Eure Protokolle für O & N Stress

Temp

Gesperrt
Themenstarter
Beitritt
21.10.16
Beiträge
713
Hallo,

also ich hab noch kein finales Protokoll und bin gerade am sortieren, hier haben ja schon einige Protokolle für sich entwickelt, mich würde mal interessieren was ihr nehmt, mit welchem Erfolg (also Krankheit, Behandlung), oder falls es was gibt Studien oder mögliche Wirkungsmechanismen.

Ich habe quasi so gut wie alles was es hier gibt Zuhause, NEM, Arzneimittel etc, bin aber gerade dabei mein bisheriges Protokoll anzupassen.

Der wichtigste Kern ist mmn:

Mela, Ashwa, Theanin, Vitamin C und E, sowie andere Radikalfänger, AAKG, Taurin, Kreatin, B12, NAD+ wie in der ALS Studie hoch dosiert und s.c., 2 per Day um die Vitamine zu decken, cu (I) exogen zugeführt, ... also bevor ich jetzt die ganze Liste ausschreibe, was sehr viel ist, würde mich mal euer Protokoll interessieren.

Ich muss sagen, dass ich Summa Summaro gute Erfolge damit erziele, allerdings keine Heilung, und ich am Überlegen bin meinen ziemlich langen Stack zu kürzen.

Bei mir handelt es sich übrigens um eine neurodegenerative Erkrankung mit involvieren der Motoneuronen.

Ich überlege mir auch Brausetabletten aus dem Zeug zu machen, da ich nicht besonders gut schlucken kann. Falls da wer Ideen hat wie man das macht, wäre super! Und, da die Pulver nicht gerade gut schmecken und manche alle paar Stunden konsumiert werden müssen, überlege ich mir Trinkampullen zu machen, vielleicht kennt ihr da gute Geschmacksmittel? 2-3 mal einen ekligen Trink ist ja ok, aber alle 3 Stunden muss es auch nicht sein, zumal ich eh Schmerzmittel bedingt oft Übelkeit habe.

Zudem werde ich wieder hoch dosiertes CBD nehmen, falls das wen interessiert kann ich da eine Anleitung posten, wie man sich selber ein wirksames Öl macht, die zu kaufenden Tropfen sind, in wirksamer Dosis (bei mir) unleistbar.

Vielleicht hat ja jemand Lust sich auszutauschen.

Besonders interessieren würde mich, wie ihr, also die die das öfter nehmen, manche Sachen haben ja ne kurze HWZ, runterbringt. Aktuell mische ich es mit einer Brause, so geht das halbwegs, aber ist auch nicht optimal ...

MFG
 
Ich hätte die Idee, wir gehen mal gemeinsam durch, was es gibt, welche Studie, Dosierung und HWZ, so dass man die ganzen NEM einmal ordnen kann.
 
Ich würde sagen, ich fange mal mit den einzelnen Komponenten an, bitte beachtet, dass die wirklich hohen Dosen, egal was!! nicht bei leichten Beschwerden eingesetzt werden sollten! Meinen Fall sollte man nicht 1:1 auf CSF oä übertragen, wegen möglicher Langzeit NW!




---------- B12 Ampullen s.c. --------------

Dosierung: Max 50 mg Methylcobalamin s.c. 2x pro Woche
Verwendung: Bei neurodegenerativen Krankeiten neuroprotkeitv, NO Fänger?* (Evidenz widersprüchlich, bei ALS Mimics zT jedoch vorhanden, bei anderen neurodegenerativen Krankheiten eher gering )
Evidenz:+
NW:+/++

https://jnnp.bmj.com/content/early/2019/01/12/jnnp-2018-319294

Ultra-high-dose methylcobalamin in amyotrophic lateral sclerosis: a long-term phase II/III randomised controlled study

373 patients with ALS (El Escorial definite or probable; laboratory-supported probable; duration ≤36 months) were randomly assigned to placebo, 25 mg or 50 mg of methylcobalamin groups. The primary endpoints were the time interval to primary events (death or full ventilation support) and changes in the Revised ALS Functional Rating Scale (ALSFRS-R) score from baseline to week 182. Efficacy was also evaluated using post-hoc analyses in patients diagnosed early (entered ≤12 months after symptom onset).

Results No significant differences were detected in either primary endpoint (minimal p value=0.087). However, post-hoc analyses of methylcobalamin-treated patients diagnosed and entered early (≤12 months’ duration) showed longer time intervals to the primary event (p<0.025) and less decreases in the ALSFRS-R score (p<0.025) than the placebo group. The incidence of treatment-related adverse events was similar and low in all groups.

Conclusion Although ultra-high-dose methylcobalamin did not show significant efficacy in the whole cohort, this treatment may prolong survival and retard symptomatic progression without major side effects if started early.

--------------- zu deutsch -----------------

Ultrahochdosiertes Methylcobalamin bei amyotropher Lateralsklerose: eine randomisierte kontrollierte Langzeitstudie der Phase II / III

*373 Patienten mit ALS (El Escorial definitiv oder wahrscheinlich; laborgestützt wahrscheinlich; Dauer ≤36 Monate) wurden randomisiert einem Placebo zugeordnet, 25 mg oder 50 mg Methylcobalamin-Gruppen. Die primären Endpunkte waren das Zeitintervall bis zu primären Ereignissen (Tod oder vollständige Beatmungsunterstützung) und Änderungen im ALSFRS-R-Score (ALSFRS-R) von Grundlinie bis Woche 182. Die Wirksamkeit wurde auch mit Post-hoc-Analysen bei diagnostizierten Patienten bewertet früh (≤12 Monate nach Auftreten der Symptome).

Ergebnisse Bei keinem der primären Endpunkte wurden signifikante Unterschiede festgestellt (minimaler p-Wert = 0,087). Post-hoc-Analysen von mit Methylcobalamin behandelten Patienten, die zu einem frühen Zeitpunkt diagnostiziert wurden (≤ 12 Monate), zeigten längere Zeitintervalle bis zum primären Ereignis (p <0,025) und eine geringere Abnahme des ALSFRS-R-Scores (p <0,025) als die Placebo-Gruppe. Die Inzidenz behandlungsbedingter unerwünschter Ereignisse war in allen Gruppen ähnlich und gering.

Schlussfolgerung Obwohl Methylcobalamin mit ultrahoher Dosierung keine signifikante Wirksamkeit in der gesamten Kohorte zeigte, kann diese Behandlung das Überleben verlängern und das symptomatische Fortschreiten bei frühem Beginn ohne wesentliche Nebenwirkungen verzögern.
-----------------------------------------

Die Studie ist leider nicht besonders herausragend in der Wirkung, jedoch gibt es DD (Differenzial Diagnosen) bei denen die Wirkung wesentlich besser ist. Die Studie zeigt jedenfalls keine relevanten NW bei hohen B12 Dosen über diesen Zeitraum, sowie eine signifikante Verlängerung zur Beatmung. Weiters ist mir ein ALS Fall bekannt, bei dem sogar ein ALS Gen Defekt war und mit dieser Behandlung die Krankheit gestoppt werden konnte. Ich denke somit, dass bei neurodegenerativen Erkrankungen eine Dosierung von 50 mg Methylcobalamin s.c. 2x pro Woche vertretbar ist. Insb dadurch gerechtfertigt, da es bei manchen neurodegenerativen Erkrankungen, im Vergleich zu dieser Studie, moderate Erfolge zeigte.

CAVE! Bei diesen Dosen sind auch NW beschrieben worden! Somit würde ich bei nicht lebensverkürzenden Erkrankungen keine so hohe Dosis fahren. Weitere Informationen finden sich unter anderem hier: https://www.vitaminb12.de/praeparate/test/

Wobei ich hier anmerken möchte, dass ich die "guten" Erfahrungen eher in den Spritzen fand wie in den Tabletten, da gehe ich nicht so ganz mit Vitamin B12.de konform. Aber bei normalen Krankheiten, also leicht bis mittelschwer meine ich, dass das B12 sublingual (Lutschtablette) ausreicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
---------------------- Taurin -------------------------------

Aufgabe: Membranstabilisierung im ZNS (antikulsiv), Mito Funktion verbessernd, Verringerung des NAD+ Verbrauches, Antioxidativ etc...
Evidenz: +++
Dosierung: Bis max 6x alle 3h .- 0,5 bis 1g.
Laut Kuklinski reichen jedoch 0,5-1g/ Tag*
(*Persönlich viel zu geringe Dosierung) CAVE Akkumuliert ggf im ZNS?
Dosierungen bis 6g sind üblich. (2) Bis 3g NW arm.
CAVE! Nicht dauerhaft in Wasser stabil = RedBul und Co besitzt keine Taurin!
CAVE Schwefelhaltig! Sulfit Allergie?
CAVE Nicht zusammen mit Salz! Hypernatriämie im Mausmodell! (3) Zudem bei Hypertonie langsam herantasten! (3)
----------------------------

Plasma HWZ. (1)
Nebenwirkungen: Bisher keine bekannt, es wird bei Nierenschwäche ein verringerter Konsum empfohlen. (2) Schläfrigkeit kann (angeblich) vorkommen.

1 https://www.hindawi.com/journals/jaa/2010/346237/
2 Taurin und Taurinmangel - Ursachen, Symptome, Behandlung & mehr (keine Evidenz bzgl NW)
3 https://de.wikipedia.org/wiki/Taurin#cite_ref-13
 
Zuletzt bearbeitet:
---------- L Theanin --------------

Aufgabe: Stressreduktion, erhöht Alpha Wellen bei 200mg (1), (2), (3)
Dosierung: Je 300mg, zu dem Taurin. (alle 3 h 300mg)

Wirkung: + (persönlich ++)

Quelle: (3)

Vermutet wird des Weiteren, dass Theanin im menschlichen Körper zu GABA-Analogen metabolisiert wird und die Glutamat-Rezeptoren antagonisiert. Allerdings wird postuliert, dass die Affinität von Theanin zu den Glutamat- und besonders zu den NMDA- (N-Methyl-D-Aspartat), AMPA- (α-Amino-3-hydroxy-5-methyl-isoxazol-propionsäure) und Kainat-Rezeptoren im Vergleich zu der von Glutaminsäure niedriger ist (25; 26), sodass der Antagonismus physiologisch nicht durchschlagen dürfte. Diese Ionenkanalrezeptoren stellen Kationenkanäle dar, deren Aktivierung zur Depolarisation von Neuronen führt. Die Bezeichnung der Rezeptoren bezieht sich auf synthetische Liganden, welche spezifisch den entsprechenden Rezeptortyp aktivieren. Von den Glutamat-Rezeptoren, die zum Teil G-Protein-gekoppelt sind, besitzt zurzeit nur der NMDA-Rezeptor therapeutische Bedeutung. Er wird durch Glycin und Glutamat aktiviert (38).

Effekt auf Neurotransmitter



Verschiedene tierexperimentelle Untersuchungen belegen, dass L-Theanin die Konzentrationen diverser Neurotransmitter im Gehirn beeinflusst, wobei teilweise Interaktionen mit Coffein beschrieben werden. Beispielsweise erzeugte die intraperitoneale Gabe von 1740 mg/kg/KG L-Theanin eine Senkung des Noradrenalinspiegels, die durch Coffein (100 mg/kg KG) verhindert wurde (27). Bei Theaningabe wurde auch eine Konzentrationserhöhung von Dopamin im Gehirn beobachtet (28).

In weiteren Studien wurde außerdem belegt, dass Theanin die Frequenz von Alpha-Wellen als Maß der elektroenzephalographisch gemessenen Hirnströme anregt, sodass eine spezifische Form entspannter Wachsamkeit hervorgerufen wird. Postuliert wird zudem auch eine neuroprotektive Wirkung durch die Konkurrenz von Theanin mit Glutaminsäure, besonders am NMDA-Rezeptor. Durch die Blockade dieses Rezeptors soll die Toxizität übermäßig erhöhter Glutamat-Konzentrationen im synaptischen Spalt zum Beispiel nach einer zerebralen Ischämie gemindert und so die mit der Ischämie einhergehende Zell- oder Gewebeschädigung verhindert werden (25). Andere Untersuchungen lassen vermuten, dass die Gabe von Theanin zu einer verbesserten Lern- und Gedächtnisleistung führt (21).


Die Forschungsergebnisse hinsichtlich der Wirkung auf den Serotoninspiegel sind widersprüchlich. So wurde einerseits bewiesen, dass Theanin die durch Coffeingabe hervorgerufenen erhöhten Konzentrationen an Serotonin und 5-Hydroxyindolessigsäure als Abbauprodukt des Serotonins senkt, wobei ohne Coffein appliziertes Theanin nicht zu signifikanten Konzentrationsänderungen führt (27).

1 https://www.bfr.bund.de/cm/343/getraenke_mit_isoliertem_l_theanin.pdf
2 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18296328?dopt=Abstract
3 https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-172008/theaninforschung-tee-gegen-den-laerm-der-welt/
 
Zuletzt bearbeitet:
--------------------------- Nicotinamid-Ribosid (NR) --------------------------------

Effekt: NAD+ Synthese
Dosierung: 2-3x 250mg (max 3g)
Evidenz:+
NW:-
 
... Bevor das hier ein Monolog wird, ich werde nochmal in englischen Foren das erarbeiten und mich dann ggf melden. Vielleicht hat ja jemand Lust gemeinsam ein umfassenderes Protokoll zu erstellen. So dass ev jeder alle Tage mal sich einen Stoff genauer ansieht. Würde nämlich auch gerne die Stoffe - auch kritisch - besprechen. ...
 
Oben