei normalen Blut PH. Da wird dann gerne der Urin PH gemessen. Völliger Nonsens mmn.

Bei kranker Lunge, Atemmuskelschwäche, usw ist das tatsächlich relevant, weil hier der Körper nicht mit der Atmung gegensteuern kann. Ist dem aber nicht der Fall, kann der Körper den Blut PH ausgezeichnet regeln. Wenn der Blut PH passt, hat man keine Azidose. Das ist defacto nicht möglich, selbst wenn die Puffersubstanzen zu nieder sind.

Warum ich das schreibe? Weil sich die Leute, warum auch immer, mit basischen Lebensmittel vollstopfen. Wenn man zuviel basisches, ebenso wie zuviel saures ist, muss der Körper vermehrt arbeiten, das kann zu leichtem Unwohlsein führen, aber weder zu einer Übersäuerung noch, das gibts auch, zu einer Alkalose, das ist, wenn der PH zu hoch wird.

Es gilt also, sich gesund zu Ernähren, wenn man sich wohl fühlen will. Wobei man, bei normaler Ernährung, meist so oder so keinen Unterschied merkt.

Was ich immer wieder beobachte ist, dass sich Menschen die sich "gesund" Ernähren zuviel basisches zu sich nehmen. Dann aber noch zusätzlich Basenpulver und co. Das ist nicht gesund. Man sollte sowohl bassische als auch saure Lebensmittel zu sich nehmen, der Körper reguliert dann nach, das gilt sogar für Lungenkranke, ich habe zB eine metabolisch kompensierte Azidose, aufgrund einer Atemuskelschwäche. Ich merke davon rein gar nichts. Ist man wirklich krank, also hat klinisch relevante Beschwerden, liegt das nicht an dem Blut PH. Man sollte sich also nicht darauf fixieren, wenn es doch zu einer relevanten Besserung führt, ist das ein Placebo.

Und nein, ich bin kein Arzt, die Darmflora zB hat einen massiven Einfluss auf das Immunsystem, auch das Thema Mastzellen ist klinisch evident, aber das Übersäuern ist Unsinn. Zumindest solange man keine Lungen oder Nierenprobleme hat. Dann braucht es aber einen Arzt, der nicht nur die Ernährung gut anpasst, sondern auch wirklich gezielt mit Basen oder Säuren den PH einstellt und das geht nur über regelmäßige BGA (Blut Gas Analyse) und es muss zwingend die Ursache ermittelt werden. Lunge? Nieren? Atemfrequenz?

Sollte in einer BGA ein veränderter Blut PH vorkommen, ist das natürlich was anderes! Das geschriebene bezieht sich ausschließlich auf normalen Blut PH.
 
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