...
Daher wurden die künstlichen Pyrethroide entwickelt, die eine stärkere Wirkung haben und viel
stabiler sind. Dies wurde zum Beispiel durch den Einbau der Halogene Chlor, Brom und Fluor
erreicht. Einige der Pyrethroide sind sehr langlebig und reichern sich in der Natur an. Bei Messungen
von Hausstaub werden häufig Pyrethroide gefunden1.
Wofür werden Pyrethroide verwendet?
Naturpyrethrum und Pyrethroide sind Insektenvernichtungsmittel, die gegen alle Insekten tödlich
wirken. Sie werden heute häufig als Ersatz der inzwischen verbotenen Gifte DDT und Lindan
eingesetzt. Naturpyrethrum ist wegen seiner guten Abbaubarkeit auch in der biologischen
Landwirtschaft erlaubt.
Pyrethroide werden in der Land- und Forstwirtschaft und in der Zierpflanzenproduktion viel
verwendet.
Eine große Rolle spielen diese Schadstoffe in Mitteln für Haus und Garten. Sie sind in Gelsensprays,
Ameisenplättchen, -pulvern und –sprays, Mottenschutz, Mitteln gegen Blattläuse auf Rosen und in
Hundehalsbändern enthalten. Die meisten Elektro-Verdampfer gegen Fliegen und Mücken arbeiten
mit Pyrethroiden.
Diese Produkte müssen gekennzeichnet sein, das heißt, es muss draufstehen, welche Wirkstoffe
drinnen sind. Allerdings sind (durchaus erlaubte) Angaben wie 3,4,5,6-Tetrahydrophthalimidomethyl-
(1RS)-cis,trans-chrysanthemat (= Tetramethrin) nicht gerade konsumentInnenfreundlich.
Pyrethroide sind in Holzschutzmitteln und in Textilien enthalten. Wollteppiche und als Dämmstoff
eingesetzte Wolle werden mit Permethrin und Cyfluthrin1 gegen Motten und Teppichkäfer geschützt.
Ein sehr großer Teil der Wollstoffe wird nach Angaben der Industrie mit Pyrethroiden behandelt. Für
das Zeichen „Wollsiegel Qualität“ ist ein Motten- und Käferschutz vorgeschrieben2.
Pyrethroide werden viel in Großküchen, in Lebensmittel verarbeitenden Betrieben, in öffentlichen
Räumen wie Hotels, Restaurants und Büros verwendet. Flugzeuge werden mit Pyrethroiden
ausgesprüht. Manche Länder verlangen, dass Personal und Passagiere vor der Einreise mit
Insektiziden besprüht werden, um das Einschleppen von Krankheiten zu vermeiden. Dafür werden vor
allem Pyrethroide verwendet.
Auch Medikamente gegen Kopfläuse und Milben können Pyrethroide enthalten.
Die Bekämpfung von Schaben, Flöhen, Wanzen und Pharao-Ameisen durch professionelle
Schädlingsbekämpfer erfolgt häufig mit Pyrethroiden.
Einige Namen von Pyrethroiden:
Allethrin, Bioallethrin, Bioresmethrin, (lamda) Cyhalothrin, Cyfluthrin, Cypermethrin, Deltamethrin,
Fenvalerat, Permethrin, Prallethrin (ETOC), Resmethrin, Tetramethrin.
Allethrin, Bioallethrin, Bioresmethrin, (lamda) Cyhalothrin, Fenvalerat, Permethrin, Resmethrin und
Tetrametrin sind in der EU in der Landwirtschaft nicht mehr zugelassen. Allethrin darf in Österreich
nur von professionellen Schädlingsbekämpfern verwendet werden.
Textilien, die das Öko-Tex-Zeichen tragen, dürfen keine Pyrethroide enthalten3.
Wie nehmen wir Pyrethroide auf?
Pyrethroide können durch die Atmung, die Haut und die Nahrung aufgenommen werden.
Wer Pyrethroide in Form von Sprays einsetzt, nimmt diese Gifte direkt durch die Atmung in die
Lunge und in der Folge in die Blutbahn auf. Das Gleiche gilt für die Verwendung von Elektro-
Verdampfern, die die Gifte über Stunden in den Innenraum abgeben. Später kommt es über den
Hausstaub zu einer weiteren Belastung, auch für andere Personen. Die Belastung kann lange andauern.
Messungen im Hausstaub haben ergeben, dass die Konzentration dieser Gifte im Hausstaub erst ein
Jahr nach Sprühaktionen wieder auf die ursprünglichen Werte zurückgeht4.
Die zur Behandlung von Wolle verwendeten Pyrethroide Permethrin und Cyfluthrin sind an
Wollstoffe gebunden, so dass sie nicht sehr stark ausgasen, aber der Abrieb von Teppichen und
Polstermöbeln enthält diese Gifte. So können sie über den Hausstaub in unsere Lungen gelangen.
Nahrungsmittel sind im Allgemeinen nicht oder nur gering mit Pyrethroiden belastet.
Zur Aufnahme durch die Haut kann es direkt bei der Anwendung der Gifte oder durch Kontakt mit
behandelten Materialien kommen.
Auswirkungen......