Infektionen und chronische Entzündungen als Ursache von Demenz?

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Die jahrzehntelang vorangetriebene Bekämpfung der Plaques im Gehirn hat nichts gebracht, deswegen scheint sich ein Paradigmenwechsel in der Alzheimer- und Demenzforschung anzukündigen. Im Fokus der Forschung sind nun chronische Infektionen und Entzündungen, die sich mit längst vorhandenen Mitteln vermeiden und behandeln lassen: Mundhygiene, Antibiotika und entzündungshemmende Mittel bieten sowohl Schul- als auch Alternativmedizin in großer Auswahl.

 
Siehe auch die Wirkung "antientzündlicher Ernährung", nur ca. 6 Wochen bis Demenzsymptome tlw. komplett verschwunden sind/stark gemildert waren:
(Post #24)
 
Ich denke nicht, dass die vom Gemüse kommen....
Vom Fleisch kommen sie aber auch nicht.

Der Körper baut keine fertigen Eiweiße aus der Nahrung irgendwo im Körper ein. Das Eiweiß (egal ob aus Ei, aus Linsen oder aus Fleisch) wird im Darm in Aminosäuren und kurze Peptide zerlegt, und dann wird daraus im Körper neues Eiweiß gebaut.

sogenannte Prion-Erkrankungen
Du meinst vermutlich Amyloide. Prionen verursachen die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit.
 
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Vielleicht so: Entzündungen lassen Hirnzellen absterben und es bilden sich über die Zeit Löcher im Gehirn, in denen die Müllabfuhr nicht mehr funktioniert und Ablagerungen ("Plaques") entstehen.

Plaques wurden übrigens auch bei Menschen gefunden, die bis ins hohe Alter geistig fit waren.
 
Ich weiß nicht, ob das neue Pferd, was gesattelt wird, mit den Entzündungen, ob dies nicht auch wieder nur ein Puzzlestein ist, der vielleicht auch ein größerer sein kann, aber letztendlich müssten da noch weitere dazukommen, um ein runderes Bild abzugeben, meiner Meinung nach.
Ich halte viel von der Nonnenstudie, die vor Jahren bewiesen hat, dass die Plaques keine Ursache sind. In der Nonnenstudie geht man mehr auf geistig/psychische Inhalte ein, die für mich ein weiterer Puzzlestein sind.


Letztendlich wird es meiner Meinung nach ein Mix aus mehreren Faktoren sein. All die Medikamente, die aufgelistet worden sind, können auch erhebliche Nebenwirkungen haben. Zudem hat man herausgefunden, dass auch bei hohem Blutdruck Autoimmunprozesse beteiligt sind. Und darüber weiß man ja fast nichts.

Medikamente können eine Demenz auch begünstigen. Eine ältere Dame, die ich eine Zeitlang begleitet habe, hat eindeutig von dem ein oder anderen Medikament eine Verschlechterung erfahren. Vor allem als der Blutdruck neu eingestellt worden ist und ein Medikament erhöht worden ist. Kreuzworträtsel lösen, was vorher gegangen ist, ging dann nicht mehr. Als das Medikament wieder zurückgefahren worden ist, hat sich das wieder verbessert. Von einem Antibiotikum, was sie früher vertragen hatte, bekam sie massive Kreislaufprobleme, genauso von einer Grippeimpfung.
Ihre Leber und Nierenwerte waren aber gut bis sehr gut für ihr Alter, erstaunlicherweise. Aber nach Wirkstoffspiegeln selbst wird ja nicht geschaut. Der Stoffwechsel ist recht komplex und individuell und er verändert sich im Laufe des Lebens.



Der Ernährung und der körperlichen und geistigen Bewegung (Vera Birkenbihl) würde ich aber schon einen Stellenwert einräumen.

Das neu gesattelte Pferd reicht für mich nicht aus, da genauso das Gegenteil der Fall sein kann, was man inzwischen auch weiß.
 
Der Körper baut keine fertigen Eiweiße aus der Nahrung irgendwo im Körper ein.

falsch gefaltete, entartete krankmachende Eiweiße/Proteine sind Prionen oder Amyloide, ...

Neu5gc und Phytansäure baut der Körper auch ein ...siehe
 
ich wollte nur zeigen, dass der Körper von Säugetierfleisch Eiweiß, Fette und Zucker einbaut ... und dann wieder mit Entzündungen raushaut.
Das ist für Fette und Zucker richtig, aber für Eiweiß falsch. Er baut die Aminosäuren ein. Aber einer Aminosäure kann man nicht mehr ansehen, ob sie von Fleisch oder Gemüse kommt.

Wir wissen alle, daß du bei jedem Thema das Säugetierfleisch unterbringen willst. Aber hier paßt es jetzt wirklich nicht hin.
 
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Ich halte viel von der Nonnenstudie, die vor Jahren bewiesen hat, dass die Plaques keine Ursache sind.
Es würde auch "reichen", dass Zellen Energie in Form von Glucose nicht mehr aufnehmen können. (und wenn man dann auf Ketone wechselt, ist die Energie wieder da).
Da muss keine Plaque da sein. Einfach nur "kaputte Zellen"/Zellen, die nicht mehr optimal Glucoes als Energie verwerten können.

Sieht man uA mMn auch daran, dass Menschen am Ende ihres Lebens/wenn sie einige Zeit nichts mehr gegessen haben, plötzlich geistig wieder "voll da sind". (sie sind in Ketose).

Ich konnte das IRL bei einem dementen Angehörigen öfter erleben (immer, wenn er vor lauter Trauer und Frust Essen für ein paar Tage verweigert hat, war er geistig wieder voll da. Kaum eine "Glückstopfengolatsche" - schon war er geistig wieder weg/hatte kaum mehr Zugriff an seine Erinnerungen).

Edit: soweit ich weiß, wurden div. Hirn-Scans gemacht (mit, ohne Kontrastmittel, mehrfach mit mehreren Monaten Abstand - da wurde NICHTS gefunden. Ohne es konkret zu wissen - hätte man da nicht auch Plaque sehen müssen? (ich weiß leider nicht, wonach gesucht wurde. Aber die Untersuchungen wurden vom Neurologen veranlasst eben wegen Demenz/Alzheimer Diagnose).

lg togi
 
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Wie meinst du das? Fehlende Entzündungen im Gehirn als Ursache von Alzheimer?

Ich meine damit, dass man jetzt die Entzündungen für die Alzheimererkrankungen als Hauptursache in Betracht ziehen will. Bei so manchen Entzündungen, wie den Autoimmunerkrankungen, weiß man aber nicht, wo sie herkommen. Das wäre ein fehlender Puzzlestein.

Und die Medikamente, die man alle aufgeführt haben, um Entzündungen zu verhindern, können Demenzen auch begünstigen, aber vielleicht auch verhindern, je nach individueller Konstitution des Patienten.

Es gehören für mich noch weitere Puzzlesteine dazu, wenn man die Alzheimererkrankung besser zu fassen bekommen will, meiner Meinung nach.
 
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Es ist zumindest eine plausible und auch naheliegende Arbeitsthese, dass Entzündungen im Hirn die Ursache von Alzheimer sind. Natürlich kommen da viele Ursachen in Betracht, aber es gibt auch sehr viele bereits bekannte Wege, mögliche Grunderkrankungen zu heilen oder zumindest die Entzündungen in den Griff zu bekommen.

Ich vermute stark, dass man gar kein neues Medikament entwickeln muss. Man muss lediglich den Irrweg mit den Plaques hinter sich lassen und das Entzündungsgeschehen im Körper in den Fokus rücken.
 
Da könnte etwas dran sein, denn ketogene Ernährung reduziert Entzündungsreaktionen im Körper, also auch im Gehirn.

Das ist eine Stellschraube, an der man leicht drehen kann, danke an @togi für die Erinnerung. :)

Für ketogene Ernährung muss man keinesweg die Riesenfleischberge verdrücken, es genügt, die Kohlenhydratzufuhr auf ein Minimum (ca 5%) zu reduzieren und Fette und Eiweißquellen entsprechend zu erhöhen. Man kann also bei den Lebensmitteln bleiben, die man gut verträgt, und muss nur die Gewichtungen passend verschieben.

Für mir bedeutet das, dass ich Kohlenhydrate nur noch als Binder für fette Soßen verwende, ansonsten Eier, jungen Käse, etwas Fleisch und viel Gemüse. Im Grunde das Pizzaschema nach italienischer Art mit dünnem Boden und dickem Belag. :geek:
 
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