Kinderpsychiater Michael Winterhoff aufgeflogen

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Der Kinderpsychiater Michael Winterhoff, Bestsellerautor ("Warum unsere Kinder Tyrannen werden") und häufiger Gast in Fernseh-Talkshows, ist mit seinen Thesen und Behandlungsmethoden ins Zwielicht geraten. Offenbar hat er regelmäßig den Eltern die gleiche Diagnose "Frühkindlicher Narzismus" genannt und eine zu enge Bindung zum Kind unterstellt, während er den Krankenkassen andere Phantasiediagnosen mitgeteilt hat.

 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kinder wurden von Winterhoff standardmäßig über Jahre mit dem Beruhigungsmittel Pipamperon sediert, ohne sinnvolle Diagnosestellung und ärztliche Begleitung. Wenn Eltern Zweifel bekamen und den Therapeuten wechseln wollten, schaltete Winterhoff sofort einen Anwalt ein und leitete Verfahren wegen Kindeswohlgefährdung ein. Den Kindern hat er während der 'Therapien' Schuldkomplexe eingeredet und sie sexuell belästigt.

Ein typischer Täter aus dem pädophilen Spektrum also. Es bleibt die Frage, wie es zu diesem Systemversagen kommen konnte und Winterhoff über Jahrzehnte die volle Unterstützung aller involvierten Institutionen bekommen hat (Jugendämter, Kinderheime, Kollegen, Medien, Gerichte).
 
Hammer.:eek:

Also wenn Kinder Tyrannen werden, dann wurden Kinder von Eltern durch Verwöhnen und Erziehungsmängel in die Lage versetzt zu tyrannisieren.
Dann müssten die Eltern therapiert werden, damit sie den richtigen Umgang mit ihren Kindern lernen.

Habe kein Verständnis für Eltern, die ihre Kinder zu solchen Ärzten bringen und sie ruhig stellen lassen.
 
Ich werde im Titel Psychologe korrgieren auf Psychiater, denn der Herr ist Psychiater. Aufgefallen ist's mir, da Du von Medikation schreibst und Psychologen (als nicht-Mediziner mit einem völlig anderen, eigenständigen Studium) nichts verschreiben können.

Sie haben als "klinische Psychologen" (also mit Therapie-Erlaubnis) m.E. auch meist die bessere/gründlichere Therapieausbildung samt Selbsterfahrung (was das Verhältnis zum Patienten oft fundamental ändern dürfte) und eine andere Herangehenswese als Psychiater. Ich finde es wichtig, dies auseinander zu halten.

Gruß
Kate
 
Du hast Recht, Winterhoff ist Kinderpsychiater. Allerdings stammen seine Diagnosen mehr aus dem psychologischem Bereich (frühkindlicher Narzismus, ödipale Phase etc.). Schon merkwürdig, dass so lange niemandem aufgefallen ist, dass Profession, Diagnosestellung und Medikamentierung gar nicht zusammen passen. Das dürfte der Grund gewesen sein, warum er den Krankenkassen andere (Schein-)Diagnosen als den Eltern genannt hat (posttraumatische Belastungsstörung etc.).
 

In diesem Sinne. Heute in der Nicht witzig Kategorie.
Ein kleiner Beitrag zu Herrn Winterhoff, der Kinder Jahrelang pauschal als Narzissten diagnostizierte, sie mit Medikamenten (die nicht für seine Zwecke zugelassen sind) jahrelang ruhig stellte, Bücher darüber schrieb und viel Geld verdiente. Warum hat es funktioniert? Es gibt immer noch viele Menschen in Deutschland die überzeugt vom „bösen, Tyrannen-Kind“ sind. Da kommen solche Typen wie Winterhoff genau richtig und verdienen Geld und Anerkennung in einem System, das seit NS-Zeit unsere „Erziehung“, prägte. Nun steht er zumindest endlich unter Anklage. Doch Bücher wie seine und auch andere (zB. „Jedes Kind kann Schlafen lernen“), werden neu aufgelegt, weiter verkauft, als Coachings und Seminare vertrieben. Weil es verzweifelte Eltern und miese Erwartungen gibt.

Diese frühe Erfahrung von Kindern wirkt sich dann auch auf das Erwachsensein aus und bildet den Beginn eines Teufelskreises, wenn der nicht schon bei den Eltern angefangen hatte oder noch früher...

Grüsse,
Oregano
.
 
Habe kein Verständnis für Eltern, die ihre Kinder zu solchen Ärzten bringen und sie ruhig stellen lassen.
Da waren Kinder dabei die wirklich Unterstützung brauchten. zB mit Austismus

Die Eltern welche sich über die Medikamente beschwerten, weil sie die Kinder eben nicht ruhigstellen wollten wurden stark kritisiert.

Viele betroffene Kinder haben nicht in Obhut der Eltern gelebt.

Bevor man einen Arzt aufsucht und Erfahrungen mit Ärzten gemacht hat ist man meist noch naiv und es ist nicht klar wie sehr man hinterfragen und wie viele Ärzte man ggf. wechseln muss um einen guten zu finden.

Hier sind nicht die Eltern das Hauptproblem gewesen, sondern der "Talkshow-Arzt".
 
Ich bin so froh, dass ich mit meinem Sohn mit Angststörung u Zustand nach status epil. nicht zu diesem Arzt gegangen bin. Mein Kinderarzt gab mir die Überweisung zu einem Kinderpsychiater und ich solle nur zu diesem Arzt gehen, da er so kompetent sei. Ich hab schon vor Jahren ein paar schlechte Bewertungen gelesen und war schon alarmiert.
Ich wohne paar hundert Meter weiter von dieser Praxis.

Mein Sohn hat halt eine Angststörung und Diagnose Autismus und ich gewöhne mich dran. Er hat schon jahrelange Kindertherapien hinter sich aber letztendlich müssen die Eltern mental gesund werden /sein/Stabil sein und das spiegelt sich auch in meinen Kindern wieder. Hab ich eine schwere Angstepisode, so hatte eines meiner Kinder ein halbes Jahr auch eine psychische Episode...wir spiegeln uns gegenseitig.Seitdem ich das weiss, bin ich gelassener und möchte meinen Sohn so lang wie möglich von Psychiatern/Medis weghalten. Wir sind im SPZ besser aufgehoben.
Meine Freundin war mit ihrem Sohn einmal bei diesem Arzt und konnte mit seiner Diagnose und Inhalt nichts anfangen. Seitdem sie selber in Therapie ist, geht es ihrem Sohn besser und er ist halt ein normaler Junge mit überängstlicher Mutter :)
 
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