Hyperparathyreoidismus oder Psychiatrie?

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Hallo liebe Freunde,
ich habe lange nicht mehr geschrieben, weil mir niemand mehr helfen konnte.
Mein Thema war: ich werde " ver - rückt " bei klarem Verstand und bin so schwach, dass ich die Wohnung kaum mehr verlassen kann und noch unendlich viele verschiedene Symptome/Krankheiten.

Mittlerweile hat man, nach ca. 3, 5 Jahren Suche, einen sog. primären Hyper-parathyreoidismus bei mir festgestellt.

Meine Calcium - Werte und Parathormon - Werte sind wie folgt:
Ca korr. ( Eiweiß )2.75; 2.70; 2.66 Normwerte: 2.10 - 2.60
Ca ionisiert 1.43; 1.39; 1.40; 1.43 Normwerte: 1.12 - 1.32
Parathormon ( intakt ): 73.9; 81.7; 91.4 Normwerte: 15.0 - 65.0

Die Indikation für eine OP wären wohl gegeben, ich weiß es nicht, der Endioronologe sagt, dass meine ganzen vielen Beschwerden, die ich habe, nicht alleine davon herrühren würden.

Die Schilddrüsensonographie hat ergeben: zwei kleine echoarme Knoten im rechten Schilddrüsen lappen mit einem Volumen von jeweils unter 0.1 ml. Kein Nachweis NSD - Adenom - typischer echoarmer Läsionen. Sonographisch kein Nachweis eines ASD - Adenoms.

Die Schilddrüsenszinitgraphie hat ergeben: unspezifische Aktivitätsanreich-erungen im Bereich der Speicheldrüsen sowie der Schilddrüse; in den Aufnahmen nach 1 h und 2,5 h weitgehend unauffälliges " Auswaschen " der SD; allenfalls diskrete, prolongierte fokale Speicherung in Projektion auf den unteren Pol des rechten Schilddrüsenlappens. Szintigraphisch Verdacht auf Nebenschilddrüsen - Adenom rechts caudal.

Also was soll ich jetzt blos tun???

Die OP ist nicht ganz ungefährlich, es können meine Stimmlippen beschädigt werden und ich kann dann nur noch flüstern... und es kann auch umsonst gewesen sein. Die OP dauert immerhin, laut OP Ärztin zwischen 6 und 11 Stunden.

Ich bin in einem so schlechten Gesundheitszustand, dass ich mich nur dann einer OP unterziehen will, wenn das Ganze Sinn macht und es mir hinterher besser geht. Aber kein Arzt will darüber eine Aussage machen.

Ein weiteres Indiz für den " prim. Hyperapara " ist, dass sich meine Knochen-dichte im Zeitraum von einem Jahr um 10 - 33 % verschlechtert hat, je nach Körperregion.

Da es mir aber soooo schlecht geht, mir ebenfalls sehr selten vorkommenden Speiseröhrenkrämpfen, Flusches mir groeßr Schwäche und Schweißaus-brüchen mehrmals täglich , ich kaum mehr etwas essen kann, weil ich vom Essen - besonders von Eiweiß auch in den kleinsten Mengen - so krank werde.
Ich kann manchmal kaum mehr stehen, so schwach sind meine Füße, wie abgestorben. Hashimoto klar auch dabei. Und viele Schmerzen in den Knochen und Muskelkrämpfe. Lungenembolie und Alveoilitis, mit Kortisonspray, sonst pfeife ich aus dem letzten Loch, wie ein Zug.

Alle anderen Ärzte meinen, ich solle in die Psychiatrie gehen und haben mich für das MPI in München angemeldet. Mittlerweile bin ich auch schon ganz traumatisiert - und muss damit rechnen, wegen Krankheit gekündigt zu werden und meinen Job zu verlieren. Dann kommen die Probleme mit dem Lebensunterhalt in München in einer Mietwohnung - davon wird man auch nicht wieder gesund-!!

Hilfe! - Was soll ich nur tun? Wie soll ich mich entscheiden??

Ich weiß, es gibt kaum jemanden, der auch " prim. Hyperpara " hat und wahrscheinlich kann mir keiner hier dazu Auskunft geben. Aber meine Magen-
Darmprobleme, der gigantische Bluthochdruck, die Krämpfe der Speiseröhre und des oberen Sphinkters, die Depressionen und ganz besonders die große, elende körperliche Schwäche, zwingen mich ins Bett.

Ich muss da unbedingt wieder rauskmmen, sonst gehe ich noch ein - und keiner weiß warum und keiner tut etwas.

Wenn die SD - OP aber schiefgeht, dann ahbe ich noch ein Problem an der Backe und dafür reicht dann meine Kraft nicht mehr aus. Dann kann ich nicht mehr.:mad:

Weiß jemand von Euch etwas dazu? Ich ahbe mal eine kurzen thread hier gefunden, über einen Mann, der sich dieser OP unterzogen hat und hinterher ist das Parathormon noch weiter gestiegen, obwohl er statt vier/fünf Nebenschilddrüsen, dann nur eine halbe hatte. Wie kann denn das gehen?? Das konnten ihm die Ärzte auch nicht beantworten. Also, wie Du es machst, machst es verkehrt!!??:confused:

Lieben Dank für Eure Bemühungen im Voraus, ich freue mich, etwas zu hören,
vielleicht finde ich ja eine(n) Leidensgenossin/e, würde mich riesig freuen!:freu:

Liebe Grüße
monimuc
 
Hallo Monimuc,

das ist eine wirklich schlimme Situation, in der Du Dich befindest.
Ich frage mich, was Du im MPI für Psychiatrie in München sollst, wenn es doch die Diagnose "Primärer Hyperparathyeroidismus" gibt (https://www.klinikbewertungen.de/kl...max-planck-institut-fuer-psychiatrie-muenchen).

Da würde ich doch lieber in den sauren Apfel beißen und die Operation ansteuern, um wenigstens eine Chance zu haben, wieder auf die Füsse zu kommen.

...
Symptome

Typische Symptome werden vor allem durch die mit der Nebenschilddrüsenüberfunktion verbundenen Hyperkalzämie verursacht.
Diese Symptome sind meist reversibel; das heißt, dass nach Normalisierung des Kalziumspiegels durch eine erfolgreiche Operation eine vollständige Normalisierung zu erwarten ist.
Neben neuropsychiatrischen Symptomen, wie Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Depressionsneigung, Desorientierung und Gedächtnisstörungen können nierenassoziierte Symptome, übermäßiger Durst (Polydipsie) und eine vermehrte Harnausscheidung (Polyurie) auftreten. Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, wie Appetitlosigkeit, Erbrechen, Gewichtabnahme und Verstopfung, können durch eine Hyperkalzämie ebenso verursacht sein, wie Störungen der Herz-Kreislauffunktion (Herzfrequenzsteigerungen, Rhythmusstörungen, Bluthochdruck).
Die häufigste Organmanifestation ist das Nierensteinleiden, das zur kompletten Verkalkung des Nierengewebes führen kann.
Am Skelett kommt es zu Umbauprozessen, zu einer zunehmenden Entkalkung der Knochen. Dies kann zu Rücken- und Gelenksschmerzen führen. Bei fortgeschrittener Erkrankung können spontane Knochenbrüche auftreten.
Bei sehr hohen Kalziumspiegeln können lebensbedrohliche Krisen auftreten, die zu einem akuten Nierenversagen und Hirnfunktionsstörungen bis hin zum Koma führen können.

Wegen des häufigen Auftretens von Nierensteinen, Knochenschmerzen und Symptomen am Magen-Darm-Trakt (Magen- und Zwölffingerdarm-Geschwüre) wurde früher oft der Begriff der „Stein-, Bein- und Magen-Pein“ gebraucht.

Wie wird ein primärer Hyperparathyreoidismus behandelt?

Zwar gibt es Medikamente, die den Kalziumspiegel kurzfristig senken können, eine definitive Korrektur der Hyperkalzämie kann jedoch nur durch eine Operation erreicht werden.

Die Operation mit Entfernung der krankhaft veränderten Nebenschilddrüse(n) stellt die einzige therapeutische Option dar. Sie ist in der Hand eines erfahrenen Nebenschilddrüsenchirurgen nahezu immer erfolgreich. Bei der Standardoperation zur Behandlung des primären Hyperparathyreoidismus werden über einen queren Zugang am Hals alle vier Nebenschilddrüsen dargestellt. Alle krankhaft vergrößerten Nebenschilddrüsen werden entfernt. Meistens handelt es sich um eine einzige vergrößerte Nebenschilddrüse (85% der Fälle). Sollten alle vier Drüsen vergrößert sein (10-15% der Fälle), werden dreieinhalb Drüsen entfernt und eine halbe Drüse belassen.
Durch diese Operation, die in unserer Klinik bereits über 1000mal durchgeführt wurde, wird in über 95% eine Heilung erreicht. Die Operation gilt als äußerst sicher. Verletzungen der Stimmbandnerven werden in weniger als 1% der Fälle beobachtet; die Häufigkeit von Nebenschilddrüsenunterfunktionen nach Operation beträgt ca. 2-4%.

Minimal-invasive Nebenschilddrüsenchirurgie

Seit einigen Jahren wird in unserer Chirurgischen Klinik, die als international renommiertes Zentrum für Nebenschilddrüsenchirurgie gilt, die minimal-invasive Entfernung von Nebenschilddrüsen vorgenommen. Die vergrößerte Nebenschilddrüse wird dabei über einen minimalen Schnitt von ca. 2 cm Länge entfernt. Voraussetzung für die Durchführung über einen solch kleinen Zugang ist die Kenntnis über die Lage der vergrößerten Drüse und die Möglichkeit, den Operationserfolg intraoperativ mittels eines Parathormonschnelltests zu überprüfen.Weitere Informationen unter: HPT-Startseite.
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Universitätsklinikum Giessen und Marburg - Primrer Hyperparathyreoidismus

Wichtig wäre also eine erfahrene Klinik wie z.B. diese hier, damit die besten Chancen zum Gelingen der Op gegeben sind.

Grüsse,
Oregano
 
Liebe Oregano,
vielen Dank für Deine schnelle und hilfreiche Antwort. Ich war Januar 2011 schon einmal im MPI, auf der neurologischen Station, wegen Verdachts auf Schlaganfall. Der war unbegründet und so hat man mich schnell wieder nach Hause geschickt, ohne nachzuhaken, warum ich denn Anzeichen eines Schlaganfalls aufweise, ohne einen gehabt zu haben. Damals ging mein Leidensweg schon los. Und ich war nicht zufrieden dort. Junge Ärzte, wenig erfahren aber um Autorität gegenüber Patienten bemüht, die Schwestern unfreundlich und autoritär.
Ich durfte nicht raus, weil es nur einen gemeinsamen Ausgang für Psychiatrie und Neurologie gibt, und deswegen auch die neurologischen Patienten nicht durch die Türe ins Freie dürfen.

Ein paar Jahre später, mitten im tiefverschneiten München, bat mich ein Mann in Unterhosen auf der Straße ihm zu helfen. Er käme aus dem MPI, sei von dort abgehauen, weil er so schrecklich behandelt werde und möchte zurück in seine Villa nach Grünwald. Ich solle ihm ein Taxi rufen und bezahlen, denn er hatte natürlich kein Geld dabei.

Mein Endokrinologe meint, meine Beschwerden dürften nicht so schlimm sein, jedenfalls nicht vom Hyperpara, und meint, da müßte noch etwas anderes sein. Ich kann das alles nicht beurteilen, die Chirurgen sagen, dass sie keine Garantie übernehmen, sie hätten schon alles gesehen: Patienten, denen es danach besser ging, welche wo das Parathormon noch gestiegen ist, obwohl sie nahc der OP nur noch eine 1/2 Nebenschilddrüse hatten und welche, wo alles beim Alten geblieben ist.

Einer Kollegin haben sie bei einer Schilddrüsen OP die Stimmlippen kaputt gemacht, jetzt kann sie nur noch flüstern und krächzen und wird ihren Job verlieren...so wie ich dann auch...

Verpfuscht ist verpfuscht. Leider habe ich schon eine verpfuschte LWS Versteifung und muss seither schwere Schmerzmedikamente dauerhaft einnehmen. Das will ich nicht noch einmal erleben!!!:mad:
Liebe Grüße
monimuc
 
Hallo monimuc,

Du schreibst u.a. auch von Speiseröhrenkrämpfen. Ist dem denn schon nachgegangen worden, denn das ist doch sicher sehr unangenehm?
Bewegungsstörungen der Speiseröhre

Wie sieht es eigentlich bei Dir mit Schwermetallbelastungen aus, z.B. mit Quecksilber in Amalgam, Aluminium etc.?

https://www.naturheilpraxis-oldenbourg.de/fileadmin/user_upload/Elementinterpretationshilfe.pdf

Evtl. könnte diese Arbeit für Dich interessant sein?:

Derzeit sind die meisten Patienten, bei denen ein
Hyperparathyreoidismus diagnostiziert wird, asymptomatisch (201), jedoch berichtet die Hälfte von ihnen von subtilen neurobehavioralen Symptomen wie Müdigkeit und Schwäche (202, 203). Auch neuropsychiatrische Auffälligkeiten in Form kognitiver Defizite und Depressionen finden sich häufig bei oligo- bzw. scheinbar asymptomatischen Patienten (204,205).

Gelingt es jedoch nicht, die entsprechende Diagnose frühzeitig zu stellen, drohen bei einer Progression der Erkrankung neben Organmanifestationen funktionelle Störungen in Form des so genannten Hypercalcämiesyndroms. Dieses äußert sich unter anderem in Form renaler Funktionsstörungen wie Polyurie, Polydipsie und Hyposthenurie sowie in Form intestinaler Krankheitserscheinungen, wie beispielsweise Übelkeit, Erbrechen und
Gewichtsverlust. Neuromuskuläre Symptome wie Adynamie und Reflexabschwächung und kardiovaskuläre Veränderungen wie Hypertonie, kardiale Kalzifikation und linksventrikuläre Hypertrophie können sich ebenso im Rahmen einer Hypercalcämie manifestieren (206).
https://edoc.ub.uni-muenchen.de/14641/1/Berger_Michael.pdf

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo monimuc,

kennst Du schon diese Seite? InSeNSU - pHPT

Über die InSeNSU kannst Du auch Kontakt zu anderen Patienten mit Hyperpara knüpfen.

Ich selbst habe nach einer SD-Operation im Jahre 2008 einen Hypopara. Das ist also genau das Gegenteil von Deinem Problem, ich habe zu wenig Calzium im Blut und muss dagegen Medikamente nehmen.

Du schreibst, dass auch Hashimoto bei Dir eine Rolle spielt. Wie sind denn Deine Schilddrüsenwerte (TSH, FT3, FT4)? Ich werde das Gefühl nicht los, dass da Deine Schilddrüse auch mit reinspukt, wenn ich mir so Deine Beschwerden durchlese. Nimmst Du Schilddrüsenhormone ein?

Viele Grüße
magoo
 
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