Für 10 Cent einen Baum retten - macht mit!

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07.05.04
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Seit vielen Tagen hat es nicht geregnet und nun kommen die ersten Bäume in arge Bedrängnis. Noch ausgetrochnet vom Winter, bleibt diesmal der rettende Aprilregen aus.

Schaut Euch mal um - vor Wohnung bzw. Haus findet ihr mit Sicherheit einen Baum, der Eure Hilfe dringend benötigt.
Macht einen großen Eimer voll Wasser und gießt damit diesen Baum. Ist doch egal, wem er gehört und wer eigentlich dafür zuständig wäre. Die Bäume kommen uns allen zu gute. Wenn man bedenkt, wie viele Jahre ein Baum braucht, um eine entsprechende Größe zu erreichen, sollten wir es jetzt nicht an ein paar Liter Wasser scheitern lassen.
Bin erst vorhin wieder mit der 10l-Gießkanne drei Häuser weiter einen Straßenbaum gießen gegangen, den ich nun schon den dritten Tag pflege. Der Neuaustrieb vertrocknete schon wieder - war Rettung in höchster Not.
Aber vielleicht laßt Ihr es erst gar nicht so weit kommen, daß sich erste Schäden zeigen?
Liebe Grüße

Günter
 
Hallo Günter,

das ist eine schöne Geste von dir und ich werde sie mir zu eigen machen, sollte ein Baum meiner Hilfe bedürfen.

Viele Grüsse von Juliette
 
Hallo Günter

Finde ich eine tolle Idee.
Selber habe ich aber mit meinen Bäumen, Sträuchern, Rasen etc etc viel Bewässerungsarbeit
 
Hallo Günter,
Deine Idee gefällt mir auch sehr gut, und ich hoffe, daß bald Heerscharen von Leuten mit Gießkannen die Strassenbäume gießen.

Bei uns hat die Gemeinde schon angefangen, auch die Strassenbäume zu wässern, wenn sie die Stiefmütterchen und anderen Blumen gießen.

Gruss,
Uta
 
Ist alles gut gemeint und mag bei Bäum(ch)en mit Wurzeln nahe der Oberfläche kurzfristig etwas bewirken.

Dabei sollte aber dennoch nicht vergessen werden, dass der Baum mit seinem Wurzelwerk dem Wasser entgegen, also in die Tiefe wachsen muss, soll ihm ein langes Leben beschieden sein. Welke Blätter sind wohl Anzeichen mangelnden Wassers, aber noch längst nicht des Baumes Tod.

Mit dem Wassergiessen - so gut es gemeint ist - machen wir den Baum abhängig von unserem Wässern und behindern seine eigene Entwicklung.

Doch wenn schon Wässern, dann zur passenen Tageszeit: wenn der Boden kühler ist als das Wasser - ansonsten das Wasser nicht tief eindringen und schnell wieder verdunsten wird. Dabei reichen einige wenige Grad Unterschied.
Das kann bedeuten, morgens vor Sonnenaufgang.

Letztendlich ist es auch hier eine Frage des Milieus: wenn der Baum - von Menschen - an einem für ihn unpassenden Ort gepflanzt wurde, dann reichen kleinste Veränderungen seines Lebensraumes und er erkrankt daran.

Hier bietet sich eine schöne Möglichkeit sich in naturtreuem Verhalten zu üben - dazu gehört eben auch das Unpassende, nämlich naturwidriges verwelken zu sehen - auch wenn einem dabei fast das Herz bricht.

herzlichst - Phil :)
 
Hallo, einen Gruß an euch alle,

....ich mochte ich es ja erst gar nicht schreiben, weil ich die Aktion so nett finde. Aber als Gärtner muss ich Phil Recht geben.
Nach dem Anwurzeln der Bäume sollte man sie, auch die im eigenen Garten, nicht mehr gießen!

Herzliche Grüße von
Leòn

 
Aber ist es nicht so, daß die Bäume, die an den STrassen in kleinen Erdstücken stehen, wesentlich mehr gefährdet sind als Bäume mit einem größeren Umfeld an Erde und anderen Sträuchern und Bäumen?

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

da hast du sicher Recht. Es kommt ja immer darauf an, wie groß die Einfallfläche (Pflanzscheibe) - also das "Einzugsgebiet" für das Wasser ist. Nur dafür müsste man dann weitaus mehr Wasser investieren, als den Gegenwert von 10 Cent, damit bei den Wurzeln überhaupt etwas ankommt und man müsste dies dauerhaft machen. Denn man macht die Bäume dann davon abhängig.
WZN - Ratgeber - Verbraucher - Trockenheit: Wann muss der Hobbygärtner gießen?

Herzliche Grüße von
Leòn
 
eine weitere gute möglichkeit etwas für natur und bäume zu tun bietet lichtblick.de.
hier gibt es strom aus wind und wasser ect. keine kohle und kein atom.
seit dem 1.5.07 beziehen wir unseren strom von dort. es kostet nicht mehr.
und ihr seht der pc tuts!

darüberhinaus sichern sie pro monat und kunde 1 qm regenwald.
denke da sollte man nicht zögern zumal sie auch alle formalitäten mit dem alten anbieter erledigen.
lieber gruß
andreas
 
Hallo Phil, hallo Leòn,

es ist wie bei "Radio Erewan" - im Prinzip ja, aber...

Richtig ist, man soll Bäume, Sträucher und andere Pflanzen mit Wasser nicht verwöhnen, damit sie ein ausgeprägtes, weitverzweigtes Wurzelsystem ausbilden. Dies klappt bei über 99% der natürlich gewachsenen Bäume bei nicht zu extremer Witterung hervorragend.
Wir haben aber jetzt keine normale Witterung für diese Jahreszeit. Seit Wochen fehlt ein erlösender Regen, der den Bäumen wieder eine "Atempause" verschaffen würde. Ein verwelkender Neuaustrieb ist eine Notmaßnahme des Baumes, um sein Leben zu retten.

Dazu kommt, daß z.B. Linden oder Kastanien an Standorten gepflanzt werden, die eher für Weißdorn oder andere Trockenheits-Spezialisten geeignet wären. Eine Linde kann aber gut mit Trockenheit umgehen, wenn sie ein bestimmtes Mindestalter erreicht hat. Besitzer von Thujas (der Ökofreak schreit auf) wissen es oder mußten es leidvoll erfahren, daß diese Bäume in den ersten Jahren viel zusätzliches Wasser brauchen. Eine 15 Jahre alte Thuja braucht diese Unterstützung dann in der Regel nicht mehr und kommt auch mit sehr trockenen Sommern prima zurecht.
Was also tun? Nur noch Weißdorn pflanzen? Oder eine schöne Vielfalt an Bäumen und in der Anfangszeit ein wenig helfen?

Man sollte auch nicht vergessen, daß die Mehrzahl der heute gepflanzten Bäume aus Baumschulen kommt. In viel zu engen Töpfen herangezogen oder brutal ausgegraben, kommen sie dann zum Kunden. Praktische Versuche habe aber nachgewiesen, daß diese Pflanzen auf Dauer den natürlich aus Samen gewachsenen Bäumen unterlegen sind. Man hatte 1- 2 Jahre alte Baumschulpflanzen zeitgleich mit Samen am gleichen Standort in die Erde gebracht. Am Anfang hatten die Baumschulpflanzen auf Grund ihres höheren Alters die Nase vorn. Sie wurden dann aber ziemlich schnell von den Samenpflanzen überholt - in Wachstumsgeschwindigkeit und Robustheit. Dauerhaft.
Der Grund liegt in den verkümmerten und/oder beschädigten Hauptwurzeln, die sich nie wieder vollständig erholen.

Ich habe in meinem Garten eine etwa 12 Jahre alte Fichte, die ich zur Zeit täglich wässern muß. Eine Wühlratte hatte voriges Jahr den gesamten Boden unter ihr durchpflügt und die Mehrzahl der Wurzeln gefressen.
Was bei mir die Wühlmaus war, war anderswo der Bagger oder eine zu dichte Asphaltdecke. Nicht jeder Baum hat einen guten Standort.

Wenn ich jetzt mit einem Eimer Wasser einen Baum in Not wässere, so verwöhne ich ihn nicht. Die 10 Liter pro Quadratmeter entsprechen einem normalen Regen, der jetzt um diese Jahreszeit häufig gefallen wäre. Aber er rettet einem Baum in Not vielleicht das Leben.

Klar können wir jetzt natürliche Auslese spielen und sehen, welcher junge Alleebaum am längsten durchhält. Und von dem eingesparten Wassergeld (bei mir 1,60 Euro pro Kubikmeter) kaufen wir ihm dann eine rote Schleife, um ihn als Sieger zu prämieren...

Also diskutiert nicht! :greis: Die Witterung ist im Moment extrem und Hilfe ist wirklich angebracht. Danach lassen wir der Natur wieder ihren natürlichen Lauf.

Liebe Grüße

Günter

P.S.: Ein Kubikmeter = 100 große Wassereimer
 
Hallo Günther,:)

ich verstehe schon, was Du meinst und es ist doch vollkommen okay. Ich habe da halt so meine Erfahrungen machen müssen... .
Gerold hat an anderer Stelle angeregt, man sollte sich künftig, was die Arten- und Sortenwahl betrifft, auf das sich erwärmende Klima erstellen..... .

Herzliche Grüße von

Leònimg63.imageshack.us/img63/9193/baum007ye6.gif
 
Zuletzt bearbeitet:
hi leon,
das mit dem abhängig machen der bäume vom gießen (betrifft auch andere pflanzen), ist eine wirkliche und verbreitete unsitte.

das gardena syndrom sozusagen.

eine ausreichende wurzelbildung unterbleibt dadurch.

da bäume ja z.t. bis zu 25m (ist sehr unterschiedlich ich weiß) tief wurzeln, wenn man sie läßt, ist mit gießen bei gut aufgewachsenen bäumen eh kaum was zu bewegen.

aber wie schon geschrieben: ich werbe im mom. gerne für lichtblick.de.
die retten konkret regenwald und man hat strom der ökologisch ok ist.

lieber guß
andreas
 
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