Hi Hanah,
ist aber in jedem Fall auch total individuell. Und ich finds halt schwer, jemanden zu etwas zu raten (oder abzuraten) wenn ich weder die Situation kenne, noch, was überhaupt gemacht wird.
In der Zahnmedizin und -technik gibts soviele Lösungsansätze, Materialien und Konstruktionen wie man etwas lösen kann, das ist echt schwer, dass alles in ein paar Sätzen zu schreiben. In einem pers. Gespräch ist es eben leichter.
@miss.pitti:
Polyan scheint ja dann eine gute Alternative zu Polyacetal zu sein. Wie sieht es denn da mit den Kosten im Vergleich aus? Ich meine, um wieviel teurer/günstiger ist eine Prothese aus Polyan im Vergleich zu Polyacetal?
Wie das andre handhaben, weiß ich nicht, bei uns ist das so, dass sind beides Thermoplasten ("Sonderkunststoff") und da kostet der gleiche Fall (also die selbe Arbeit) genau gleich, egal ob aus Acetal oder Polyan. Diese ganzen Sonderkunststoffe werden leider von der Kasse nicht (mehr) bezahlt, ist also alles Privatleistung.
Achja, da fällt mir noch etwas ein. Was ist, wenn mir so eine Klammer mal abbricht. Kann man das reparieren? Und kann man unterfüttern? Geht das alles sowohl bei Polyan als auch bei Polyacetal?
Also, auch hier mehrere Lösungsansätze:
REPARATUR:
1)
Acetal: Du hast einen sog. "Modellguß" (also das Teil mit den Klammern, dem Bügel, und den Retentionen, an dem später die Prothesenzähne befestigt werden), der ist in diesem zahnfarbenen Acetal.
Dann kommts drauf an, aus was die Sättel (also der rosafarbene Anteil) gemacht sind:
a) aus Acetal: Da kann nix repariert werden, muss neu gemacht werden.
b) aus Polyan: Da kann die Klammer neu gepresst werden und mit einem speziellen PMMA-Kunststoff (der aber deutlich weniger Restmonomer enthält als die üblichen und zum Polyansystem passt) wieder in die Prothese eingearbeitet werden.
c) aus einem PMMA-Kunststoff: auch hier kann die Klammer neu gepresst und eingearbeitet werden.
2)
Flexiplast/Polyan: Dabei wird der "Modellguß" aus Flexiplast hergestellt. Flexiplast ist nicht so flexibel wie Valplast, ist auch zahnfarben und für solche Arbeiten gut geeignet, weil da die Klammern nur in Extremfällen brechen können -> i.d.R. keine Rep nötig, wenn doch, sind ja die Sättel aus Polyan und man kann die neue Klammer mit ein wenig von o.g. PMMA-KS einarbeiten.
3)
Polyan/Flexiplast: Der "Modellguß" wird aus dem rosa Material gefertigt und NUR die Klammern sind aus Flexiplast, können also nicht brechen und wenn doch -> s.o.
UNTERFÜTTERUNG:
1) Acetal ist nicht unterfütterbar
2) Polyan ist, ich sag mal, bedingt unterfütterbar. Man kann es eben mit o.g. PMMA-KS unterfüttern. Da sollte man vorher abklären, ob das der Patient verträgt. Es gibt ja Menschen, die vertragen überhaupt keinen PMMA-KS, bei anderen wiederum machts die Menge, d.h. wenn es nur kleine Flächen sind, ist es noch ok. Viele reagieren ja auch überhaupt nicht negativ auf PMMA (nur brauchen diese Menschen meist auch keine Thermoplasten). Der menschliche Körper ist da ja von Fall zu Fall unterschiedlich.
Prinzipiell muss man sagen: ALLE Thermoplasten (egal ob Valplast, Polyan, Acetal oder was auch sonst noch) sind i.d.R. schwer oder gar nicht zu unterfüttern, bzw. zu erweitern (also wenn neue Zähne gezogen werden, diese dann auch ersetzen).
Ich habe darüber hinaus aber auch von einer Studie in den USA gehört, wo diese punktuelle Überbelastung bei Valplastprothesen sogar zu bösartigen Veränderungen geführt hat.
Wäre schön, wenn du mir dazu mehr Infos geben könntest, am liebsten die direkte Quelle (Internet?).
Hoffe, das war jetzt hilfreich....
