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Hier geht es um die Desinfektion bzw. Entgiftung in Nahrungsmitteln. Allerdings nicht beim Menschen sondern bei Ameisen:
9.11.20 ...
Lange ging man davon aus, dass Ameisen ihre Säure, deren genaue Wirkweise bis heute nicht bekannt ist, nur zur Abwehr gegen Fressfeinde einsetzen. Simon Tragust von Institut für Biologie der MLU hatte bereits heraugefunden, dass die Tiere auch ihre Brut damit desinfizieren.

Nun beobachtete er ein weiteres Verhalten, das als Grundlage für die aktuelle Studie diente: "Immer, wenn Ameisen Futter oder Wasser schlucken, fangen sie danach vermehrt an, sich an ihrem Hinterteil zu putzen", sagt der Biologe. Zusammen mit einem Forschungsteam der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und der Universität Bayreuth hat er nun herausgefunden, dass die Ameisensäure schädliche Bakterien im Futter der Tiere tötet. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift eLife veröffentlicht.

Die Ameisen desinfizieren also ihren eigenen Magen bei Nahrungsaufnahme und verringern so das Krankheitsrisiko. Gleichzeitig hat die Säure, die von zahlreichen Ameisenarten in einer speziellen Drüse im Hinterleib produziert wird, maßgeblichen Einfluss auf die Darmflora der Ameisen.

Durch mehrere Experimente konnte das Team zeigen, dass Ameisen ihre Säure als Desinfektionsmittel benutzen: "Hatten die Ameisen Zugang zu ihrer Säure, stiegen ihre Überlebenschancen deutlich, wenn sie Futter zu sich nahmen, das mit krankheitserregenden Bakterien angereichert war", erklärt Tragust. Zudem senken sie damit auch das Infektionsrisiko innerhalb der Ameisenkolonie, da die Tiere untereinander Futter weitergeben.

Die Ergebnisse erklären auch, warum manche Ameisen nur ganz wenige Bakterien in ihrem Verdauungstrakt haben, und zwar vor allem säureresistente Mikroben. Ameisen sind also in der Lage, durch die Säureaufnahme ihr Mikrobiom zu strukturieren. Neben Menschen und wenigen anderen Wirbeltieren verfügen auch Insekten über extrem saure Mägen. Beim Menschen ist die Säure, die direkt im Magen produziert wird, ebenfalls für den Schutz vor Keimen und die Regulierung des Mikrobioms zuständig.

Sieht man die Anwendungsgebiete von Acidum formicium in der Homöopathie an, so sieht man auch da einen Zusammenhang zu Magen- und Darmproblemen:

Grüsse,
Oregano
 
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