Hallo Schlaflose,
Aber wie paßt dass dann alles auf einen 2 jährigen.
Das sind in der Tat die Ernährungsfehler der Generationen vor uns, die dabei zum Tragen kommen. Man sieht das bei allen ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten. Man findet heute ja bspw. auch immer mehr Kinder mit Diabetes oder Rheuma - vor Jahrzehnten noch typische Alterskrankheiten.
Eine jahrelange Fehlernährung kommt nicht in Fragen... auch ich habe mich immer gut ernährt.. mein Mann weniger.
Das mit der guten Ernährung ist so eine Sache, weil dazu natürlich sehr viele Ansichten kursieren. Die Hauptfehler sind der Verzehr raffinierter Kohlenhydrate, Fabrikfette und ein zu geringer Frischkostanteil.
Wenn also die vorangegangenen Generationen schuld daran sind.. dann heißt das für mich, dass man eigentlich nichts dagegen tun kann.. außer Diät halten, oder?
Oder wie kann man die Fehler der letzten Generationen wieder rückgängig machen.. mit eine bisschen Diät wohl nicht, oder?
Nein, ein bisschen Diät reicht dazu nicht aus. Man muß die Ernährungsfehler konsequent abstellen und kann damit sehr viel erreichen. Leider kann man das, was Generationen vorher verursacht haben, nicht so schnell aufhalten. Es gab entsprechende Untersuchungen, die zeigten, daß es ungefährt doppelt so lange dauert, die durch Ernährungsfehler verursachten Folgen wieder aus der Generationenfolge herauszubringen, wie es dauerte, sie hineinzubringen.
Das bedeutet nun aber nicht, daß resignieren sollte, denn tatsächlich läßt sich über die Ernährung sehr viel erreichen. Man darf nur nicht erwarten, daß man damit die Konstitution, die man an die Kinder weitergibt, sofort auslöschen kann. Ich bin da ein gutes Beispiel: Ich konnte zwar meinen Heuschnupfen, den ich rund 30 Jahre lang hatte und der am Ende asthmatisch wurde, vollständig ausheilen, aber an der Konstitution ändert das nichts. Meine Kinder haben sie trotzdem geerbt und sind nun anfällig für Heuschnupfen. Es wird einige Generationen benötigen, die sich alle gesund ernähren müssen, um diese Konstitution wieder zu löschen.
Das mit dem Weißbrot ist klar. Das blöde ist, dass man das nicht immer so vergeallgemeinern kann. Wir essen alle Vollkornprodukte.. auch unser Sohn.. keine weißen Brötchen, kein weißer Reis, etc.
Das ist schon mal prima.
Wobei ich zu bedenken gebe, daß die Vollkornprodukte im Laden meist gar keine sind. Echte Vollkornprodukte gibt es nur, wenn das Getreide frisch gemahlen wird, aber die Nahrungsmittelhersteller arbeiten mit konservierten Fertigmischungen. Ein fertiges Vollkornmehl aus der Tüte ist praktisch nicht besser als ein Auszugsmehl.
Und erst mussten wir erstmal die Symptome loswerden (du kennst wohl unsere Geschichte nicht).. und jetzt machen wir uns auf die Ursachenfindung und Beseitigung derer.
Das ist auch eine absolut sinnvolle Strategie.

Die meisten belassen es nur leider bei der Symptomlinderung.
Erst jetzt aber habe ich erfahren, dass Kleinkinder aber keine Vollkornprodukte sollen... da ihr Darm nicht ausgereift ist.
Das Märchen geistert schon relativ lange durch die Medien, ist aber nicht richtig. Natürlich ist der Darm von Kleinkindern völlig ausgereift und zwar mit dem Tag der Geburt - sonst könnten die Inhaltsstoffe der Muttermilch ja gar nicht verdaut werden. Das einzige, was sich noch ausbilden muß, ist die Darmflora und die entwickelt sich entsprechend der jeweiligen Ernährung. Das ist aber keine Eigenheit des kindlichen Darms, das passiert auch beim Erwachsenen ständig.
Ein Vollkornmehl unterscheidet sich von einem Auszugsmehl durch den höheren Vitalstoffgehalt. Wie mehr Vitalstoffe Probleme verursachen sollen, konnte mir bisher noch niemand schlüssig erklären...
Ich gebe außerdem zu bedenken, daß sich die Menschheit bis vor rund 120 Jahren ausschließlich von Vollkornmehl und -Produkten ernährt hat, weil es erst seit dieser Zeit überhaupt technisch möglich ist, ein Auszugsmehl herzustellen. Die Menschen lebten also mit Vollkornmehlen schon seit über 10.000 Jahren ohne Probleme. Krankheiten wie Zöliakie entstanden erst, als man damit aufhörte und begann Auszugsmehlen zu verzehren.
Und wenn man dann schon eine Darmentzündung hat, ist es erst recht schlecht...
In einer akuten Phase sollte man natürlich alles meiden, was den Darm reizt. Daß Vollgetreide den Darm reizt, halte ich aber für sehr unwahrscheinlich. Was natürlich bei einer Zöliakie erst einmal gemieden werden muß, sind die glutenhaltigen Getreidearten - so lange, bis die Krankheit abgeklungen ist.
Ich meinte also das mit dem Weißbrot nur.. solange der Darm nicht in Ordnung ist.. man Entzündungen hat... er noch nicht ausgeheilt ist.
Es ist völlig verständlich, daß du an Weißbrot gedacht hast, denn schließlich wird das ja sogar von Medizinern als Schonkost angesehen. Es kursieren ja viele Meinungen und ich kann nur empfehlen, nicht alles einfach zu glauben. Auch nicht das, was ich erzähle. Das beste ist immer, alles so lange kritisch zu hinterfragen, bis man sich eine eigene Meinung bilden kann.