Gegen eine (sehr) einseitige Sichtweise auf Psychologie ...

Hallo Gerd,

noch einmal zurück zum Hunger meines Vaters: er kam aus einem Hotelhaushalt (sein Vater war Koch), und er war insofern wirklich verwöhnt: hatte er Lust auf ein Essen, fand sich immer jemand in der Küche, der ihm etwas zubereitet hat. Dann das Militär (ab 1939) mit dem Russlandfeldzug: ein krasser Kontrast. Und es gab ja nicht nur Hunger und Durst. Es gab Kälte, Angst, Tod, Schrecken ohne Ende ....
Hunger war für meinen Vater wohl das Allerschlimmste, wenn auch andere Erlebnisse auch schlimm waren.

Heute ist mir klar, daß wir Schüler der 50iger Jahre unseren Lehrern gegenüber zum Teil etwas großzügiger hätten sein können und ihre Eigenheiten hätten übersehen können. Aber wir wußten ja nichts von den Kriegserlebnissen, weil - so habe ich es wenigstens erlebt - keiner darüber gesprochen hat. Ebenso wenig wie über die Erlebnisse im Dritten Reich. Auch da herrschte das große Schweigen.
Statt dessen haben diese Menschen oft versucht, genau da weiter zu machen, wo sie vor dem Krieg aufgehört hatten, also auf dem Stand von ca. 1939 oder auch noch wesentlich früher, nämlich zu Beginn des Dritten Reichs 1933.
Mir kam es immer so vor, als ob die Welt tatsächlich getrennt wäre in "vor dem Krieg" und "nach dem Krieg"...

Grüsse,
Oregano
 
Ich habe den Eindruck, wir sprechen da zum Teil noch über unterschiedliche Welten ... Beispiel einer jungen Frau, die den Bosnien-Krieg als Jugendliche erlebt hat, ....

Nicht jeder spricht über seine persönlichen Erlebnisse, das ist auch heute noch so und nicht jedem hilft eine professionellen Trauma-Psychotherapie, manche müssen sich selber aus dem Sumpf ziehen, andere brauchen als Opfer Hilfe und manchen hilft Schweigen oder Vergessen, bzw. Verdrängen oder sich um andere sorgen und so ablenken.

....ich sehe an dem Punkt, in dem Beispiel einfach nichts mit Übersäuerung, Parasiten oder Natur-Rhythmen, nicht grundsätzlich und grundlegend, und nicht, wie sie ein solches Trauma verursacht haben sollten...

In der Welt von Rhythmen gibt es auch keine Ursachen, sondern Synchronizität, kausal nicht miteinander verknüpfter Ereignisse. Dinge passieren gleichzeitig, ohne dass das eine die Ursache vom anderen ist.

Aber vielleicht leben wir tatsächlich in einer anderen Welt oder man kann sie eben verschieden sehen, ohne dass einer recht haben muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
noch einmal zurück zum Hunger meines Vaters: er kam aus einem Hotelhaushalt (sein Vater war Koch), und er war insofern wirklich verwöhnt: hatte er Lust auf ein Essen, fand sich immer jemand in der Küche, der ihm etwas zubereitet hat. Dann das Militär (ab 1939) mit dem Russlandfeldzug: ein krasser Kontrast. Und es gab ja nicht nur Hunger und Durst. Es gab Kälte, Angst, Tod, Schrecken ohne Ende ....
Hunger war für meinen Vater wohl das Allerschlimmste, wenn auch andere Erlebnisse auch schlimm waren.
Das ist interessant, Oregano, so hat sicher auch nochmal jeder sein ganz individuell "gefärbtes" Unglück und Schicksal erlebt.
Mein Vater hat (in russischer Gefangenschaft) mit anderen Schach(!) gespielt, aus irgendwas Figuren gemacht ... und da Schach auch da schon "Volkssport" in Russland war, haben die Wächter beim Spielen zugesehen.
Andere Umstände waren aber auch deutlich "ungemütlicher".
Mir kam es immer so vor, als ob die Welt tatsächlich getrennt wäre in "vor dem Krieg" und "nach dem Krieg"...
Als ich mich im letzten Jahr eigentlich zum ersten Mal mit der (Kriegs-)Geschichte meines Vaters intensiver beschäftigte, auch durch Anregungen eines Psychotherapeuten, der auf generationenübergreifende (Kriegs-)Wirkungen spezialisiert war, da fiel mir auf, dass mein Vater genau über 1 ¼ Jahre, nämlich die Zeit bei einer Waffen-SS-Einheit, so gut wie gar nichts erzählt hatte ... davor und danach vergleichsweise sogar viel.
Im Internet konnte ich ganz gut den "Weg" seiner Einheit bzw Division verfolgen, übrigens die gleiche Division (das waren fast 20.ooo Mann), in der auch Günter Grass war, der ja relativ spät als SS-Soldat geoutet wurde. Ob mein Vater das mitbekommen hatte? Erwähnt hat er es nie. Wir wussten aber schon immer, dass er nach dem Arbeitsdienst, in dem er unsere Mutter kennengelernt hatte, in einer SS-Einheit "gelandet" war. Anfang 1944 (mit 18) musste man sich dazu nicht mehr unbedingt freiwillig melden, mein Vater war recht groß, und das fanden sie passend für diese ""Elite-Truppe"", als die sie sich ja selber sah.

Da gibt's also jetzt dieses Vor und Nach diesem Kriegseinsatz, über diese Zeit hat er keine fünf Sätze erzählt, keinen einzigen (Kameraden-)Namen erwähnt, und er muss ja ständig mit hunderten Leuten zusammen gewesen sein. Dass das also absolut keine gute Zeit war, ist völlig klar.

Auf dem Sterbebett in einem Krankenhaus, als er einfache Flüssigkeits-Infusionen bekam, und er schon nicht mehr immer so ganz richtig "da" war, sagte mein Vater einmal, als er wach wurde, und mit Blick auf die Infusionsflasche über ihm "Da läuft ja immer noch diese Nazi-Brühe." ...... es war eine NaCl-Infusion, NaCl - NaCi - Nazi, muss man auch erst mal d'rauf kommen :cool: diese Zeit hatte ihn also sein Lebtag nicht losgelassen.

Liebe Grüße - Gerd
 
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... nicht jedem hilft eine professionelle Trauma-Psychotherapie, manche müssen sich selber aus dem Sumpf ziehen, andere brauchen als Opfer Hilfe und manchen hilft Schweigen oder Vergessen, bzw. Verdrängen oder sich um andere sorgen und so ablenken.
Nun, welches Mittel, ullika, welche Therapie hilft wohl auch gleich allen (Betroffenen), außer sicher die Wundermittel...über die man sich ja oftmals nur wundern kann.
In der Welt von Rhythmen gibt es auch keine Ursachen, sondern Synchronizität, kausal nicht miteinander verknüpfter Ereignisse. Dinge passieren gleichzeitig, ohne dass das eine die Ursache vom anderen ist.
Wie meinst du das, und was willst du damit sagen?
Mir sagt das Wort Synchronizität (in dem Zusammenhang) spontan nicht sehr viel.
C.G. Jung hat den Begriff wohl geprägt...was sagt er hier im Zusammenhang von psychischen, psychosomatischen, somatopsychischen und/oder psycho-neuro-immunologischen Wirkungen?

Gerd
 
Mir sagt das Wort Synchronizität (in dem Zusammenhang) spontan nicht sehr viel.
C.G. Jung hat den Begriff wohl geprägt...was sagt er hier im Zusammenhang von psychischen, psychosomatischen, somatopsychischen und/oder psycho-neuro-immunologischen Wirkungen?

Ich hab die Synchronizität ins Spiel gebracht, weil du von Ursache gesprochen hast:

I ich sehe .. in dem Beispiel einfach nichts mit Übersäuerung, Parasiten oder Natur-Rhythmen, nicht grundsätzlich und grundlegend, und nicht, wie sie ein solches Trauma verursacht haben sollten.

Dinge passieren gleichzeitig, ohne dass das eine die Ursache vom anderen sein muss, aber das hatte ich schon gesagt.
 
Hallo Gerd,

der Thread heißt ja "Gegen eine (sehr) einseitige Sichtweise auf Psychologie ...".

Wo ist die Einseitigkeit bzw. wo ist die eine bzw. die andere Sichtweise, die Du hier ansprichst?

Grüsse,
Oregano
 
Thema, Überschrift Beitrag #1 ...
Gegen eine (sehr) einseitige Sichtweise auf Psychologie, Psychotherapie und psychosomatische Wirkungen im Zusammenhang mit (chronischen) körperlichen Erkrankungen und Syndromen.
In Beitrag #7 hatte ich ja schonmal dazu geschrieben, Oregano ...
WENN es also solche Blockaden gibt, gefühlsmäßige, emotionale Blockaden, vielleicht ausgelöst durch Traumata, Konflikte, allgemein Stress, Angst, Scham, Schuld, durch Mobbing, Trennung usw ... selber erlebt oder vielleicht auch von Eltern oder sogar schon von der Großeltern-Generation übertragen, weiter gegeben, weil noch nicht (auf)gelöst ... zum Teil bewusst, oder auch (völlig) unbewusst, verdrängt, vergessen oder als Klein(st)kind (mit)erlebt, mit den Eltern oder in der Familie gespürt, empfunden, verinnerlicht,

UND WENN dann solche Erlebnisse, Situationen und ganze Familiengeschichten psychisch, emotional und geistig-seelisch (spürbar) wirken, und sich (wie in dem Beispiel mit der Scham) psycho-somatisch oder psycho-neuro-immunologisch aus-wirken ... wenn es auch nicht nur einmalige Wirkungen sind, sondern chronisch-andauernde Aktionen, Reaktionen, Wirkungen und letztlich daraus resultierende Veränderungen,

dann hat man wohl ein Psychisches Problem, vielleicht ein psychisch-emotional-seelisches Problem.
... und deshalb dann diese Überschrift, dieses Thema von mir, weil ich so manche Aussage, dass es solche psychisch-emotional-seelischen Wirkungen und Probleme irgendwie gar nicht gäbe, inzwischen und mit den jetzigen Erfahrungen zum Teil (sehr) einseitig empfinde.

Gruß - Gerd
 
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Lieber Gerd,
....weil ich so manche Aussage.... (siehe vorheriger Beitrag).

Aus welcher/welchen Quelle/Quellen lassen sich diese "manche Aussage"
entnehmen?

alles Liebe
flower4O
 
Liebe flower,

ich meine, mein Empfinden darf (soll und muss) als Quelle dafür reichen ...
... dass es solche psychisch-emotional-seelischen Wirkungen und Probleme irgendwie gar nicht gäbe
... zum Teil als (sehr) einseitig empfinde.
ich habe da-gegen mein eigenes und auch Beispiele anderer, die ich persönlich kenne, geschildert. Beispiele in denen es meiner Meinung nach um psychische Probleme geht, die letztlich nicht mit noch so vielen Laborwerten und deren Behandlung lösbar sind (mit welchen materiell-stoffwechselmäßigen Mitteln auch immer).

Das ist ein Teil meiner Aussage. Nicht mehr und nicht weniger.

Darüber, dass Psychologie und Psychotherapie durchaus in bestimmten Fällen sinnvoll, angezeigt und angebracht, und vielleicht sogar notwendig sind, darüber würde ich gerne reden. Wer da welche Erfahrungen hat. Vielleicht auch, nachdem er/sie vorher lange Zeit nichts bemerkt hat, nichts wusste von (eigenen) psychischen Problemen, die aber (vielleicht neben einigen, oder auch vielen körperlich-materiellen Problemen) trotzdem im Hintergrund, oder im unbewussten Untergrund vielleicht sogar immer schon da waren.

Und dazu braucht's wie ich meine gar nicht diese anderen Aussagen, die mir vor allem in den letzten Wochen aufgefallen waren.

Liebe Grüße - Gerd
 
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... es gab ja nicht nur Hunger und Durst. Es gab Kälte, Angst, Tod, Schrecken ohne Ende ....
Hunger war für meinen Vater wohl das Allerschlimmste, wenn auch andere Erlebnisse auch schlimm waren.
Guten Morgen, Oregano, nochmal nachgefragt,

wie war es dann für deinen Vater, wenn du sagst, dass er nachher seinen Hunger nie mehr stillen konnte?
Von französischem 'savoir-vivre' und französischer Küche oder Esskultur hat er dann wahrscheinlich später nicht geschwärmt ... hat er immer und viel gegessen ohne satt zu werden? Oder auch ohne Genuss für sich?

Mein Vater hatte es eher mit den Resten und liegen gebliebenem Essen, das auch ruhig schonmal ein bischen 'schlecht' aussehen konnte :rolleyes:
Als du es so schriebst von deinem Vater ...
... der ebenfalls in Kriegsgefangenschaft gewesen war (bei den Franzosen) hat seinen Hunger später nie mehr stillen können.
da dachte ich eher an mich selber, weil ich immer schon sehr viel essen konnte, ohne irgendwie dicker zu werden, und später, als ich anfing, mich mit Ernährung zu beschäftigen, einige Dinge umstellte und veränderte, auch nicht mehr wirklich satt wurde, und oft schon suchtartig aß (vor allem süß, und auch Kohlehydrate allgemein).

Als ich dann vor genau 2 Jahren in einer psychosomatisch/psychotherapeutischen Reha-Klinik vor allem durch die Arbeit mit Bildern und Symbolen, und in der Musiktherapie (ich würde sagen) mit meinem Unbewussten/Unterbewusstsein in Kontakt kam, so dass nach und nach einzelne Sätze 'in mir hochkamen', die mit mir, uns Kindern und unserem Vater zu tun hatten, die ich nie vorher so gehört oder gedacht hatte - und mich danach einige Monate mit Familien- und Vatergeschichte beschäftigt habe, da nahm ich kurze Zeit später so deutlich zu, dass meine seit Jahrzehnten passende Kleidung (bzw die Hosen) nicht mehr richtig passten, schlicht und einfach sehr eng wurden, was ich blöd und lästig fand, da mir solche 'Spielchen' bis dahin völlig fremd waren.

Voraus ging das deutliche Gefühl, dass sich eine Lücke, ein 'Loch' in mir gefüllt hatte, nachdem ich einerseits die Kriegs- und Gefangenschaftszeiten des Vaters für mich geordnet und nachvollzogen habe, soweit das z.B. im Internet mit seiner bekannten Militär-Einheit möglich war, aber auch bei der Gelegenheit die Geburtsorte seiner Eltern im früheren Ostpreußen auf Karten gefunden habe (20 Jahre vorher hatte ich das auf gedruckten Karten nicht gefunden).

Als dieses Gefühl, mit meinem Unterbewusstsein in Verbindung zu sein, einige Monate danach auch wieder deutlich weniger wurde, weil ich zu der Zeit mit Psychotherapeuten auch nicht wirklich weiter (oder zurecht) kam, da passten kurze Zeit später (zum Glück!?) auch meine Hosen wieder richtig. Ich hatte schlicht und einfach (für Männer wohl typisch) um den Bauch herum 'angesetzt'.

Mit mehr Geld hätte ich jetzt wahrscheinlich Hosen in zwei verschiedenen Größen im Schrank. So hat sich das Problem für mich erst mal wieder erledigt :cool:

Einen schönen ersten Novembertag - Gerd
 
Ein schwerwiegendes Trauma kann zu starken gesundheitlichen Beschwerden führen. Richtig. Aber was steckt dahinter? Es handelt sich um lang andauernde, immer wieder kehrende Stressreaktionen, die der Körper meistern muss. Und für Dauerstress ist er nicht ausgelegt. Bei einer Stressreaktion ist vor allem die Nebenniere mit der Produktion von Adrenalin und Cortisol gefordert. Dabei werden dann auch Unmengen an Vitalstoffen benötigt. So z.B. auch Magnesium usw. Über die Dauer hinweg kann selbst bei bester Ernährung der Körper nicht die erforderlichen Vitalstoffe aufnehmen. In Folge greift er auf eigene Reserven zurück. Doch irgend wann neigen sich diese ebenso und es kommt zu immer mehr Problemen im Körper. Immer mehr Regelkreise funktionieren meist auf Grund fehlender grundlegender Substanzen nicht mehr ordnungsgemäß.

Und leider wird so etwas schulmedizinisch nicht erkannt. Ein Beispiel wäre, dass die Schulmedizin das Magnesium nur im Serum untersucht. Doch liegt Mg im Körper zu 99% intrazellulär vor. Es ist also, wie Kuklinski und Mutter es machen, auch intrazellulär zu messen. Der Körper versucht so lange es geht, den Mg-Spiegel im Serum aufrecht zu erhalten. Symptome zeigen sich jedoch schon weit bevor es im Serum überhaupt zu erkennen ist. Weiterhin untersucht die Schulmedizin auch kein Vitamin-D, was ebenso eine extrem wichtige Rolle im Organismus und dem Immunsystem spielt. Es gibt weitere Beispiele. Alles sieht die Schulmedizin nicht und die Folge ist, es wird die Psyche für schuldig erklärt! In meinen Augen voreilig.

Nun gibt es aber nicht nur psychische Stressoren. Nein, es gibt auch organische Stressoren. So z.B. Hunger, extreme sportliche Aktivität, oder auch nur der Abbau von Blutzucker mit Insulin, wo ebenso Cortisol verbraucht wird. Auch Krebs oder Tumore sind starke Stressoren. Aber auch eine Fehlfunktion eines Organs, allen voran der Schilddrüse. Ganz wichtig auch Umweltbelastungen mit falscher und vitalstoffarmer Nahrung, Zusatzstoffen, Giften, Metallen.. Du hast selber gesagt, dass Dir Ernährungsumstellung Linderung verschafft hat.

Welcher der Stressoren ist nun der mit dem stärksten Gewicht? Ist es die Psyche? Ist es ein Tumor? Wo sollte man also sein Hauptaugenmerk drauf legen, um wieder ansatzweise gesund zu werden?

Nun zu meiner Erfahrung. Mir wurden 8 Jahre lang psychosomatische Diagnosen gestellt. Ich habe dran geglaubt, denn Ärzte waren für mich damals ja unfehlbar. Ich habe also alles gemacht, was man mir so erklärt hatte. Innerseelische Konflikte zum Beispiel. Ich habe nichts gefunden. Ich wollte auch schon Familienaufstellung machen. Doch da fehlte mir das Verständnis und der Zugang. Mit der Zeit ging es immer weiter bergab. Nichts was mir Psychologen rieten und ich geändert habe fruchtete. Jobwechsel, Familie verlassen... Immer mehr kamen in mir Zweifel auf, dass das wohl der falsche Weg ist. Also fing ich an, mich mit allem was ich so erlebe intensiv zu beschäftigen. Insbeondere organische Zusammenhänge haben mich interessiert, denn die Psyche kann es nicht mehr sein. Und je mehr ich mich darin einarbeitete, umso mehr erkannte ich eklatante Defizite in der Schulmedizin. Ich konnte auf einmal Befunde und Blutwerte interpetieren. Erst als ich so viel Wissen hatte, um mit Ärzten intensiv und fordernd sprechen zu können, waren mir weitergehende Untersuchungen möglich. Auf einmal wurde ich zum Nuklearmediziner überwiesen, weil ich einen erkannten Zusammenhang zur Schilddrüse glaubhaft rüber bringen konnte. Und prompt erhielt ich die vermutete Diagnose und Therapie. Komischer Weise ging es ab dann endlich bergauf und ganz ohne Psychopharmaka und Psychotherapie! Der Beweis! Nur ist inzwischen so viel in Mitleidenschaft gezogen, dass sich eine Erholung wohl noch sehr lange hinziehen wird. Die Hoffnung habe ich aber inzwischen wieder.

Und für eine jodinduzierte Hashimoto-Theroiditis kann die Psyche wohl nicht verantwortlich gemacht werden. Ansonsten könnte man dann selbst einen gebrochenen Arm psychisch interpretieren. Meine Erfahrung ist, Psychologen haben viel Fantasie und würden das auch fertig bringen. Und hat man erst einmal eine psychische Diagnose, dann unterbleiben alle weiteren Untersuchungen. Das ist dann vergleichbar mit der Hexenverbennung im Mittelalter.

Natürlich könnte ich auch ein etwaiges Trauma verantwortlich machen für meinen schlechten Zustand, so wie es die Schulmedizin ja wollte. Dann hätte ich weiter in meinem Leid versinken und mich mit Psychopharmaka vollstopfen lassen können. Vielleicht hätte sich der Körper ja ganz von allein wieder mal erholt. Allein mir fehlt der Glaube.

Ich bin gegen eine einseitige Betrachtungsweise von allem. Auch wenn der Begriff hier nicht so gern verwendet wird, aber ein ganzheitlicher Ansatz ist das, was ich mir unter einer menschenwürdigen Behandlung durch die Medizin vorstelle! Nur so sind wirkliche Ursachen zu erkennen. Und dabei sollte nicht nur auf die Psyche fokussiert werden. Die Schulmedizin untersucht was z.B. Vitalstoffe und Schilddrüse anbelangt nicht hinreichend. Und was sind schon Kosten für z.B. intrazelluläres Mg und Ka in Höhe von 10€ im Verhältnis zu 8 Jahren Leid und Behandlungskosten ohne Ende?
 
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Hallo Werni,

ein ganzheitlicher Ansatz ist das, was ich mir unter einer menschenwürdigen Behandlung durch die Medizin vorstelle!

Ich denke, daß Du mit diesem Gedankenansatz hier offene Türen einrennst. Denn genau das wird hier doch immer wieder gefordert und beschrieben.
Aber wie hier gesagt: es geht um einen "großen" Blick, der Physis und Psyche einschließt.

Du beschreibst Deine Geschichte, und die ist einfach nur traurig, weil es so lange gedauert hat, bis Du selbst heraus gefunden hast, was sich bei Dir abspielt.
Ich kenne aber auch Geschichten, wo ein Privatversicherter jahrelang immer wieder auf den Kopf gestellt wurde, aber eben die Psyche nicht angeschaut wurde, auch weil er sich dagegen verwehrt hat.
Letzten Endes hat ihm ein Psychopharmakum geholfen, wieder ins Leben zurück zu kehren, seine Phobien und Angstzustände zu verlieren und jetzt ganz zufrieden zu sein.

Grüsse,
Oregano
 
Danke für die persönlichen Schilderungen, Werni,
ich bin mir ziemlich sicher, dass ich hier im Thread (aber auch in anderen Beiträgen) mit keinem Wort solchen Beispielen und Erfahrungen widerspreche, da ich ja Ähnliches, Vergleichbares selber kenne und erlebt habe ..... in zwei Selbsthilfe-Vereinen (Themen Amalgam bzw MCS/CFS), in verschiedenen Kliniken (Themen u.a. Ernährungsmedizin, Umweltmedizin, Fasten), durch entsprechende Bücher und in vielen persönlichen Gesprächen, auf meiner "Pilgerreise" mehr oder weniger durch ganz Deutschland zu entsprechenden Spezis und Ärzten undundund.
Davon hatte ich hier ja zu Anfang geschrieben.
Ich bin gegen eine einseitige Betrachtungsweise von allem.
Auch wenn der Begriff hier nicht so gern verwendet wird, aber ein ganzheitlicher Ansatz ist das, was ich mir unter einer menschenwürdigen Behandlung durch die Medizin vorstelle! Nur so sind wirkliche Ursachen zu erkennen.
Und dabei sollte nicht nur auf die Psyche fokussiert werden.
Wie Oregano schon (wie ich meine richtig) sagt ...
Ich denke, daß Du mit diesem Gedankenansatz hier offene Türen einrennst.
Denn genau das wird hier doch immer wieder gefordert und beschrieben.
Aber wie hier gesagt: es geht um einen "großen" Blick, der Physis und Psyche einschließt.
Ich habe nicht von "NUR PSYCHE" gesprochen (und auch schon mal in einem anderen Thread darauf hingewiesen), ich habe meine Geschichte, meinen Fall erzählt, in dem sich - nach noch viel mehr Jahren als bei dir, und vielleicht auch nach noch ein paar mehr(?) Laborergebnissen - eben gerade zeigte, dass meine Geschichte, mein Fall, mein Gesundheitszustand, meine Lebenskraft, meine Kraft einfach "da zu sein" und mein Gefühl von Selbstständigkeit (im Leben) ..... bzw entsprechende Blockaden, trotz einiger Erfolge und Veränderungen in den genannten materiell-stoffwechselmäßigen Bereichen ..... dass sich eben zeigte, dass das Ganze AUCH noch eine psychische Komponente für mich hat.

Auch.

Ich hab deshalb zum Beispiel nicht etwa angefangen, mir wieder Amalgam einsetzen zu lassen (dazu vielleicht mal "... Amalgame als Zahnfüllmittel eine arge Versündigung an der Menschheit ..."), oder etwa eine extra-Portion Pestizide in's Essen zu streuen :cool:

Natürlich ist es richtig, dass Stress und psychische Belastungen, Probleme, Überforderungen usw auch stoffwechselmäßig festzumachen sind. Wäre die Frage für mich, ob das dann wirklich auf ALLES zutrifft, was man so "psychisch" nennen könnte?

Vorhin unterwegs fiel mir ein: Liebe. Lässt sich da wirklich alles an Gefühlen, die dabei eine Rolle spielen, nur und letztlich im Stoffwechsel festmachen? Meinst du, dass es irgendwann die Liebes-Pille gibt, für den Fall, dass Kinder mal wieder allein gelassen werden müssen, und so einen tollen Pillen-Ersatz für fehlende Mutter- und Elternliebe "bei der Hand" hätten?

Oder in meinem Fall ein Problem mit Kritik umgehen zu können, weil ich da (oft genug) ein seltsam unbestimmtes Gefühl habe, es könnte da irgendwas Unangenehmes mit verbunden sein, vielleicht eine für mich unangenehme Reaktion kommen, obwohl ich vielleicht sogar weiß, dass Kritik völlig berechtigt und entsprechend formuliert ist? ..... meinst du, solche unbestimmten Gefühle (oder z.B. auch das bekannte Problem, nicht Nein sagen zu können), ließen sich alle auf Stoffwechsel-Ebene festmachen, und durch Ergänzung von bestimmten Stoffen wieder auflösen?
Ich bin mir sicher, dass da noch etwas anderes in's Spiel kommt, eine andere Ebene, eine andere "Dimension" ..... Psyche, Seele, Unbewusstes, Unterbewusstsein - alles nicht unbekannt in der Psychologie.

Und das alles, und vielleicht noch ein paar Sachen, Ebenen oder sogar "Dimensionen" mehr, gehören für mich (inzwischen) zur Ganzheitlichkeit MIT DAZU.

Und nicht "nur Psyche".

Für mich.

Soweit erstmal - Gerd
 
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Ich bin ja nicht gegen Deine Ansätze. Es mögen dabei reale Zusammenhänge bestehen. Doch möchte ich diese gerne erfahren. Wie auch schon beim Thema Bioresonanz möchte ich gerne echte und nachvollziehbare Zusammenhänge sehen. Leider bin ich so gestrickt. Ich glaube ungern, will es wissen. Wie gesagt, ich hatte es ja versucht, ein etwaiges Trauma aufzulösen. Nur sollte dann nach Ursache und Wirkung sich was lösen und bessern, sofern ein solches wirklich vorliegen sollte. Ansonsten gibt es keinen Zusammenhang. Ich habe sicher viele psychische Baustellen. Doch lindern tut im Moment die Behandlung der Defizite meines Körpers. Und hierbei spüre ich tatsächlich reale Zusammenhänge und Linderung meiner quälenden Symptome.

Werni
 
Hallo Werni,

in #31 schreibst Du:
... Nein, es gibt auch organische Stressoren. So z.B. Hunger, extreme sportliche Aktivität, oder auch nur der Abbau von Blutzucker mit Insulin, wo ebenso Cortisol verbraucht wird. ...

Kannst Du das etwas ausführlicher erklären?
Eigentlich ist es doch so, daß Cortisol/Cortison den Blutzucker erhöht, worauf dann mehr Insulin ausgeschüttet wird, wenn man ein Nichtdiabetiker ist, also gesund. Damit wird der Blutzucker reguliert und kommt in den Normalbereich.
Beim Diabetiker steigt der Blutzucker durch erhöhte Cortisol-Ausschüttung und durch die Einnahme von Cortison. Da da aber die Regulierung über die Bauchspeicheldrüse (Ausschüttung von Insulin, soweit vorhanden) nicht funktioniert, ist der BZ dann zu hoch, was Folgen hat. Deshalb werden dann entweder Medikamente verschrieben, die die Bauchspeichseldrüse zur Ausschüttung von Insulin anregen. Oder es wird Insulin gespritzt.

Wieso wird - laut Deiner Aussage - Cortisol verbraucht, wenn der Blutzucker durch Insulin in die Zellen gebracht wird und so aus dem Blut verschwindet bzw. wieder im Normbereich liegt?

Grüsse,
Oregano
 
Ich kenne aber auch Geschichten, wo ein Privatversicherter jahrelang immer wieder auf den Kopf gestellt wurde, aber eben die Psyche nicht angeschaut wurde, auch weil er sich dagegen verwehrt hat.
Letzten Endes hat ihm ein Psychopharmakum geholfen, wieder ins Leben zurück zu kehren, seine Phobien und Angstzustände zu verlieren und jetzt ganz zufrieden zu sein.

Ein Medikament ist aber keine psychologische Intervention sondern m.E eine körperliche Therapie. Es wird ein Organ (das Gehirn) behandelt. Eine psychologische Intervention wären beispielsweise Lebensveränderungen, Gespräche etc. Wenn ich müde bin und ein Stimulanzium nehme und darauf mehr Energie habe heisst das nicht zwangsläufig dass die Müdigkeit psychisch war.

Ein konkretes Bsp:

Die höchste Dichte von den Schilddrüsenhormon T3 Rezeptoren ist im menschlichen Körper im Gehirn zu finden. T3 hat einen massiven Einfluss auf den Stoffwechsel reguliert die Produktion aller wichtigen Neurotransmittter wie. zb. Dopamin, Serotonin, Noradrenalin. Wenn jemand zu wenig T3 im Gehirn hat wird sowohl der Stoffwechsel verlangsamt als die Neurotransmitter gesenkt.

Das wirkt sich sowohl auf den Körper wie die Psyche aus.

Wenn man die Spiegel der Neurotransmitter künstlich erhöht durch ein Medikament wie zb. ein Psychopharmakum kann es sein das der Stoffwechsel wieder besser läuft, in Folge reduzieren sich die Beschwerden.

Deswegen ist es schwer zu sagen ob ein Medikament jetzt eigentlich die Psyche behandelt hat(was auch immer das genau sein mag) oder den Körper.

lg
 
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Das stimmt, dmps :).
Dieser Bekannte hatte schon ein paar Psychotherapien hinter sich, die überhaupt nichts verändert hat - aus welchen Gründen auch immer.
Erst das Psychopharmakum hat eine Veränderung gebracht.

Grüsse,
Oregano
 
Kannst Du das etwas ausführlicher erklären?
Hallo Oregano,

Ja, Cortisol trägt zusammen mit Insulin zur Regulierung des Blutzuckerspiegels bei. Er erhöht den Blutzuckerspiegel, was zu vermehrtem Verbrauch führt. Bei Anstieg des BZ wird Insulin zum Abbau ausgeschüttet. Ist evtl. etwas unglücklich geschrieben. "Abbau des Blutzucker mit Insulin" ist nur die halbe Wahrheit. Ich meinte aber eigentlich den gesamten Ablauf mit Auf- und Abbau.

Jedoch schreibt Wilson - Grundlos erschöpft
Bei einem erhöhten Insulin- und einem verringerten Cortisolspiegel fällt der Blutzucker rapide ab.
Damit ist dann wohl auch ein gewisser Cortisolspiegel bei bereits erhöhtem Insulin erforderlich, damit der BZ nicht so schnell absackt. Also auch, wenn der BZ mit Insulin bereits abgebaut wird. Und somit wird weiter Cortisol verbraucht.

Deshalb sind einfache KH bei einer Nebennierenschwäche (letztendlich organische Erschöpfung) Gift, und selbst für Diabetiker in meinen Augen nicht empfehenswert. Denn auch sie sind organisch erschöpft, so meine Vermutung. Kuklinski behandelt auch hierbei.

Gruß
Werni
 
Ich habe den Eindruck, dass doch eigentlich niemand hier abstreitet, dass es (auch) sowas wie körperlich-organisch-stoffwechselmäßige Erschöpfung gibt, auf welchen tausend Stoffwechsel-Wegen auch immer.

Bleibt für mich aber die Frage, was der "Rest" des Menschen, eben Seele, Geist, Psyche, Gefühle, Ich-Bewusstsein ... was noch? ... so alles anstellen, oder auch mal verhindern, blockieren können?

Es geht nach meinem Wissen und nach meinen Erfahrungen auch nicht darum, irgendwas "verantwortlich" zu machen ...
Und für eine jodinduzierte Hashimoto-Theroiditis kann die Psyche wohl nicht verantwortlich gemacht werden. Ansonsten könnte man dann selbst einen gebrochenen Arm psychisch interpretieren. Meine Erfahrung ist, Psychologen haben viel Fantasie und würden das auch fertig bringen. Und hat man erst einmal eine psychische Diagnose, dann unterbleiben alle weiteren Untersuchungen. Das ist dann vergleichbar mit der Hexenverbennung im Mittelalter.

Natürlich könnte ich auch ein etwaiges Trauma verantwortlich machen für meinen schlechten Zustand, so wie es die Schulmedizin ja wollte. Dann hätte ich weiter in meinem Leid versinken und mich mit Psychopharmaka vollstopfen lassen können. Vielleicht hätte sich der Körper ja ganz von allein wieder mal erholt. Allein mir fehlt der Glaube.
... und bei Trauma-Therapie geht's garantiert nicht darum "sich mit Psychopharmaka vollzustopfen".
Ich bin nach einigen anderen Anläufen bei einer Trauma-Therapeutin mit Spezieller Psychotraumatherapie nach Luise Reddemann "angekommen".

Gut, das mit der Hexenverbrennung, finde ich, ist so ein (Totschlag-)Argument wie Hitler, NS-Zeit o.ä. ..... womit i c h zumindest irgendwie bei meinem (Familien-)Beispiel (wieder) angekommen wäre:idee:nur habe ich den Eindruck, so richtig bringen verbrannte Hexen an dem Punkt ganzheitlich gesehen auch nicht weiter.
Ich bin ja nicht gegen Deine Ansätze.
Es mögen dabei reale Zusammenhänge bestehen. Doch möchte ich diese gerne erfahren. Wie auch schon beim Thema Bioresonanz möchte ich gerne echte und nachvollziehbare Zusammenhänge sehen. Leider bin ich so gestrickt. Ich glaube ungern, will es wissen. Wie gesagt, ich hatte es ja versucht, ein etwaiges Trauma aufzulösen. Nur sollte dann nach Ursache und Wirkung sich was lösen und bessern, sofern ein solches wirklich vorliegen sollte. Ansonsten gibt es keinen Zusammenhang. Ich habe sicher viele psychische Baustellen. Doch lindern tut im Moment die Behandlung der Defizite meines Körpers. Und hierbei spüre ich tatsächlich reale Zusammenhänge und Linderung meiner quälenden Symptome.
Ich bin mir auch sicher, dass ich hier im Thread (und an anderen Stellen) NICHT sage, man kann doch einfach mal probieren, ob's vielleicht doch ein Trauma ist. Für mich gab es ganz klar Ansatzpunkte, die sich dann bei einer (eher zufälligen) Reha-Behandlung noch deutlicher zeigten, zusammen mit einer Psycho- und einer Musiktherapeutin, als ich eben in Kontakt mit meinem Unbewussten kam, und ich ganz deutlich spürte, dass es (sehr) wichtig ist für mich ..... und danach weiter in ambulanter Psychotherapie war, seitdem aber auch schon zweimal Therapeuten gewechselt habe, weil es mich nicht weiter brachte (oder auch nicht tiefer in meine Gefühlswelten?), bis ich jetzt das gute Gefühl für mich habe, angekommen zu sein.

Das sind ja keine "Entscheidungen", irgendwas "verantwortlich" zu machen, sondern ich merke, dass da jemand ist, mit der ich an meine emotional-seelischen Welten und Probleme herankomme, und die mir zum Teil mit wenigen einfachen Worten weiterhelfen kann, oder neue befreiende Sichtweisen aufzeigen kann.
Für mich im Moment genial und total professionell.

Genau weil es "wirkt" und hilft, befreiend und Kraft gebend wirkt, und ich nach einer der letzten Stunden ein "Zipfelchen" meiner "Selbständigkeit" spürte, der Kraft, einfach "da zu sein", die ich seit Jahren und noch mehr Jahren schmerzlichst vermisst habe ...... eigentlich gar nicht wirklich wusste, was das sein soll, und wo in mir ich sowas vielleicht finden sollte, könnte, wo und wie ich überhaupt danach suchen müsste .......

Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht ist das ja der Unterschied? Dir geht es evtl. mies und Du möchtest daran was ändern. Doch lebst Du noch. Ich musste mit Krämpfen im Kopf und an allen Muskeln in die Notaufnahme. Sie haben mich mit Tavor ruhig gestellt. Da nichts gefunden wurde, ging es in die Psychiatrie, wie beschrieben.

Ich habe sehr oft mit meinem Unterbewusstsein geredet, was es denn mit mir macht, was ihm nicht gefallen würde... Ich bekam keine Antwort. Das hat sich soweit entwickelt, dass ich mit CFS ein Jahr lang im Bett lag. Und immer noch keine Antwort aus dem Unterbewussten. Ich habe vegetiert, von leben keine Spur! Ich war nicht mal in der Lage, irgend welche Therapien anzutreten! Ich habe es wirklich versucht, doch da ist bei mir dann jeglicher Glaube an eine psychische Ursache vergangen. Nein, das wäre Selbstverstümmelung. Das macht das Unterbewusstsein nicht mit seinem Wirtskörper.

Das Unterbewusstsein speichert alle Erfahrungen, negative und positive. Evtl. sind da ja auch noch von der Mutter übertragene Erfahrungen dabei. Ängste werden z.B. häufig von der Mutter übernommen. Dieses Unterbewusstsein prägt nun den Menschen. Es lässt ihn zögern, wenn er einem kleffenden Hund begegnet, weil er mal schlechte Erfahrungen gemacht hat. Es stoppt ihn, bevor es am Feuer zu heiss ist. und und und Warum hat man ggf. ein komisches Gefühl, wenn man einem Mann mit schwarzen Haaren und Vollbart begegnet? Womöglich weil sich in der Kindheit mal in einem Film oder wo auch immer genau dieser Typ Mensch als was Böses eingeprägt wurde. Dieses Muster ist dann zeitlebens vorhanden, solange man es nicht bewusst erkennt und auflöst. Interessant sind dabei auch die Spiegelneuronen.

Und damit wieder zurück. Das Unterbewusstsein hat sehr wohl Einfluß auf unser Denken und Handeln. Doch es wird nicht einfach so die Schilddrüse oder das Herz soweit unterdrücken, dass Lebensgefahr besteht. Denn dann wär es aus mit der Symbiose zwischen Bewusstein und Unterbewusstein.

Ergänzend noch: Ich möchte sehr wohl irgend etwas verantwortlich machen können. Sei es die Seele oder sei es der Organismus oder was auch immer. Denn nur so habe ich konkrete Möglichkeiten, Probleme zu beheben. Wieder das Thema Ursache - Wirkung.

Gruß
Werni
 
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