- Beitritt
- 02.01.05
- Beiträge
- 5.609
Hallo margie,
wahrscheinlich hast Du es in meinen Posts überlesen:
Der behandelnde Arzt hat eine Fehldiagnose gestellt! Ich hatte keine Entzündung! Alle Entzündungswerte waren eindeutig negativ! Ich hätte nie ein AB nehmen müssen! Es gab nichts zu behandeln!!
LG
Inge
Hallo Inge,
wofür war das AB denn vom Arzt gedacht gewesen?
Auch wenn Du negative Entzündungswerte hattest, so schließt das nicht aus, dass Du im Körper Bakterien hast - in chronischer Form.
Ich kenne das Problem schon seit Jahren. Ich habe chronische Bronchitis. Wenn ich mal abhusten kann, ist es gelb.
Ich habe noch viel schlimmer chronische Sinusititis. Täglich eitriges Sekret und wenn es untersucht wird, sind immer Staphylokken aureus dabei.
Im Abstrich der Mandeln habe ich ständig hämolysierende Streptokokken der Gruppe A, das sind die als gefährlich eingestuften.
Und in der Dysbiose-Untersuchung des Darmes fand man immer auch pathologische Bakterien.
Ebenso gehöre ich zu den Frauen, die im Vaginalabstrich chronisch die hämolysierenden Streptokokken der Gruppe B (also die weniger schlimmen) haben und die lt. Frauenärzten antibiotisch nicht behandelt werden sollten, weil man sie nicht weg bekommt.
Aber ich habe keine positiven Entzündungswerte und ich nehme deshalb auch kein AB.
Wenn ich nun, wegen Zähneziehen ein AB benötige, würde man sagen, das reichen 1 bis 2 Tage.
Aber angesichts der bei mir nachgewiesenen Bakterien werde ich immer ein AB mind. 7 und wenn ich es durchhalte, sogar 10 Tage lang nehmen.
Wieso?
Weil die oben bei mir nachgewiesenen Bakterien resistent werden können, weil sie sich vermutlich auch vermehren, wenn sie durch eine Antibiose von vielleicht 2 Tagen "gekitzelt" wurden und
weil den Streptokokken nun mal nachgesagt wird, dass sie, wenn sie nicht 10 Tage lang behandelt wurden, rheumatisches Fieber machen können.
Das ist eine Arthritis, die überall Gelenkprobleme macht und die ca. 4 Wochen (+ / -) nach einer zu kurzen Antibiose auftritt. Sie kann auch durch andere Erreger wie Streptokokken entstehen, Staphylokokken z. B.
Du wirst sagen, das hast Du doch alles nicht?!
Wirklich nicht? Wärst Du Dir so sicher?
Du schreibst irgendwo oben, Du hast Vorschäden in den Gelenken auch schon, was mit 63 Jahren nichts ungewöhnliches ist. Es ist mit 63 Jahren auch nicht ungewöhnlich, wenn Du auch solche Keime wie ich irgendwo im Körper hast.
Wenn Du also eine Kurz-Antibiose mit einem Antibiotikum, das gegen so viele Keime wirkt, wenn es nur lange genug genommen wird, machst, so hast Du Deine Keime, die Du vielleicht in einem vorgeschädigten Knie oder auch anderswo hast, "gekitzelt".
Wenn bei Dir nun Gelenkprobleme oder Arthritis im zeitlichen Abstand zu Deiner Kurzantibiose von ca. 4 Wochen (+ / - ) auftreten, so könnte es vielleicht sein, dass durch die zu kurze Antibiose diese Probleme verursacht wurden.
Einfach deshalb, weil Du eine "Anbehandlung" eines oder mehrerer Keime gemacht hast und die für diese Keime nötige Zeitdauer der Antibiose von vielleicht 7 bis 10 Tagen deutlich unterschritten hast.
Wurden denn schon mal folgende Werte seitdem Du Gelenkprobleme hast, untersucht?
-ASL = Antistreptolysin-Titer - ist allerdings ein Akut-Wert, der zu Beginn eines Entzündungsprozesses erhöht ist
-Anti-Streptodornase B - wird später als ASL positiv
-Anti-Staphylolysin
evtl. ist auch der Rheumafaktor sinnvoll.
Ich würde eine solche Verursachung Deiner Beschwerden nicht für ganz unwahrscheinlich halten, wenn die Beschwerden nicht sofort während der Antibiose aufgetreten sind.
Ich würde Dir auch raten, es einfach abklären zu lassen, d. h. auch andere Ursachen als das Cipro für möglich zu halten.
Was hast Du davon, wenn Du Dich auf die Ursache "Cipro" versteifst und die Beschwerden dann doch andere Ursachen hätten?
Natürlich soll das nicht heißen, dass die im Beipackzettel der Chinolone genannten Sehnen- und Gelenkschmerzen nicht auch denkbar sind. Aber der Beipackzettel gibt dazu an, dass diese während der Behandlung auftreten. Vermutlich sind dann 2 Tage nach Behandlungsende auftretende derartige Beschwerden auch möglich und auf das AB zurück zu führen.
Aber ob solche Beschwerden dann noch auf das AB zurück zu führen sind, wenn sie Wochen danach auftreten?
Da wäre ich dann schon skeptischer und würde auch andere Ursachen in Betracht ziehen - eben solche, wie ich oben nannte.
LG
Margie