Krebspatienten: Vorsicht mit Protonenpumpenhemmern

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Krebspatienten: Vorsicht mit Protonenpumpenhemmern

Krebspatienten, die mit einem Tyrosinkinaseinhibitor (TKI) behandelt werden, sollten vorsichtig sein mit der Anwendung von Protonenpumpenhemmern (PPI)....
Der Grund ist, dass einige TKI nur bei einem niedrigen pH-Wert im Magen in Lösung gehen. Welcher Wirkstoff wie reagiere, lasse sich jedoch nicht vorhersagen. «Das ist kein Substanzklasseneffekt, sondern kann bei jedem TKI unterschiedlich sein», sagte der Apotheker.

Lipp präsentierte Daten, wonach die Wirkspiegel von Erlotinib (Tarceva®), Pazopanib (Votrient®) und Dasatinib (Sprycel®) bei gleichzeitiger Anwendung von PPI deutlich gesenkt werden. Die Interaktion lasse sich auch durch die zeitlich versetzte Einnahme der Präparate nicht umgehen, denn «PPI haben aufgrund der irreversiblen Hemmung der Protonenpumpe eine relativ lange pharmakodynamische Wirkung». Als Alternativen für Patienten, die unter Dyspepsie leiden, kämen stattdessen unter Umständen die kürzer wirksamen H2-Antihistaminika infrage. Auch hier müsse jedoch der Einzelfall geprüft werden, um einen Wirkverlust durch einen zu hohen pH-Wert im Magen zu verhindern.
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Pharmazeutische Zeitung online: Krebspatienten: Vorsicht mit Protonenpumpenhemmern

Grüsse,
Oregano
 
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