Seid gegrüsst, ihr edlen Jungfern und starken Recken

Vielen Dank für eure zahlreichen Beiträge!
Besonderen Dank für den Link zum Beryllenmacher

Ich hatte in letzter Zeit den Kopf nicht frei, um mich am Thema zu beteiligen. Trotzdem schwirrten mir Gründe im Kopf herum, warum wir vom Mittelalter fasziniert sein könnten.
Ich hatte das Glück, ein paar Jahre lang sehr einfach leben zu dürfen. Ohne TV, ohne Telefon, ohne Zentralheizung, am Anfang gar ohne Heisswasserboiler und ohne Klo im Haus.
Dieses Leben war anstrengend aber es war auch ungeheuer befriedigend. Man hat Holz gehackt, im Winter auch mal Wasser geschleppt, wenn die Leitung eingefroren war. Man hat ein Gärtlein gepflegt und da ich auch kein Auto besass, habe ich jede Mahlzeit am Buckel vom Dorf den Berg hoch geschleppt.
Ich war also mehrheitlich mit unmittelbar überlebensnotwendigen Dingen beschäftigt. Die Frage nach Sinn und Zweck der Tätigkeiten kam gar nicht auf und es ist sehr zufriedenstellend, wenn man im Winter sich einfach beim selber gehackten Holz bedienen kann oder wenn man sich mit haltbar gemachten Schätzen aus dem Garten eine Mahlzeit zaubern kann.
Und deshalb vermute ich, dass wir den früheren Zeiten nachtrauern, wo unsere Tätigkeiten sinnvoll und notwendig waren.
Wie viele Menschen machen heute Büroarbeit in der virtuellen Computerwelt wo sie mit virtuellen Beträgen jonglieren deren Wert in Wirklichkeit auch nur noch virtuell zu nennen ist?
Diese Menschen sind am Abend kaputt und müde aber irgendwie doch nicht ausgefüllt. Dann meint man, sich vielleicht über Kleidung, Autos oder andere Statussymbole eine gewisse Zufriedenheit herzaubern zu können, aber eigentlich funktioniert das auch nicht....
Vielleicht würde es uns allen ein wenig besser gehen und wir hätten weniger Zeit, uns zu zanken, wenn wir uns das Dach über dem Kopf, unser Essen und die warme Stube im Winter selber schaffen müssten

Liebe Grüsse, Sine