Es tut sich was in der Pipeline:Neue AB`s

Dora

in memoriam
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Pharmazeutische Zeitung online: Nachrichten

Die Pharmafirmen arbeiten an neuen Antibiotika. Zwei sind bereits zugelassen und werden nach Angaben des Verbands der forschenden Pharmaunternehmen (VfA) bald auf den Markt kommen: Fidaxomicin (DificlirTM von Astellas) ist erster Vertreter der makrozyklischen Antibiotika. Es soll bei Infektionen durch Clostridium difficile und Vancomycin-resistenten Enterokokken (VRE) helfen sowie bei Antibiotika-induzierter Colitis. Ceftarolin (Zinforo® von Astra-Zeneca), ein neues Cephalosporin, wirkt gegen grampositive Bakterien inklusive des Problemkeims MRSA. Es ist bereits in der Lauer-Taxe gelistet. Mit Ceftobiprol steckt ein weiteres neues Cephalosporin im Zulassungsverfahren. Indikation sind Lungenentzündungen durch grampositive und -negative Keime inklusive MRSA.
 
Es tut sich was in der Pipeline

Danke für die Nachricht, Dora.
Es wird sich zeigen, was die neuen ABs bringen :eek:). Hoffentlich auch mehr Vorsicht im Umgang mit ABs überhaupt.


Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja, danke für die doch recht erfreuliche Meldung! Hoffentlich wird mit den Mitteln sorgasamer umgegangen.
 
Hier in Niedersachsen tut sich was – aber leider wieder nur auf freiwilliger Basis:

Als konkrete Maßnahme soll das Landesgesundheitsamt interessierte Mediziner ab 2013 in kurzen Schulungen zu sogenannten Antibiotika-Beauftragten ausbilden. Einen Zwang für die Weiterbildung werde es jedoch nicht geben...

Özkan will Antibiotika-Einsatz eindämmen

An James:

Kannst Du hier mal schreiben was passiert, wenn ein MRSA Patient ein Antibiotikum bekommt, gegen das der Keim resistent ist ?

LG
 
Na klar....kann ich! Und das aus eigener Erfahrung:

Ein Arzt stellt nach einer OP fest, dass vermutlich eine bakterielle Infektion die Heilung verzögert. Dann kommt bei vielen ihre "Erfahrung" zum tragen, dass man dann ein Breitband-Antibiotika verabreichen muß. Dieses entlastet nämlich den Arzt genauer hin zu schauen und spart Zeit(=Kosten), denn man benötigt ja keine zusätzlichen Laboruntersuchungen. Blöd nur (für den Patienten) , wenn ein resistenter Keim hinter dem Geschehen steckt. Da der Hammer alles Andere außer dem Übeltäter den Garaus macht, wird gerade diesem dann der Weg geebnet. Das Immunsystem ist platt gelegt und so kann sich der resistente Keim erst richtig ausbreiten. Ehe das den Ärzten klar wird ist wertvolle Zeit vertan. Hat der Patient Glück überlebt er mit Blessuren, etwa 40.000 Patienten jedoch sterben nach unserer Überzeugung jedes Jahr allein in Deutschland. Blickt man jedoch über die niederländische Grenze, weiß man dass es auch anders gehen könnte: Dort wir nämlich schon dafür gesorgt, dass man sich bei medizinischen Eingriffen erst gar nicht infiziert und sollte trotzdem der Fall eintreten wird ZUVOR getestet, ob das Mittel auch brauchbar ist!

Gruß, James

-hier passt mein Spruch von Max Frisch mal nicht hin-:mad:
 
ich versteh nicht ganz was jetzt daran so gut sein soll. Klar, auf den ersten Blick ist es ja toll, aber wie lange geht es bis auch diese neuen Wunderwaffen nichts mehr nützen und ins Gegenteil umschalgen:eek:)

Es ist Symptombekämpfung, mehr nicht.
 
Rettet aber zumindest eine Zeit lang Menschenleben.
Wie lange es einsetzbar bleibt, hängt vom Umgang der Mittel ab und darin sehe ich aus der bisherigen Erfahrung das Hauptproblem. Keine Frage, dass auch das lediglich Symptombekämpfung ist, denn die Ursache der Infektionen -lascher Umgang mit der Krakenhaushygiene- wird dadurch natürlich um keinen Deut verbessert. Im Gegenteil entsteht dazu wieder der Eindruck, dass das alles beherrschbar ist....und darin muß ich Therakk Recht geben: Es ist eben NICHT so!
 
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