Formaldehyd Ausdünstung Laminat - günstige Abdichtung/Saniern
Hallo Andree,
ich kann gerade keine größere Recherche für Dich, sondern nur ein paar Anmerkungen zu Schellack machen.
Ich habe ein Schellack-Produkt (ein Produkt von
Livos, es gibt ein ähnliches oder gleiches Produkt aber auch von
Leinos - dort hatten sie seinerzeit auch jemanden, der sich sehr gut auskannte mit Schellack u.a.!) mal benutzt, um eine leichte(!) PAK-Belastung aus einem Grundboden einer Wohnung abzudichten.
Bei Livos kann man ein Prüfgutachten erhalten, das zu dem Ergebnis kam, dass PCP-, Lindan-, DDT- und PCB-Emissionen durch BASKO-Systeme bis zu 98% reduziert werden (Langzeiterfahrungen unter Realbedingungen).
Von einem promovierten Chemiker und Schellack-Fachmann bekam ich die Info, dass unpolare Stoffe durch den polaren Schellack gut zurückgehalten werden. Darunter würden auch die meisten "Giftstoffe" fallen, denn diese hätten meistens einen unpolaren Körper mit polaren chemischen Gruppen. Durch Schellack käme zudem nichts Organisches durch.
Ein anderer Chemiker und Laborleiter wies auch auf diese Zusammenhänge hin, dass Schellack als polarer Stoff unpolare Stoffe absperren kann.
Nun weiß ich nicht genau mit
Formaldehyd Bescheid, so dass ich nicht weiß, ob dies übertragbar ist. Ein organischer Stoff ist es jedenfalls. Zur Polarität gibt es evtl. hier einen Hinweis:
https://de.wikipedia.org/wiki/Aldehyde. Demnach könnte Formaldehyd als das einfachste Aldehyd (und damit nicht "längerkettig") eher polar sein. Aber frag da lieber einen Chemiker.
Nun aber zu praktischen Problemen, die so eine Beschichtung u.U. ausschließen:
- Sie ist nach meiner Information nicht trittfest. (Bei mir kam noch Trittschalldämmung aus Holzweichfaser und Parkett drüber, so dass ich nicht darauf herumlaufe. Während der Bauphase bin ich nur vorsichtig auf Strumpfsocken darauf herumgeschlichen.)
- Die Durchführung ist laut Livos-Merkblatt eine Sache für einen Fachmann, da eine gewisse minimale Schichtdicke benötigt wird für die Absperrwirkung, die Schichtdicke aber andererseits nicht zu groß sein darf. *)
- Ob es auf einem bereits lackierten Laminat haftet, halte ich für fraglich. Da käme es aber auf einen Test (in einer unauffälligen Ecke z.B.) an. Es gibt auch Testmengen zu kaufen von den Produkten.
- Es ist recht kostenintensiv. Ich habe, wenn ich es recht erinnere, für ca. 35 qm über 400 Euro bezahlt. Allerdings habe ich tw. Flächen doppelt bearbeitet, weil es zu Schwierigkeiten (Blasenbildung beim zweiten Auftrag) kam. Du könntest die Kosten aber leicht berechnen.
Alles in allem würde ich an Deiner Stelle dazu mal einen Fachmann fragen! Evtl. gibt es inzwischen ja auch trittfestere Varianten?
Alles Gute Dir
Kate
*) Ich habe dies dennoch selbst gemacht, indem ich eine berechnete und abgemessene Menge pro Quadratmeter verteilt habe. Womöglich war ich dabei sogar sorgfältiger als die meisten Handwerker
Das größte Problem waren die kurzfristigen Ethanol-Ausdünstungen (enthält ca. 70% Ethanol), es ist unbedingt eine gute Durchlüftung erforderlich und eine Atemschutzmaske (für Gase) angeraten, besonders wenn man empfindlich ist.