Ich habe mir gedacht das ich noch ein paar Info über die Methylation von Quecksilber im menschlichem Körper bringe da Organisches Hg ja die einizige Quecksilberform ist die am enterohepatischem Kreislauf teilnimmt.
Es gibt Vermutungen das durch die Darmflora im menschlichem Körper Methylquecksilber enstehen kann.
Grundsätzlich wird von der Wissenschaft diesem Vorgang keine grosse Bedeutung beigemessen.
Einige Studien zu dem Thema Methylation von Quecksilber im Menschen:
Quelle ein Report der WHO:
https://www.inchem.org/documents/ehc/ehc/ehc118.htm
It was stated in WHO (1976) that there is no evidence
in the literature for the synthesis of organomercury com-
pounds in human or mammalian tissues. Minor methylation
may occur in vitro by intestinal or oral bacteria (Rowland
et al., 1975; Heintze et al., 1983). A slight increase in
the concentration of methylmercury in blood and/or urine
has been reported among dentists and workers in the
chloralkali industry (Cross et al., 1978; Pan et al.,
1980; Aitio et al., 1983). These data cannot be taken as
evidence of methylation, however, due to lack of analyti-
cal quality control and possible confounding by exposure
to methylmercury. Chang et al. (1987) did not observe any
methylation in a study of dentists.
Eine Studie die oft als Beweis gebracht wird das unser Körper Quecksilber in grösseren Mengen methylieren kann ist:
Studies on the Role of Gastrointestinal Tract Contents in
the Methylation of Inorganic Mercury Compounds
Jan K. Ludwicki
Bull. Environ. Contam. Toxicol. (1989)
Ludwicki gelang es mit dem Darminhalt von Ratten kleine Mengen Methylquecksilber zu produzieren.
In einem späteren Versuch fand er auch heraus das der Darminhalt auch Quecksilber in geringem Umfang de-methylieren konnte.
Das wurde beschrieben in:
In vitro Methylation and Demethylation of Mercury
Compounds by the Intestinal Contents
Jan K. Ludwicki
Bull. Environ. Contam. Toxicol. (1990)
In der ersten Studie gelang es Ludwicki durchschnittlich 0.155% des Quecksilbers zu methylieren.
ZUSAMMENFASSUNG DER STUDIE VON LUDWICKI:
Die WHO schätzt das wir ca. 2.41µg Methylquecksilber täglich mit der Nahrung zu uns nehmen.
(Environmental Health Criteria 101: Methylmercury WHO, 1990)
Wenn wir jetzt 1000µg anorganisches Quecksilber konsumieren könnten theoretisch 1.55 µg Methylquecksilber vom Darminhalt hergestellt werden.
Das ist deutlich weniger Methylquecksilber als wir täglich mit der Nahrung zu uns nehmen.
1000µg ist natürlich eine grosse Menge die wir auch nicht konsumieren.
Die WHO schätzt das wir ca. 4.3µg anorganisches Quecksilber mit der Nahrung aufnehmen.
(Environmental Health Criteria 101: Methylmercury WHO, 1990)
Es gab noch eine ähnliche Studie zu dem Thema und zwar:
Biosynthesis of methylmercury compounds by the intestinal flora of the rat. Rowland I, Davies M, Grasso P.
Also die Forscher schätzten hier das der Darminhalt des Menschen ca. 400ng/Tag an Methylquecksilber herstellt könne.
ZUSAMMENFASSUNG DER RATTENSTUDIE:
Was bedeutet das und wie viel wäre das:
400ng = 0.4 µg
170 Gramm Thunfisch enthält 20 µg Methylquecksilber .
Also die theoretischen Schätzungen sagen es wäre möglich in einem Monat so viel Methylquecksilber herzustellen wie sich in einer halben Dose Thunfisch befindet.
FAZIT:
Grundsätzlich scheint es einen wissenschaftlichen Konsens zu geben das unser Körper und der von Säugetieren keine bedeutenden Mengen Methylquecksilber herstellt aber das manche Meereslebewesen und Organismen in unserer Umwelt sehr wohl in der Lage sind auch grössere Mengen Quecksilber umzuwandeln. Als grösste Methylquecksilberquelle im Menschen wird die Nahrung genannt.
Die Studien die manchmal als "Beweis" zitiert werden das Säugetiere Quecksilber methylieren zeigen zwar das es theoretisch möglich ist mit einem Darminhalt Methlyquecksilber herzustellen aber das diese Mengen in der Praxis keine grosse Bedeutung haben.
Hoffe der Text hat ein bisschen Klarheit in die ganze Angelegenheit gebracht.