Kurzgeschichten mit Tiefgang

  • Themenstarter Lena
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Ach Lena

was ist die Geschichte wieder schön...:)

danke dir fürs Reinsetzen:)

grüßi darleen:wave:
 
Liebe Lena :)

Von mir auch einen lieben Dank!

Hier eine weitere, wenn auch etwas traurige Kurzgeschichte:


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Der Schmetterling


Eines Tages erschien eine kleine Öffnung in einem Kokon. Ein Mann beobachtete den zukünftigen Schmetterling für mehrere Stunden, wie dieser kämpfte, um seinen Körper durch jenes winzige Loch zu zwängen..
Dann plötzlich schien er nicht mehr weiter zu kommen.
Es schien als ob er so weit gekommen war wie es ging, aber jetzt aus eigener Kraft nicht mehr weitermachen konnte.

So beschloss der Mann, ihm zu helfen: er nahm eine Schere und schnitt ganz vorsichtig den Kokon auf. Der Schmetterling kam dadurch sehr leicht heraus. Er hatte einen verkrüppelten Körper, er war winzig und hatte verschrumpelte Flügel..
Der Mann beobachtete das Geschehen weiter. Er erwartete, dass die Flügel sich jeden Moment öffnen, sich vergrößern und sich ausdehnen würden, um den Körper des Schmetterlings zu stützen und ihm Spannkraft zu verleihen.
Aber nichts davon geschah !
Stattdessen verbrachte der Schmetterling den Rest seines Lebens krabbelnd mit einem verkrüppelten Körper und verschrumpelten Flügeln. Niemals war er fähig zu fliegen.

Was der Mann, in seiner Güte und seinem Wohlwollen nicht verstand, war, dass der begrenzende Kokon und das Ringen erforderlich sind, damit der Schmetterling durch die kleine Öffnung kommt. Das ist der Weg der Natur, um Flüssigkeit vom Körper des Schmetterlings in seine Flügel zu fördern. Dadurch wird er auf den Flug vorbereitet, sobald er seine Freiheit aus dem Kokon erreicht.

Manchmal ist das Ringen genau das, was wir in unserem Leben benötigen.
Wenn wir durch unser Leben ohne Hindernisse gehen dürften, würde es uns lahm legen. Wir wären nicht so stark, wie wir sein könnten, und niemals fähig zu fliegen.


Alles Liebe
Kayen

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Auch eine sehr schöne Geschichte Kayen:)

so denke ich mir das immer bei einer normalen Geburt ( der Kampf, die Enge des Geburtskanals ect) zu einer Kaiserschnittgeburt..

es macht Alles seinen Sinn und sollte nicht aus untriftigen Gründen verändert werden, daran manipuliert werden , und es belassen wie die Natur das vorgesehen hat..

grüßis darleen:):wave:
 
Auch eine sehr schöne Geschichte Kayen:)

so denke ich mir das immer bei einer normalen Geburt ( der Kampf, die Enge des Geburtskanals ect) zu einer Kaiserschnittgeburt..

es macht Alles seinen Sinn und sollte nicht aus untriftigen Gründen verändert werden, daran manipuliert werden , und es belassen wie die Natur das vorgesehen hat..

grüßis darleen:):wave:

Danke, darleen :)

Hm, ja das Ringen fängt bei der Geburt an und hört zeitlebens nicht mehr auf . . . jedoch zeigt diese Geschichte, es hat alles einen Sinn :)

Gute Nacht Ihr Lieben:wave:
 
Hallo darleen,

freut mich, dass Dir die Geschichte gefällt.

Ihr könnt übrigens, - falls Ihr solche Geschichten nicht zur Hand habt - auch eigene Erlebnisse eintragen, wie Ihr das z.Teil bereits getan habt. Danke auch dafür.




@Kayen,
Deine Geschichte hat wirklich sehr viel Tiefgang.

Es ist manchma gar nicht einfach zu entscheiden, wo Hilfe angebracht ist, und wo nicht.

Manchmal schadet es, wenn man NICHT hilft, und manchmal - wie an Deinem Beispiel - wenn man es tut, obwohl es nicht förderlich sondern sogar schädlich ist.

Vielen Dank dafür.
Alles Liebe an Euch
Lena
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Gibt es ein Leben nach der Geburt ?



Ein ungeborenes Zwillingspärchen unterhält sich im Bauch seiner Mutter.

"Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?" fragt der eine Zwilling.

"Ja auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden stark für das was draußen kommen wird." antwortet der andere Zwilling.

"Ich glaube, das ist Blödsinn!" sagt der erste. "Es kann kein Leben nach der Geburt geben – wie sollte das denn bitteschön aussehen?"

"So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller als hier sein. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen?"

"So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört! Mit dem Mund essen, was für eine verrückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Und wie willst du herumlaufen? Dafür ist die Nabelschnur viel zu kurz."

"Doch, es geht ganz bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders."

"Du spinnst! Es ist noch nie einer zurückgekommen von 'nach der Geburt'. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Punktum."

"Ich gebe ja zu, dass keiner weiß, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und sie wird für uns sorgen."

"Mutter??? Du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter? Wo ist sie denn bitte?"

"Na hier – überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein!"

"Quatsch! Von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht."

"Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt...."
 
Hallo Lena

demnächst werde ich mich noch mal mehr mit dem Thema hier beschäftigen..

Wieder eine niedliche Geschichte mit den Zwillingen..:)

dir auch Alles Liebe, grüßi darleen:):wave:
 
Mit lieben Grüßen an alle Mit-Leser..................
Lena


Du bekommst was du denkst


Ein Mann lebte mit seinem Stand am Straßenrand und verkaufte Würstchen.

Er war schwerhörig, deshalb hatte er kein Radio. Er sah schlecht deshalb las er keine Zeitung. Aber er verkaufte köstliche, heiße Würstchen.

Es sprach sich herum und die Nachfrage stieg von Tag zu Tag. Er investierte in einen größeren Stand, einen größeren Herd und musste immer mehr Wurst und Brötchen einkaufen. Er holte seinen Sohn nach dessen Studium an der Universität zu sich, damit er ihn unterstützte.

Da geschah etwas...

Sein Sohn sagte: "Vater, hast du denn nicht im Radio gehört, eine schwere Rezession kommt auf uns zu. Der Umsatz wird zurückgehen - du solltest nichts mehr investieren!"

Der Vater dachte: "Nun, mein Sohn hat studiert, er schaut täglich Fernsehen, hört Radio und liest regelmäßig den Wirtschaftsteil der Zeitung. Der muss es schließlich wissen."

Also verringerte er seine Wurst- und Brötcheneinkäufe und sparte an der Qualität der eingekauften Waren.

Auch verringerte er seine Kosten, indem er keine Werbung mehr machte. Und das Schlimmste: Die Ungewissheit vor der Zukunft ließ ihn missmutig werden im Umgang mit seinen Kunden.

Was daraufhin passierte? Es ging blitzschnell: Sein Absatz an heißen Würstchen ging drastisch zurück.

"Du hast Recht mein Sohn, sagte der Vater, es steht uns tatsächlich eine schwere Rezession bevor."
 
Der kleine große Unterschied

Eine Familie wohnte in einem alten baufälligem Haus.
Die Wände waren rissig, bei Sturm wurde es kalt, weil es in allen Ritzen zog.

Das Dach war undicht. Viele Eimer fingen das herunter tropfende Wasser auf.
Die Matratzen rochen modrig, weil es im Haus nie wirklich trocken wurde.

Die Kinder litten an chronischen Erkrankungen, weil die Räumlichkeiten Schimmelbefall hatten.
Da kein Strom da war, konnte nur auf Holzscheiten gekocht werden.
Die Eltern waren launisch, mißmutig, weil die Vermieter nicht bereit waren irgendwelche Änderungen vorzunehmen. Aber zum umziehen fehlte ihnen das nötige Geld. Die Kinder weinten viel, weil sie immer frierten und nicht viel zu Essen hatten.
Es war nie Freude im Raum, immer nur Streit, Tränen, Frust, Angst.

Alles in allem war die Familie richtig arm dran.

In ihrer Nachbarschaft gab es eine Familie, die in genau denselben Umständen ihr Leben fristete.
Aber irgendwie waren sie alle trotzdem freudig, gut gelaunt.
Kam es zu einem Sturm, machten sie das "Ritzen"-Spiel. Welches der Kinder schaffte die meisten Lappen zwischen die Ritzen zu stopfen?
Kam es zum Regen, machten sie das "Eimer"-Spiel. Wer schaffte am schnellsten die Eimer heran?
Die Matratzen rochen auch modrig, aber an trockenen Tagen schafften sie sie aus dem Haus, schrubbten sie ab und liesen sie in der Sonne trocknen.
Die Kinder hatten Spaß daran, im Freien auf ihnen rum zu hüpfen.
Sie hatten einfaches Essen, wie die anderen, aber sie machten Ratespiele, die Kinder halfen beim Kochen und hatten ihre Freude daran.

Warum war die eine Familie trotz genauso wideren Umständen deutlich besser drauf?
Die Lebensqualtiät war GENAU SO schlecht.

Aber:
Ihr Vermieter hatte ihnen zugesichert:
Das Haus wird in absehbarer Zeit von Grund auf gerichtet.
Sie hatten das Versprechen, dass sie weder weiterhin frieren müßten, noch weiterhin auf feuchten Matrazen schlafen müßten, und auch ihr Essen würde bald mehr Qualität haben.
Allerdings müßten sie sich noch eine Weile gedulden. Ein Termin dafür konnte noch nicht genannt werden.

ES WAR DIE HOFFNUNG, die den Umgang mit widrigen Umständen erträglich macht. Es mag sich noch eine ganze Weile lang noch nicht wirklich was ändern, aber eine Zusicherung auf Verbesserungen erfüllt mit Freude.
 
Angeben kann peinlich werden

Ein junger Rechtsanwalt hat sich ein wundervolles Arbeitszimmer eingerichtet. Zur Krönung des Ganzen hat er sich ein Luxustelefon gekauft, das vorläufig eindrucksvoll auf dem Schreibtisch steht.

Man meldet den ersten Klienten. Der junge Rechtsanwalt läßt ihn zuerst einmal - aus Grundsatz - eine Viertelstunde warten. Um auf den Klienten noch stärkeren Eindruck zu machen, nimmt er den Hörer ab, als der Mann eintritt, und täuscht ein wichtiges Telefongespräch vor.

"Mein lieber Generaldirektor, wir verlieren ja nur Zeit miteinander ... Ja, wenn Sie durchaus wollen ... Aber nicht unter zwanzigtausend Mark ... Also schön, abgemacht ... Guten Tag!" Er setzt den Hörer wieder auf. Der Klient scheint tatsächlich sehr befangen zu sein, fast verwirrt. "Sie wünschen, mein Herr?"

Ich ... ich bin der Monteur ... ich möchte das Telefon anschließen.
 
Hallo Lena

zum Piepen..:))):))) die Geschichte mit dem Telefon


liebe grüße darleen:wave:schönen Sonntag dir
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo darleen, freut mich, dass es Dir gefallen hat.

Hoffe, Du hattest auch einen schönen Sonntag.

Alles Liebe
Lena

Das Geheimnis der Zufriedenheit


Eine Gruppe von Freunen saßen gemütlich beieinander und unterhielten sich. Einer von ihnen war immer ausgeglichen und voller Freude.
Das viel den anderen immer wieder auf.
Endlich hatte einer von ihnen den Mut zu fragen:

"Sag mal: was tust du, um glücklich und zufrieden zu sein? Wir wären auch gerne so glücklich wie du."

Er antwortete mit mildem Lächeln: "Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich."

Die Fragenden schauten etwas betreten in die Runde. Einer platzte heraus: "Bitte, treibe keinen Spott mit uns. Was du sagst, tun wir auch. Wir schlafen, essen und gehen. Aber wir sind nicht glücklich. Was ist also dein Geheimnis?"

Es kam die gleiche Antwort: "Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ist und wenn ich esse, dann esse ich."

Die Unruhe und den Unmut der Suchenden spürend, fügte der er nach einer Weile hinzu: "Sicher liegt auch Ihr und Ihr geht auch und Ihr esst. Aber während Ihr liegt, denkt Ihr schon ans Aufstehen. Während Ihr aufsteht, überlegt Ihr wohin Ihr geht und während Ihr geht, fragt Ihr Euch, was Ihr essen werdet. So sind Eure Gedanken ständig woanders und nicht da, wo Ihr gerade seid. In dem Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft findet das eigentliche Leben statt. Lasst Euch auf diesen nicht messbaren Augenblick ganz ein und Ihr habt die Chance, wirklich glücklich und zufrieden zu sein."
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So ein wenig nett in die Zukunft träumen, denke ich, ist auch o.k.
Das Verhältnis der Gedanken Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, denke ich, sollte ausgewogen sein.

Hier eine ähnliche Geschichte:




Zwei Mönche


Zwei Mönche waren auf der Wanderschaft. Eines Tages kamen sie an einen Fluss.

Dort stand eine junge Frau mit wunderschönen Kleidern. Offenbar wollte sie über den Fluss, doch da das Wasser sehr tief war, konnte sie den Fluss nicht durchqueren, ohne ihre Kleider zu beschädigen.

Ohne zu zögern ging einer der Mönche auf die Frau zu, hob sie auf seine Schultern und watete mit ihr durch das Wasser. Auf der anderen Flussseite setzte er sie trocken ab.

Nachdem der andere Mönch auch durch den Fluss gewatet war, setzten die beiden ihre Wanderung fort.

Nach etwa einer Stunde fing der eine Mönch an, den anderen zu kritisieren: " Du weißt schon, dass das, was Du getan hast, nicht richtig war, nicht wahr? Du weißt, wir dürfen keinen nahen Kontakt mit Frauen haben. Wie konntest Du nur gegen diese Regel verstoßen?"

Der Mönch, der die Frau durch den Fluss getragen hatte, hörte sich die Vorwürfe des anderen ruhig an. Dann antwortete er: "Ich habe die Frau vor einer Stunde am Fluss abgesetzt - warum trägst Du sie immer noch mit Dir herum?"
 
Ja, liebe Kayen,

vor allem, weil doch Vorfreude so schön sein kann.

Ich denke die letzte Geschichte von mir ist eher auf negatives Denken/Ängste bezogen. Nur so macht sie einen Sinn.


DEINE Geschichte finde ich auch ganz toll.
Danke Dir und lieben Gruß
Lena

Und weiter gehts........

Mal sehen - denn wer weiß?


Es war einmal ein alter Mann, der in einem kleinen chinesischen Dorf lebte. Der Mann lebte zusammen mit seinem einzigen Sohn in einer kleinen Hütte am Rande des Dorfes. Ihr einziger Besitz war ein wunderschöner Hengst, um den sie von allen im Dorf beneidet wurden. Es gab schon unzählige Kaufangebote, diese wurden jedoch immer strickt abgelehnt. Das Pferd wurde bei der Erntearbeit gebraucht und es gehörte zur Familie, fast wie ein Freund.

Eines Tages war der Hengst verschwunden. Nachbarn kamen und sagten: "Du Dummkopf, warum hast du das Pferd nicht verkauft? Nun ist es weg, die Ernte ist einzubringen und du hast gar nichts mehr, weder Pferd noch Geld für einen Helfer. Was für ein Unglück!" Der alte Mann schaute sie an und sagte nur: "Unglück - Mal sehen, denn wer weiß? Das Leben geht seinen eigenen Weg, man soll nicht urteilen und kann nur vertrauen."

Das Leben musste jetzt ohne Pferd weitergehen und da gerade Erntezeit war, bedeutete das unheimliche Anstrengungen für Vater und Sohn. Es war fraglich ob sie es schaffen würden, die ganze Ernte einzubringen.

Ein paar Tage später, war der Hengst wieder da und mit ihm war ein Wildpferd gekommen, das sich dem Hengst angeschlossen hatte. Jetzt waren die Leute im Dorf begeistert. "Du hast Recht gehabt", sagten sie zu dem alten Mann. Das Unglück war in Wirklichkeit ein Glück. Dieses herrliche Wildpferd als Geschenk des Himmels, nun bist du ein reicher Mann..." Der Alte sagte nur: "Glück - Mal sehen, denn wer weiß? Das Leben geht seinen eigenen Weg, man soll nicht urteilen und kann nur vertrauen."

Die Dorfbewohner schüttelten den Kopf über den wunderlichen Alten. Warum konnte er nicht sehen, was für ein unglaubliches Glück ihm widerfahren war? Am nächsten Tag begann der Sohn des alten Mannes, das neue Wildpferd zu zähmen und zuzureiten. Beim ersten Ausritt warf ihn dieses so heftig ab, dass er sich beide Beine brach. Die Nachbarn im Dorf versammelten sich und sagten zu dem alten Mann: "Du hast Recht gehabt. Das Glück hat sich als Unglück erwiesen, dein einziger Sohn ist jetzt ein Krüppel. Und wer soll nun auf deine alten Tage für dich sorgen?' Aber der Alte blieb gelassen und sagte zu den Leuten im Dorf: "Unglück - Mal sehen, denn wer weiß? Das Leben geht seinen eigenen Weg, man soll nicht urteilen und kann nur vertrauen."

Es war jetzt alleine am alten Mann die restliche Ernte einzubringen. Zumindest war das neue Pferd soweit gezähmt, dass er es als zweites Zugtier für den Pflug nutzen konnte. Mit viel Schweiß und Arbeit bis in die Dunkelheit, sicherte er das Auskommen für sich und seinen Sohn.

Ein paar Wochen später begann ein Krieg. Der König brauchte Soldaten, und alle wehrpflichtigen jungen Männer im Dorf wurden in die Armee gezwungen. Nur den Sohn des alten Mannes holten sie nicht ab, denn den konnten sie an seinen Krücken nicht gebrauchen. "Ach, was hast du wieder für ein Glück gehabt!"' riefen die Leute im Dorf. Der Alte sagte: " Mal sehen, denn wer weiß? Aber ich vertraue darauf, dass das Glück am Ende bei dem ist, der vertrauen kann."
 
Angst, so groß wie ein Berg

Im zwanzigsten Jahrhundert schufen die Menschen Himmel und Erde neu. Und es lag Öl auf den Wassern und Smog verdunkelte das Firmament.

Da sprachen die Menschen zueinander: Lasset uns ökonomisch sein und produktiv; lasset uns einsam werden miteinander und unfruchtbar.

Zum Schutze vor ihrer Angst schufen sie das fliegende Getier: Düsenjäger, Bombenflieger, Raketen mit Vielfachsprengköpfen; Je nach ihrer Art.

Das fahrende Getier: Panzer, Kanonen, Raketenabschußrampen; je nach ihrer Art.

Das schwimmende Getier: Flugzeugträger, Zerstörer; Atom-U-Boote; Je nach ihrer Art.

Doch die Menschen fühlten sich immer unsicherer. Und sie töteten ihre Kinder noch ehe sie geboren waren – Hunderttausende Jahr für Jahr.

Und die Menschen waren Stolz auf das Blut an ihren Händen, und sie nannten es Fortschritt. Im Zwanzigsten Jahrhundert sprachen die Menschen zueinander: Lasset uns nicht länger knien vor dem alten Gott, lasset uns frei sein!

Und sie schufen einen neuen Gott, schmückten ihn mit Lack und Chrom und nannten ihn Auto. Unter seinem giftigen Odem verwandelten sich ihre einst blühenden Städte in trostlose Asphaltwüsten.

Doch das Volk blieb seinem Gott treu. Auf schwarzen Altären, die sie Straßen nannten, brachten sie ihm Menschenopfer dar – Hunderttausende Jahr für Jahr. Und als dieses Blut die Altäre rot färbte und die Luft zum Atmen Und das Wasser allmählich knapp wurden, da bekamen die Menschen Angst davor, denken zu müssen.

Und sie schufen riesige Industrien, Einrichtungen welche die Menschen ständig in sinnloser und rastloser Bewegung hielten, um sie vor dem Denken zu bewahren.

Ihre Wünsche und ihr Sehnen richteten sie auf nutzlosen Tand, von dem sie sich Glück erhofften, aber doch nur stets auf neue enttäuscht und auf ihr eigenes Ich zurückgeworfen wurden. Und die Angst der Menschen war so groß wie ein Berg.

Und der Berg begrub alle Hoffnungen unter sich!!
 
Der Junge und das Hundebaby

Ein kleiner Junge kam an einem Laden vorbei und sah das Schild "Hundebabys zu verkaufen". Da der Ladenbesitzer gerade an der Tür stand, fragte er ihn:

"Was kosten die Hundebabys?".

"Zwischen 50 und 80 €" sagte der Mann. Der kleine Junge griff in seine Hosentasche und zog einige Münzen heraus.

"Ich habe 2,37 €" sagte er. "Darf ich sie mir bitte anschauen?"

Der Ladenbesitzer lächelte und pfiff nach seiner Hündin. Fünf kleine Hundebabys stolperten hinter ihr her. Eines von ihnen war deutlich langsamer als die anderen und humpelte auffällig.

"Was hat denn der Kleine da hinten?" fragte der Junge.

Der Ladenbesitzer erklärte ihm, dass der Welpe einen Geburtsfehler hat und nie richtig laufen würde.

"Den möchte ich kaufen!" sagte der Junge. "Also den würde ich nicht nehmen, der wird nie ganz gesund." antwortete der Mann.

"Aber wenn du ihn unbedingt willst, schenke ich ihn dir."

Da wurde der kleine Junge wütend. Er blickte dem Mann direkt in die Augen und sagte: "Ich möchte ihn nicht geschenkt haben. Dieser kleine Hund ist jeden Cent wert, genau so wie die anderen auch. Ich gebe ihnen meine 2,37 € und werde ihnen jede Woche 1 € bringen, bis er abbezahlt ist."

Der Mann entgegnete nur: "Ich würde ihn wirklich nicht kaufen - er wird niemals in der Lage sein, mit Dir zu toben wie die anderen."

Da hob der Junge sein Hosenbein und sichtbar wurde eine Metallschiene, die sein verkrüppeltes Bein stützte. Liebevoll auf den Hund blickend sagte er: "Ach, ich renne selbst auch nicht gut und dieser kleine Hund wird jemanden brauchen, der ihn versteht!"

Der Mann biss sich auf die Unterlippe. Tränen stiegen in seine Augen, er lächelte und sagte: "Mein Junge, ich hoffe, dass jedes einzelne dieser Hundebabys einen Besitzer wie dich haben wird."


Mit besten Wünschen auf einen schönen Tag an alle Mit-Leser
Lena
 
Zwei Wölfe

Ein alter Indianer saß mit seinem Enkelsohn am Lagerfeuer. Es war schon dunkel geworden und das Feuer knackte, während die Flammen in den Himmel züngelten.

Der Alte sagte nach einer Weile des Schweigens: "Weißt du, wie ich mich manchmal fühle? Es ist, als ob da zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpfen würden. Einer der beiden ist rachsüchtig, aggressiv und grausam. Der andere hingegen ist liebevoll, sanft und mitfühlend."

"Welcher der beiden wird den Kampf um dein Herz gewinnen?" fragte der Junge.

"Der Wolf, den ich füttere." antwortete der Alte."
 
Zu schnell gefahren


Jack schaute kurz noch einmal auf seinen Tachometer, bevor er langsamer wurde: 73 in einer 50er Zone. Mist, das war das vierte Mal in gleicher Anzahl von Monaten.

Er fuhr rechts an den Straßenrand und dachte: "Lass den Polizisten doch wieder einmal herummosern über meinen Fahrstil. Mit etwas Glück würde ein noch schnellerer Autofahrer an ihnen vorbeiflitzen, an dem der Bulle mehr Interesse hätte."

Der Polizist stieg aus seinem Auto, mit einem dicken Notizbuch in der Hand. War das etwa Bob?

Jack sank tiefer in seinen Sitz. Das war nun schlimmer als der Strafzettel: Ein guter Freund erwischt seinen Kumpel. Er stieg aus dem Auto um Bob zu begrüßen.

"Hi Bob. Komisch, dass wir uns so wieder sehen !"

"Hallo Jack."

"Ich sehe du hast mich erwischt in meiner Eile nach Hause zu kommen, um meine Frau und Kinder zu sehen."

"Ja, so ist das."

"Ich bin erst sehr spät aus dem Büro gekommen. Diane erwähnte etwas von Roast Beef und Kartoffeln heute Abend. Verstehst du, was ich meine?"

"Ich weiß, was du meinst. Und ich weiß auch, dass du soeben ein Gesetz gebrochen hast."

Aua, dachte Jack. Das ging in die falsche Richtung. Zeit, die Taktik zu ändern.

"Bei wieviel hast du mich erwischt?"

"Siebzig. Würdest du dich bitte wieder in dein Auto setzen?"

"Ach Bob, warte bitte einen Moment. Ich habe den Tacho sofort gecheckt, als ich dich gesehen habe! Ich habe mich auf höchstens 65 km/h geschätzt!"

"Bitte Jack, setz dich wieder in dein Auto."

Genervt quetschte Jack sich wieder ins Auto. Ein Knall. Türe zu. Er starrte auf sein Armaturenbrett.
Bob war fleißig am Schreiben auf seinem Notizblock. Warum wollte Bob nicht seinen Führerschein und die Papiere sehen?

Dann klopfte Bob an die Tür. Er hatte einen Zettel in der Hand. Jack öffnete das Fenster, maximal 5cm, gerade genug, um den Zettel an sich zu nehmen. Bob reichte ihm den Zettel und ging dann zu seinem Auto, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.

Jack faltete den Zettel auf. Was würde ihn dieser Spaß wieder kosten? Doch, Moment: War das ein Witz? Das war gar kein Strafzettel!
Jack las:

Lieber Jack,
ich hatte einmal eine kleine Tochter. Als sie sechs Jahre alt war, starb sie bei einem Verkehrsunfall. Richtig geraten; der Typ ist zu schnell gefahren.

Einen Strafzettel, eine Gebühr und drei Monate Knast und der Mann war wieder frei. Frei um seine Töchter wieder in den Arm nehmen zu dürfen. Alle drei konnte er wieder lieb haben.

Ich hatte nur eine . Tausend Mal habe ich versucht, diesem Mann zu vergeben. Tausend Mal habe ich gedacht ich hätte es geschafft. Vielleicht habe ich es geschafft, aber ich muss immer wieder an sie denken. Auch jetzt.

Und sei bitte vorsichtig, Jack. Mein Sohn Ist alles was ich noch habe.

Bob


Jack drehte sich um und sah Bob wegfahren, bis er nicht mehr zu sehen war. Langsam fuhr auch er nach Hause. Zu Hause angekommen, nahm er seine überraschte Frau und die Kinder in den Arm und drückte sie ganz fest.

Das Leben ist so wertvoll. Behandle es mit Sorgfalt.
 
Der heutige Beitrag ist eigentlich ein Songtext von einem Lied in den 60ern. Es hat damals Johanna von Kocjian gesungen, lief den ganzen Tag im Radio....


Liebe kann man nicht bezahlen - und auch nicht in Rechnung stellen.....

Der kleine Fritz saß am Küchentisch und schrieb, die Zungenspitze zwischen den Zähnen, eifrig in sein Heft.

"Was schreibst du denn so fleißig?", fragt die Mutti am Küchenherd.

"Eine Rechnung für dich!", antwortete der Junge ohne sich stören zu lassen.

"Da bin ich aber neugierig", meinte die Mutter.

"Du wirst es schon sehen, wenn ich fertig bin."

Als er das ganze Blatt vollgeschrieben hatte, überreichte er es seiner Mutti, die laut zu lesen begann:

Rechnung von Fritz Holzhauser für seine Mutter:

3x Milch geholt 0,15 Euro
2x Küche geputzt 0,60 Euro
3x Geschirr abgetrocknet 0,30 Euro
5x Schuhe geputzt 0,75 Euro
4x Tisch gedeckt 0,40 Euro
macht zusammen 2,20 Euro

Die Mutti musste lächeln, als sie die sonderbare Rechnung gelesen hatte.

Daraufhin nahm sie den Bleistift und sagte:

"Ich schreibe dir jetzt meine Rechnung".

"Deine Rechnung?", fragte Fritz erstaunt.

"Hast Du denn auch etwas für mich getan?"

"Nun, so ein bisschen kommt da schon zusammen", meinete die Mutti.

Dann schrieb sie:

Rechnung von Frau Holzhauser für ihren Sohn Fritz:

8 Jahre für ihn gekocht 0,00 Euro
8 Jahre für ihn gewaschen 0,00 Euro
29x getröstet, wenn er traurig war 0,00 Euro
56x Hose und Jacke geflickt 0,00 Euro
137 Nächte für ihn gewacht, wenn er krank war 0,00 Euro
macht zusammen 0,00 Euro

Aufmerksam las der Junge die Rechnung der Mutter:

"Aber Mutti, warum hast du denn überall 0,00 Euro geschrieben?"

"Weil eine Mutter für ihr Kind alles umsonst tut!", antwortete sie.

"Aber nun will ich dir die 2,20 Euro geben, die du ja verdient hast."

Da sagte der Junge:

"Nein, Mutti, ich will keinen Cent, denn deine Rechnung müsste doch hundertmal so groß sein wie die meine!"
 
Hallo Lena:)

Alle Geschichten wieder so schön..danke dir, ich liebe solche Geschichten:)

liebe grüßis darleen:):wave:
 
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