Hallo Markus,
Wollt ihr mir jetzt erzählen mein Vater ist mit 30 gestorben weil er sich nicht richtig ernährt hat?
Nein, natürlich nicht, denn wir wissen ja nicht wodurch der Krebs verursacht wurde. Die Ernährung trägt wie gesagt nur zu rund 50% zum Krebsgeschehen bei - die anderen 50% gehen auf das Konto der toxischen Gesamtsituation. Es geht dabei nur darum, daß man durch eine entsprechende Ernährung das Risiko, an Krebs zu erkranken, um eben diese ca. 50% reduzieren kann - auch bei erblicher Vorbelastung.
Ich weiß selber, dass man mit Ernährung viel beeinflussen kann. Krebs ist aber zum größten Teil erblich und der andere Teil sind meiner Meinung nach Gifte, von denen ich reichlich mitbekommen habe.
Richtig. Wobei ich mit dem "erblichen" so meine Probleme habe, denn der Krebs ist meiner Meinung nach keineswegs in den Genen verankert. Krebs ist am ehesten eine Stoffwechselkrankheit und solche Krankheiten sind selten genetisch, sondern sehr häufig konstitutionell bedingt. Sprich, es gibt kein Gen, daß den Krebs an oder abschaltet, sondern nur eine Anfälligkeit des Organismus, die über die Generationenfolge weitergegeben und verstärkt wird, weil alle die gleichen Fehler machen. Dieser Effekt ist ja seit langem bekannt, er trifft im Grunde auf alle Stoffwechselkrankheiten zu. Die Frage ist nur: Was ist die Ursache der Krebsentstehung? Es gibt auf der Erde durchaus Völker, die keinen Krebs kennen und wenn man deren Gemeinsamkeiten ermittelt und darauf basierend die Unterschiede zu uns, müßte man eigentlich die Ursache finden können. Aber wer will das schon?
Meine Frage aber ist, ob es Testmöglichkeiten gibt, die einen Hinweis liefern können ob eine akute Gefahr da ist. Schon bevor sich ein Tumor richtig gebildet hat. Ist sowas nicht möglich?
Natürlich gibt es entsprechende spezialisierte Tests, bspw. den PAP Test in der Gynäkologie und auch im Blut kannst du Tumormarker ermitteln. Das Problem dabei ist nur, daß diese Tests auch nur eine bedingte Aussagekraft haben. Ein positives Ergebnis muß nicht zwingend bedeutet, daß man Krebs bekommt. Und ein negatives Ergebnis muß nicht bedeuten, daß man nicht eine Woche später an Krebs erkankt. Unser Organismus ist ein sehr dynamisches System, in dem sich ständig Zellen verändern und vom Organismus entweder repariert oder eliminiert werden.
Ein weiterer Punkt ist, daß der Test immer zu spät kommt. Es dauert sehr lange, bis sich eine einzelne entartete Zelle so oft geteilt hat, daß sie bei einem Test auffällig wird oder optisch gefunden werden kann. Der Tumor (und nur auf ihn reagieren meines Wissens die Tests) markiert lediglich das Ende einer langen Entstehungszeit.
Ein solcher Test führt außerdem vor allem zu einem: Angst. Angst vor dem nächsten Test, Angst, daß da doch etwas sein könnte, Angst, daß der Krebs an anderen nicht getesteten Stellen ausbricht...
Ich bin sicher nicht gegen Tests, aber ich würde sie auch nicht überbewerten. Ich halte viel mehr davon, alles zu tun, um den Krebs von vorneherein zu vermeiden, denn das ist nicht nur echte Prävention, sondern nimmt einem auch die Angst - jedenfalls einen großen Teil davon.
Mein Vater starb auch vor zwei Jahren an Krebs, ich kann deine Sorgen also recht gut nachvollziehen.