Stimmt, Mister X, Faschisten sind sie alle Mal, der Nationalsozialismus ist dann noch das braune Sahnehäubchen oben drauf.
Lieber Leòn
Ich Dir nicht zustimmen kann ...
Ich komme ja nun auch aus einer, sich selbst als demokratisch bezeichnenden, Diktatur. Wobei es innerhalb der Gesellschaft m.E. mindestens so viel oder auch so wenig (wie mans sehen will) demokratisch zuging wie in dieser bundesdeutschen Demokratie. (Wer genügend „Einblicktiefe“ hat oder hatte wird mir sicherlich zustimmen.)
Die Diktatur "aus der ich komme" wollte ja bekennender Weise eine antifaschistische Diktatur sein , und war es auch.
Eigentlich hätte Sie Deinen Vorstellungen von Umgang mit Faschisten sehr entgegen kommen müssen. Und man fragt sich ja fast warum Du damals nicht „rüber“ bist?!
Aber was ich eigentlich erzählen wollte.
Ich bin, wie wohl die meisten DDR-Bürger, nationalistisch geprägt. Ich war zwar nie stolz auf irgendein System, aber ich war stolz auf mein Land!
Ich habe das nie als was Schlechtes empfunden und empfinde es heute auch noch nicht anders. Im Gegenteil, ich bin in gewisser Weise traurig, dass ich überhaupt nicht darauf stolz bin ein Bundesbürger zu sein.
Warum sich bei mir einfach kein Stolz einstellen will, sollte ich wohl auch mal gelegentlich analysieren

Es liegt wohl in erster Linie daran, dass dieses Land selbst nicht weiß was es will, innerlich verlogen ist, und vor allem keine Ideale hat die mich mit Stolz erfüllen könnten??
Auch wenn Stolz meist nur eine Illusion bzw. letztlich ein Trugschluss ist - halte ich ihn für äußerst wichtig!
Ein Volk das keinen Stolz hat wird verlieren - genau wie ein Mensch ohne einen gewissen Stolz m.E. schon von vornherein verloren hat.
Soo. Aber ich habe nie was mit Faschismus am Hut gehabt, und verachte Faschismus - den ich übrigens hauptsächlich mit (äußerster) Unmenschlichkeit definiere! Genauso wie ich absolut nicht ausländerfeindlich bin!!!
Ich hatte z.B. viele Jahre eine russischen Brieffreund. Ich hatte jedes Jahr einen Vietnamesen über mehrere Wochen zu Besuch. Ich akzeptiere jede Religion und jede Kultur. Ich finde es gut, dass es verschiedene Völker und Kulturen gibt!
Ich bewundere dies und erfreue mich daran!
Und ich würde gerne auch in einem Land leben welches eine weitgehend eigenständige Kultur hat!
Daher bin ich auch nicht unbedingt dafür, das diese Bundesrepublik mit Ausländern überflutet wird. Und ich denke es ist mein gutes Recht so zu denken! Ich bin deshalb doch noch lang kein Faschist oder Nationalist! Ich möchte nur "meine" Kultur erhalten! Ich möchte nicht, dass alles „ein großer Brei“ wird! Wo ist dann noch das Schöne und das Interessante das von den verschiedenen Kulturen ausgeht???
Weiterhin komme ich mir in der jetzigen Bundesrepublik gegenüber Ausländern immer so ein wenig wie ein Faschist vor.
Diese Menschen werden hier oft mehr oder weniger dazu missbraucht die „Drecksarbeit“ zu machen. Natürlich gibt es auch die andere Gruppe, die in Deutschland deshalb gerne gesehen ist weil man von ihnen auf anderen Gebieten profitiert.
Mit vom Herzen kommender „Ausländerfreundlichkeit“ haben die jetzigen Zustände m.E. aber nicht wirklich was zu tun.
Daher bleibe ich u.a. aus diesen Gründen dabei, dass jeder in seinem Land bleiben sollte. (Solange er nicht politisch verfolgt wird und ähnliches.) Ich bleibe auch hier im Osten Deutschlands, und ertrage u.A. das Übel der Piratenwirtschaft die sich hier, anstatt einer wirklichen Marktwirtschaft, weitgehend etabliert hat. Und ich bleibe hier obwohl eine Auswanderung in den Westen für mich auch wirtschaftlich gesehen vorteilhaft wäre.
Aber wo kommen wir denn da hin wenn man alles nur noch nach der Wirtschaftlichkeit betrachtet? Ein Mensch ist doch keine Maschine! Was habe ich z.B. davon wenn ich 4 mal im Jahr in den Urlaub fliege - wenn ich aber dafür gar nicht mehr wirklich empfinden und fühlen kann???
Lieben Gruß