Vitamine, Vitamintabelle
Meine Überlegung geht nun dahin, wenn ich diverse Lebensmittel gar nicht esse, habe ich demzufolge einen entsprechenden Vitaminmangel.
Hallo Destination,
das ist ein riesiges Thema. Prinzipiell stimme ich Deinen Überlegungen zu. Nicht umsonst wird gesagt, daß die beste Medizin die Ernährung ist. Meines Erachtens ist eine abwechslungsreiche, naturbelassene Ernährung am günstigsten, um den Bedarf abzudecken.
Bei einer gezielten Substitution mittels Nahrungsmitteln bei einem Mangel gibt es einige Haken, die ich mal einfach in den Raum stelle:
1. Vitamine alleine reichen nicht, dazu gehören Mineralien, Spurenelemente, Aminosäuren, Ballaststoffe, Wasser usw. Alle hängen voneinander ab, fehlt ein Element können die anderen ihre eigene Funktion nicht erfüllen. Wenn ein Vitamin zu fehlen scheint, was entsprechende Symptome verursacht, kann das folglich auch daran liegen, daß weiteres fehlt und dieses Eine daher seine Aufgaben nicht erfüllen kann.
2. Wie viel V-M-S... in den Nahrungsmitteln enthalten sind, dazu gibt es keine zuverlässigen Daten, nur grobe Schätzungen, die der DGE sind veraltet, nennen nur wenige. Viele Nahrungsmittel aus Gewächshäusern z.B. enthalten sehr vieles gar nicht (Kunstböden) oder ausgelaugte Acker.
3. Da in jedem Nahrungsmittel viele verschiedenen V-M-S... enthalten sind, wie will man da überhaupt berechnen, was und wieviel davon man zu sich genommen hat? Der Zeitaufwand dafür wäre sehr hoch, z.B. bei Obstsalat.
4. Beim Aufenthalt in der Sonne, kein Vitamin D Mangel. Wie viele in der Sonne gereifte Bananen muß man trotzdem noch essen, wenn man nur kurz in der Sonne war?
5. Bei Medikamenteneinnahme, entsteht Mangel an diversen V-M-S... . Wie viel und welche muß man da kompensieren?
6. Stress ist ein Räuber, z.B. Vitamin C - Bedarf kann dann 18 Gramm Vit. C je Tag sein. Wieviel Kilo Orangen täglich müßtest Du essen, um das zu bekommen?
7. Bei Gesundheitsproblemen, welches der V-M-S... -Mangel verursacht dies? Bei Skorbut ist es Vitamin C, aber was ist bei Krankheiten mit multiplen Ursachen?
Da gibt es bestimmt noch mehr Schwierigkeiten einen Mangel allein über die Nahrung ausgleichen zu wollen. In den meisten Fällen reicht die Nahrung allein dazu nicht aus. Sie kann helfen, aber nur teilweise.
Lassen sich so nicht realistischer diverse Vitaminmängel und auch Auswirkungen bzw. gesundheitlich Ursache von Problemen einschätzen,
im Gegensatz zu den Blutuntersuchungen, die vielfach gar nicht stimmen ?
Persönlich würde ich sagen, daß man mit gesunder Ernährung einem Mangel weitgehend vorbeugen kann. Ist man bereits krank, dann reicht die Nahrung nicht mehr. Krankheiten bei denen konkret bekannt ist, welcher Mangel sie verursacht, wird die Substitution mit Nahrung nicht ausreichen. Um von bestimmten Nahrungsmitteln so viel zu essen, daß das geschehen könnte, müßte man sich regelrecht damit überfressen und bekäme Bauchweh

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Ja, die Blutuntersuchungen sind unzuverlässig und wer mißt schon alle Werte der o.g. V-M-S...? Es bleibt immer die Frage, was wirklich fehlt: eine Aminosäure? Ein Vitamin? Mineral? Spurenelement? Symptome können Hinweise geben, es könnte ein Vitamin sein, aber auch mehrere usw.
Schaut man sich seine übliche Ernährung an, z.B. sehr einseitig, dann kann das ebenfalls Hinweise geben, doch wie einseitig ist einseitig? Da hat wohl jeder andere Vorstellungen. Oft sagt einem der Appetit, was man gerade braucht, vorausgesetzt die eigenen Geschmacksnerven wurden durch Industriefutter nicht in die falsche Richtung getrimmt. Etwa in Richtung sehr süß, sehr salzig u.ä.m.
Eine gute Ernährungsberatung beim Spezialisten könnte weiterhelfen. Ebenfals die Orthomolekularmedizin, die teilweise die Zusammenhänge zwischen V-M-S... aufgeklärt hat, aber eben auch nur teilweise. Das Linus Pauling Institute in Oregano stellt detaillierte und neueste Informationen zur Verfügung. Dies ist ein sehr weitverzweigtes Forschungsgebiet und bislang so vollständig wie ein Moskitonetz - mehr Löcher als Fäden.
Diese Fachleute richten sich überwiegend bei den Dosierungen nach den pharmagesteuerten Höchstdosen, die selbst für Gesunde zu niedrig sind. Nur was eindeutig eine Krankheit verursacht -medizinisch gesehen- wird mit Hochdosen bedacht. Jeder muß folglich die eigene Dosierung letztlich selbst ermitteln. Dabei ist sicher zu stellen, daß keine Resorptionsstörungen im Darm vorliegen oder eine Krankheit, wie z.B. die Eisenspeicherkrankheit bei der besondere Vorsicht angebracht ist.
Da erscheint es mir einfacher, wenn man einigermaßen gesund ist, sich ausgewogen und abwechslungsreich zu ernähren - also von allem etwas und gelegentlich mal eine Kur mit doppelt dosierten V-M-S... zu machen. Bei akuter Erkrankung, die auf Mängeln beruht, ist ein Bluttest dennoch angebracht.
Mir würde jedenfalls der Kopf schwirren, wollte ich Nahrungsmittel gemäß ihrer Inhalte zu mir nehmen, eine Rechnerei ohne Ende

. In der Zeit esse ich lieber etwas Vernünftiges.
Gruß,
Clematis