Themenstarter
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Das Kriegsende des 2. Weltkriegs war im Mai 1945. Viele Männer waren im Krieg gefallen, andere noch in Gefangenschaft, viele kamen nie zurück. Ehen gingen auseinander. Die Hauptleidtragenden waren meiner Meinung nach die Kinder, die in dieser schwierigen Zeit aufgewachsen sind.
Die einen wurden zu Strassenkindern, die vor allem in den Großstädten in den Trummern ihre Abenteuer suchten und dort in die "Schule des Lebens" gingen. Manche wurden zu geschickten Schwarzmarkthändlern, andere erlebten Schlimmes. Manche wurden zu ihren Großeltern geschickt, weil die Mütter arbeiten mußten. Viele Einflüsse, viele Schicksale, die sicher Einfluß auf das spätere Leben hatten.
https://www.youtube.com/watch?v=u7LHWtyB6gA
Video "Gunther Emmerlich über seine Kindheit" | Geschichtsdokumentationen | ARD Mediathek
Kinder des Zweiten Weltkrieges (Archiv)
Alleinerzogene Jungen: Papa, wo bist du? - SPIEGEL ONLINE
Die damaligen Kinder sind heute etwa zwischen 70 und 80 Jahren alt. Wenn es stimmt, daß frühe Traumatisierungen sich ein ganzes Leben lang auswirken und oft im Alter erst aus dem Unterbewußtsein nach oben kommen, dann sind das schwierige Zeiten für diese alten Menschen.
Grüsse,
Oregano
Die einen wurden zu Strassenkindern, die vor allem in den Großstädten in den Trummern ihre Abenteuer suchten und dort in die "Schule des Lebens" gingen. Manche wurden zu geschickten Schwarzmarkthändlern, andere erlebten Schlimmes. Manche wurden zu ihren Großeltern geschickt, weil die Mütter arbeiten mußten. Viele Einflüsse, viele Schicksale, die sicher Einfluß auf das spätere Leben hatten.
Vater blieb im Krieg - Kindheit ohne Vater nach dem Zweiten Weltkrieg...
Das Leben der vaterlosen Generation unterschied sich in vielen Dingen vom Leben derer, die mit beiden Elternteilen aufwuchsen. Bis ins hohe Alter hat dieser Umstand die Biografien der Betroffenen geprägt und viele leiden noch heute darunter. In einer Gesellschaft, die das heile Vater-Mutter-Kind-Modell propagierte und vom Krieg nichts mehr wissen wollte, war das besonders schwierig. Einige Kinder bezweifelten, dass die Mütter in der Lage sein würden, ihre Kinder alleine richtig zu erziehen. Oft standen die vaterlosen Kinder deshalb unter besonderer Beobachtung von Pädagogen und Politikern - sie wollten "Verwahrlosung" und "Sittenverfall" zuvorkommen.
In Wirklichkeit übernahmen die Kinder ohne Väter früh Verantwortung, halfen ihren Müttern, den schwierigen Nachkriegsalltag materiell und psychisch zu bewältigen. Sie lernten fleißig und strengten sich besonders an, den sozialen Status zu erreichen, den die Familie vor dem Krieg innehatte. Dennoch vermissten sie den Vater und wollten nicht wahrhaben, dass er nicht mehr wiederkommen würde. Jahrelang warteten sie auf dessen Rückkehr - manche können sich bis heute nicht mit dem Verlust abfinden.
Zehnjährige erwirtschafteten den Lebensunterhalt
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https://www.youtube.com/watch?v=u7LHWtyB6gA
Video "Gunther Emmerlich über seine Kindheit" | Geschichtsdokumentationen | ARD Mediathek
Kinder des Zweiten Weltkrieges (Archiv)
Alleinerzogene Jungen: Papa, wo bist du? - SPIEGEL ONLINE
Die damaligen Kinder sind heute etwa zwischen 70 und 80 Jahren alt. Wenn es stimmt, daß frühe Traumatisierungen sich ein ganzes Leben lang auswirken und oft im Alter erst aus dem Unterbewußtsein nach oben kommen, dann sind das schwierige Zeiten für diese alten Menschen.
Grüsse,
Oregano