FDA und NIH bestätigen unabhängig voneinander XMRV Testverfahren des WPI
@janusz
Was sich da der Tage in Österreich abgespielt hat ja der glatte Hohn. Zunächst ganz groß das Thema AIDS und wie wichtig die Aufklärung bzw. "Awareness" eben sei, dabei musste natürlich auch der Herr Dorner ins Licht der Öffentlichkeit treten. XMRV hingegen, mit 10mal so hohen Infektions- und Erkrankungsraten wird hingegen mit keinem Wort erwähnt. Im Gegenteil, hier könnte ja eine "Verunsicherung" drohen..
Gleich darauf zerrt die Psycholobby das Thema burn-out in die Öffentlichkeit, mit der Auffroderung doch mehr Geld für die Behandlung locker zu machen. Umgehend entbrennt ein Streit zwischen Psychologen und Psychiatern wer denn nun das zusätzliche Geld einnehmen soll. Dabei wird CFS in Österreich vorzugsweise als burn-out fehldiagnostiziert, was klar macht wieso das Land einerseits CFSfrei ist, und zugleich die burn-out raten so hoch sind...
hallo Leitwolf, bin deswegen auch "auf die Palme" gegangen, habe soeben na BM Stoger ein Schreiben abgeschickt:
Bundesministerium für Gesundheit
Radetzkystraße 2
1030 Wien
Bundesminister Dr. Stöger
Sehr geehrter Herr Bundesminister Dr. Stöger,
Ich bin selbst an CFS/CFIDS (Chronic Fatigue Immune Dysfunction Syndrome) erkrankt und beziehe mich auf die in letzter Zeit massiv aufgetauchten Berichte in den Medien über die angebliche "Burn-Out"-Welle in Österreich und die Forderung der Psychotherapeuten nach der Übernahme ihrer Behandlungskosten durch die Krankenkassen.
Ich bin weltweit mit sehr vielen CFS/CFIDS-Patienten vernetzt – alle von uns haben den gleichen „Leidensweg“ mit sinnlosen Psychotherapien und Aufenthalten in psychiatrischen/psychosomatischen Kliniken aufgrund der Verlegenheitsdiagnose „Burn-Out“ erfahren müssen. Die meisten von uns sind deswegen - nach mehrfach gescheiterten Psychotherapien - auch bereits in Invaliditätspension geschickt worden, obwohl jeder von uns sich nichts anderes wünscht als wieder ein normales Leben zu führen.
Gegen die Erkrankung, die fälschlicherweise als „Burn-Out“ bezeichnet wird, hilft nachweislich keine Psychotherapie weil es sich dabei um keine psychische oder somatoforme Störung handelt, sondern um eine immunologische und neuroendokrine Fehlfunktion mit viralem Hintergrund. Dies ist seit 20 Jahren bekannt und wurde in mehr als 4.000 wissenschaftlichen Studien bestätigt.
Leider ist die „Lebensraubende“ Erkrankung in Österreich fälschlicherweise nur als psychosomatische Störung „annerkant“ obwohl die Erkrankung von der World Health Organization bereits vor 20 Jahren zwingend als neurologische Krankheit definiert worden ist!
In den kommenden Wochen wird in den USA eine Studie der Food and Drug Administration und des National Institutes of Health veröffentlicht werden, in welcher der Zusammenhang zwischen dem neuen, dritten humanen Retrovirus XMRV und dem CFS/CFIDS bestätigt wird und die Verbreitung des humanen Retrovirus in der Allgemeinbevölkerung gezeigt wird (die Rate stiller oder latenter Infektionen in der Bevölkerung beträgt angeblich 3-8%, bei CFS/CFIDS -Patienten >65%!). Damit wird auch bestätigt, dass es sich bei der Erkrankung, die gemeinhin (und von den Psychoterapeuten im Eigeninteresse) gerne als "Burn-Out-Syndrom" bezeichnet wird, und an der anscheinend hunderttausend Menschen in Österreich erkrankt sind, um eine schwerwiegende Infektion (10x höhere Ausbreitung als HIV-Infektion!!!) mit dem erst seit kurzem bekannten Retrovirus XMRV handelt – und nicht um eine psychische/somatoforme Erkrankung.
Möglicherweise gehen auch die am 18. Juni 2010 veröffentlichten Empfehlungen der American Association of Blood Banks (AABB), nach denen CFS/CFIDS-Patienten kein Blut spenden sollten, auf diese neuen, noch nicht veröffentlichten Forschungsergebnisse zurück:
Das Association Bulletin der AABB, die Mitglieder aus 80 Ländern hat, empfiehlt allen Mitgliedsorganisationen der AABB, Personen mit CFS/CFIDS dringend vom Spenden von Blut oder Blutbestandteilen abzuraten. Das war das Ergebnis der Überprüfung des Risikos, durch eine Blutspende einer an CFIDS erkrankten Person mit XMRV infiziert zu werden, die eine spezielle Arbeitsgruppe der AABB, die Interorganizational Task Force on XMRV vorgenommen hatte. In dieser Arbeitsgruppe sind Vertreter verschiedener Behörden der US-Regierung vertreten, darunter die Centers for Disease Control and Prevention (CDC), die Food and Drug Administration (FDA) und die National Institutes of Health (NIH).
Die Tatsache, dass diese Maßnahme ergriffen wurde, lässt darauf schließen, dass der Task Force schwerwiegende Forschungsergebnisse vorliegen, die bisher noch nicht veröffentlicht worden sind.
Abschließend darf ich aus einer „Kritischen Stellungnahme der Immunselbsthilfe zu den zunehmenden Berichten in den Medien über eine angebliche "Burn-Out"-Welle in Deutschland“ zitieren:
„Bei einem "Burn-Out-Syndrom" handelt es sich nach unserer Meinung nicht um eine manifeste klinische Fragestellung, sondern um eine Verlegenheits- und Ausweichdiagnose, die nicht erklärbare körperliche Erkrankungssymptome auf Stressfaktoren zurückführt. Dadurch besteht eine mögliche Verwechslungsgefahr mit manifesten, körperlichen Erkrankungen wie "CFS"/"CFIDS" und eine zusätzliche Gefahr der dauerhaften Maskierung einer in Wirklichkeit manifesten immunologischen und neuroendokrinen Fehlfunktion..."
Sehr geehrter Herr Bundesminister, ich ersuche Sie als Betroffener und im Namen von tausenden anderen Opfern dieser heimtückischen Krankheit, keine Maßnahmen zu ergreifen, die diese Verlegenheitsdiagnose medizinisch salonfähig machen.
Stattdessen wäre es höchste Zeit, so genannte „Burn-Out“ Patienten auf den XMRV Virus zu testen. Die Psychotherapeuten konnten den allermeisten Patienten bisher nicht helfen, und nichts spricht dafür, dass sie es in Zukunft können werden. Eine Therapie gegen das Retrovirus XMRV ist demgegenüber eine realistische Hoffnung für alle Erkrankten. Leider scheint sich das beim Großteil der Ärzte in Österreich noch nicht herumgesprochen zu haben.
Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir mitteilen könnten, welche konkreten Schritte Sie unternehmen werden, um den an CFS/CFIDS Erkrankten den Zugang zu einer wirksamen Therapie zu ermöglichen.
Mit freundlichen Grüßen