Laborwerte im Zusammenhang mit Diabetes

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normalwerte

Auf dieser Seite werden viele Laborwerte, die im Zusammenhang mit Diabetes wichtig sein können erklärt.

So u.a.:
Glucose (Zucker)

Mehrmalige eindeutig erhöhte Glucosespiegel im Blut (Hyperglykämie) sind das wichtigste laborchemische Zeichen zum "Aufspüren" der Zuckerkrankheit - Diabetes mellitus- genannt. Regelmäßige Blutzucker-Bestimmungen durch den Patienten mit Hilfe von Teststäbchen dienen der Therapiekontrolle dieser Stoffwechselerkrankung. Ein weiteres charakteristisches Zeichen ist die Ausscheidung von Glucose im Urin.

..... (Hier stehen die Werte nüchtern, nach dem Essen ....)

Wichtig:
Der Nüchternblutzucker ist in der Regel für die Feststellung einer Diabetes relativ wenig aussagekräftig.
Auffällig ist hingegen, dass der Blutzucker bei Diabetikern nach den Mahlzeiten viele deutlicher ansteigt als bei Gesunden; die Ausgangswerte werden entweder mit erheblicher zeitlicher Verzögerung oder gar nicht erreicht.
Liegt der Nüchternblutzucker unter 120 mg/dl und der Wert nach dem Frühstück über 140 mg/dl, so sollte beim Arzt ein "Zuckerbelastungstest" (oraler Glucosetoleranztest)
zur Klärung durchgeführt werden.
Die Blutzuckerwerte sind im Kapillarblut aus der Fingerbeere höher als im Venenblut.
Wann sollten die Blutzuckerwerte kontrolliert werden ?

Der Diabetes mellitus wird nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vereinfacht in drei Untergruppen eingeteilt:

1) Diabetes mellitus
A) Typ 1: Insulinabhängig
10 Prozent der Diabetiker; Ursache ist ein absoluter Mangel an Insulin, hervorgerufen entweder durch eine Störung im Abwehrsystem des Körpers und/oder durch Viren.

B) Typ 2: Insulinunabhängig
- ohne Übergewicht (8 Prozent der Diabetiker)
- mit Übergewicht (80 Prozent der Diabetiker)
Ursache ist eine Störung der Insulinwirkung an den Zellen; diese "Insulin-Unempfindlichkeit" der Zellen wird durch Übergewicht gefördert.

C) Diabetes mellitus bei oder durch andere Erkrankungen:

- der Bauchspeicheldrüse (erst wenn 90% des Organs zerstört ist)
- hormonell bedingte Erkrankungen
- durch Medikamente (Kortison, "Pille", Diuretika, Schilddrüsenhormon-Präparate,
- Medikamente mit Wirkung auf das Zentralnervensystem)
- erbliche Veranlagung (bei genetischer Veranlagung führt Übergewicht zur "Insulin-Überempfindlichkeit")

2) auffälliger "Blutzuckerbelastungstest"
bei normalem oder grenzwertigem Nüchternblutzucker

3) Schwangerschaftsdiabetes
Umstellung von oralen Medikamenten auf Insulin, strenge (!) Blutzuckereinstellung bereits bei Kinderwunsch.
Eine dauerhaft gute Stoffwechseleinstellung mit möglichst normalen Blutzuckerwerten ist das Ziele der Diabetes Therapie und nach heutigem Wissensstand eine wichtige Voraussetzung dafür, das Risiko für diabetesspezifische Komplikationen zu vermindern (u.a. Arterienverkalkung, Nierenversagen, Augenveränderungen, Nervenstörungen).

Gut eingestellt mit Diät, oralen Medikamenten (Antidiabetika) oder Insulin ist ein Diabetiker, wenn er nach dem Stich in die Fingerbeere mit dem Teststäbchen folgende Werte misst..... (Hier stehen die Werte...)

Verminderte Blutglucosespiegel (Hypoglykämie) findet man bei:
- Neugeborenen
- Überschießender Diabetes-Therapie
- Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen
- Hormonell bedingte Erkrankungen
- Tumoren (Leberkarzinom)
- Alkoholkonsum auf nüchternen Magen
- Arzneimittel: Antikoagulantien ("Blutverdünnungsmittel"), Antiphlogistika ("Entzündungshemmer"), Salicylate (Acetylsalicylsäure
_______________________________________________

Kalium

98 Prozent der gesamten Kaliummenge des Menschen befindet sich in den Zellen. Daher ist die Bestimmung der Kaliumkonzentration im Blut kein ausreichender Repräsentant der Kaliumbilanz des Organismus - Sie spiegelt maximal zwei Prozent des Gesamtkaliums wider!

Normbereich: 3,6 - 5,4 millimol/l

Normale oder erhöhte Werte im Serum besagen daher noch nicht, dass auch die Zellen einen normalen bzw. vermehrten Kaliumgehalt haben. Im Verdachtsfall prüft der Arzt die Funktion kaliumempfindlicher Organe. Das Elektrokardiogramm (EKG) ist hierfür das ideale Verfahren. Denn erhöhte Kalium-Spiegel verändern die Erregungsleitung innerhalb des Herzmuskels.
Im klinischen Alltag beobachtet man jedoch viel häufiger zu geringe Kalium Werte!

Verminderung der Kalium Konzentration durch:
Erbrechen, Durchfall, nach Magen-Darm-Operationen
Abführ- oder Entwässerungsmittel (Diuretika)
Bei Insulin Therapie stark erhöhter Glucosespiegel, denn mit der Glucose wird auch Kalium in die Zellen aufgenommen. Folglich sinkt der Kalium-Spiegel im Blut deutlich ab.
Arzneimittel/Gifte:
Diuretika
Kortison
Antibiotika (Amphotericin B, Carbenicillin)
gesteigerter Verzehr von Lakritz
Erhöhung der Kalium Konzentration:

bei übermäßigen Kalium Ersatz im Verlauf einer Behandlung mit Entwässerungsmitteln (Diuretika)
Postoperativ und nach Verbrennungen werden erhebliche Mengen Kalium in die Blutbahn eingeschleust.
bei schwerer Nierenfunktionsstörung

Arzneimittel
Wichtig:
Die Kalium Bestimmung ist eine der wichtigsten Kontrollen bei:

Niereninsuffizienz
kardiologischer Therapie
Störungen der Nebennierenrinde
Verdacht auf Mißbrauch von Abführmitteln

und viel mehr :).

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm das wundert mich nun aber doch sehr von wegen unsicherer Serumwert beim Kalium und dass so gut wie alles in den Zellen sein soll

Durch die Dialyse ist Kalium für mich ein ganz großes Thema....weil erheblich zu viel kann bei zum Herztod führen- Das Kalium kummuliert zwischen den Dialysen im Blut, da die Nieren es ja nicht mehr herausbringen.
Nun wird bei uns der Wert immer übers Serum bestimmt und das funktionert ohne Probleme.
Wie bitte soll das funktionieren, wenn der Wert so wenig aussagekräftig ist?
Ich habe nicht selten Werte im Serum so um die 6 und lebe damit schon Jahrzehnte. Kenne aber auch Situationen wo ich schon leichte Lähmungen in den Beinen hatte durch zuviel Kalium. Die Werte im Serum gehen dann so gegen 7 soweit ich mich erinnere. Wenn die Zellen bei dem Serumwert nicht rappelvoll wären, würde ich doch logischerweise keine Lähmungserscheinungen bekommen....

Schönes WE.
Claudia.
 
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