Hallo zusammen
habe mich heute im forum angemeldet, wegen einem anderem thema.
Bin beim rumlesen auf dieses thema gestossen möchte euch auch aus meinem leben mit alkoholkrankem vater erzählen.
Kann mich noch gut an meine kindheit erinnern, welche angst ich vor jedem wochenende hatte wenn mein vater zwei ganze tage daheim war 24 std X 2.
Es war bei uns üblich am freitag fürs wochenende einzukaufen (wie bei mio. anderer familien), getränke besorgte er im laden den wir vom wonzimmerfenster sahen. Wir standen dann immer am fenster und schauten ob man auf einem der beiden kästen, die er trug (bier und limo) eine schnapsflasche entdeken kann. Meisten war sie auch dabei.
Na dann kann die party ja los gehen...!
Schläge beschimpfungen psyhoteror stehen auf dem program.
Lieber gott las bald wieder montag sein.
An einem wochenende ging es meiner mutter schlecht, sie erbrach an diesem tag die hälfte ihres blutes.
Meine schwester und ich wussen vor angst nichts als zu schreien, der komentar meines vaters zu der ganzen situation:
"das ist doch eine hure die gut schauspielen kann in mein haus kommt kein arzt"
Ich ging und holte eine nachbarin die dann einen krankenwagen anrief.
Meine mutter erkankte an leberzirrhose,(ich war damals in der ersen klasse) ohne jemals einen schluck alkohol zu sich genommen zu haben (ironie des schicksals)
Die ärzte sagten lebenserwartung sieben jahre!!
Da ich schon immer neugierig war habe ich das natürlich auch aufgeschnappt. Wie geht es einer sechsjährigen die gerade erfahren hat ihre mama wird sterben.
Nicht das jetzt jemand meint mein vater hat daraufhin das trinken aufgehört, nein er ist ja ein mann der ab und zu am we trinkt und in anderen familien ist es ja noch viel schlimmer.
Meine mutter kam aus dem krankenhaus und es ging weiter wie immer.
Nach drei jahren bekamen wir noch eine kleine schwester.
Wir wohnten in einem mehrfamilienhaus in dem manche mieter auch einen dachbodenteil hatten, nach dem eine familie ausgezogen war bekammen wir auch ein zimmer am dach ohne das er es wusste.
Meine mittlere schwester und ich richteten es so ein das wenn es ganz schlimm war und meine mama um ihr leben fürchten musste oben zuflucht finden konnte sie konnte sich auf ner alten matratze hinsetzen und warten bis er irgendwann eingeschlafen war.
Dann holten wir sie wieder runter. Zwiei tapfere mädchen!
Irgendwann flogen wir mit unserer dachbodenaktion auf...
Meine schwester und ich haben als kinder oft mit einander gestritten aber wenns drauf ankam hielten wir zusammen dabei kam uns mal die idee:
wir setzen uns auf den boden und geben uns die hände und bitten ganz fest den lieben gott das es kein schlimmes wochenende wird. Das machten wir oft geholfen hat es nicht immer!
Unsere mutter starb zehn jahre nach dem die krankheit diagnostiziert wurde.
Sie kam damals ins krankenhaus mit eidottergelben augen, als mein vater erfuhr das sie im kh ist sagte er "die wollte nur den urlaub in sand setzen" der an ostern geplant war.
Er besuchte sie drei wochen nicht im krankenhaus, bis ich ihn an einem tag von dort aus anrief und sagte die mama will mit ihm reden ihrgeht es sehr schlecht.
An dem tag bin ich (wie jeden tag) mit meiner tante ins kh, sie war aus jugoslavien gekommen um bei ihrer schwester zu sein. Am flur trafen wir den behandelnden arzt ich sollte ihn fragen wie lang meine mutter noch zu leben hat (ich sollte den übersetzer spielen in einer sache die um leben und tod ging, um das leben meiner mutter "ich bin doch erst fünfzehn")
""""DREI WOCHEN bitte kümmert euch um jemanden der auf die kleine aufpassen kann"""
Wie soll ich das gefühl beschreiben das ich in diesem moment hatte UNBESCHREIBLICH jemand haut dir mit voller wucht in den magen und reist alles raus an innereien, und segt dir noch die beine dabei weg.
Eine woche nach der beerdigung war meine mutter wieder die hure rauf und runter der teror ging weiter wie bisher, sogar noch schlimmer.
Mit 18 bin ich ausgezogen
Wenn jetzt jemand meint ich habe keinen kontakt mehr zu meinem vater der irrt. Wir haben den kontakt nie abgebrochen den ich liebe ihn über alles und habe ihn immer über alles geliebt. Es gibt nichts was ich nich dafür geben würde das es ihm gut geht. Genau so wie er für uns kinder wenn er nichts getrunken hatte.
Heute ist vatertag wir waren alle bei ihm, was sehe ich jetzt einen mann der vom alkohol gezeihnet ist, wo ist der herkules von früher, der bereut was er im leben gemacht hat aber es nie zugeben würde, und vieleicht froh ist drei mädes zu haben die immer zu ihm hielten in guten wie in SCHLECHTEN zeiten.
Was ist aus mir geworden ich bin 31 jahre, beruflich stehe ich mit beiden beinen im leben. Aber privat quelen mich verlustängste, wann kommt der tag und das schicksal wiederholt sich, wann wird mein vater mit eidottergelben augen ins kh gebracht.
Ach ja, männer viele versuche aber kein richtiger dabei
So das war ein kleiner bruchteil aus dem leben eines gestörten kindes aus einer noch gestörtern familie mit abhängigem vater.
ps.:
Es tut mir leid das es so lang geworden ist, aber konnte nicht aufhören zu schreibe und zu heulen

) könnte noch ewig weiterschreiben.
Liebe grüße aprilkind