Das Bild unserer Vorfahren

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22.11.07
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... das durch die Medien, Schulbücher und Köpfe geistert tut mir im Herzen weh.
Erst kürzlich zeigte eine BBC- Doku über die Neanderthaler im ORF, dass, trotz imposanter Wissenschaftlicher Beratung im Nachspann, der 'wir sind die Krone der Schöpfung'- Unsinn noch immer fröhliche Urständ feiert.
Dieser bewirkt mit erstaunlicher Regelmäßigkeit, dass je weiter zurück in der Evolution, um so wilder/ brutaler, dumpfer und bösartiger das dargestellte Bild wird.

Ich dagegen ertappe mich immer häufiger bei der umgekehrten Sicht. Ich denk mir, das Paradies gabs schon einmal und der Mensch ist bloß eine Mutation, die das ganze wieder ruiniert hat oder auf dem besten Wege dazu ist.
Denn sicherlich hat kein Wesen vor uns ein derartig hohes Maß an Leid, Ausrottung und Zerstörung bewirkt und mitverursacht, als der Mensch.
Noch dazu sind wir von der Perfektion der wildlebenden Wesen meilenweit entfernt. Sie verbrauchen weder unsere gigantischen RessourcenMengen noch brauchen sie überhaupt all die Krücken, ohne die wir nicht mehr lebensfähig wären. Sie schaffen ihre Versorgung, Abfallentsorgung, Behausungsfrage, Jungengroßzucht ganz ohne Medizin, Schulen, Psychologen, Instituionen, Fabriken, Maschinen, etc. Sie leben eine ökonomisch, wie ökologisch perfekte Kreislaufwirtschaft, ohne 38 StundenWoche, ohne EinkaufsStress. Sie ziehen, im Gegensatz zu uns, die wir trotz Schulen, Psychologen, Medizin und unzähligen anderen Hilfen und Institutionen dennoch ein erschreckendes Maß an degenerationskranken, sozialgeschädigten und neurotischen Lebensversagern (*1) schaffen, ganz ohne Hilfsmittel einen gesunden, lebenstüchtigen Nachwuchs heran. Sie leben perfekt angepasst an ihre Mitwelt.

Auch optisch erscheint mir jedes Reh, jede Schlange, jeder Gorilla in seinen Bewegungen, seinem Verhalten harmonischer als die, in HausSchuhen Milch holende, Großstädterin oder der Bierdosen kippende Würstlbuden- Besucher.
Auch sensorisch sind uns die Tiere trotz unserer unzähligen Hilfsmittel weit überlegen; nicht zufällig werden sie für GewässerreinheitsChecks, Erdbebenwarnung, etc. von uns verwendet um nicht zu sagen missbraucht. Missbraucht wie die unzähligen Nutztiere die von uns lebenslang gequält und schließlich getötet werden. Nichts dergleichen gibt es in der Tierwelt. Selbst die ‚Schlimmsten‘, die Raubtiere nehmen nur die jeweils Schwächsten und kommen damit bloß dem Schicksal zuvor.

So könnte man jetzt noch unzählige Punkte, wie Intelligenz, Sozialverhalten, Reinlichkeit, Gesundheit, etc, durchgehen. In jedem Einzelnen sind uns die (zugegebenermaßen auch evolutionsgeschichtlich älteren) Tiere überlegen:

- wie nutzen wir unsere hochgepriesene Intelligenz? Zur Zerstörung des Planeten! Zur Aufblähung der Institutionen! Jede 'dumme' Maus arbeitet bzw. lebt effizienter als jedes unserer 'hochoptimierten' Systeme.

- Wo gibt es Drogenprobleme, Obdachlose, Verwahrlosung, Vergewaltigung, Kontaktarmut? Bei Flusspferden, Zebras? Nein, in unserer Gesellschaft! Je zivilisierter, desto größer die Probleme! Der Tabak, der jahrtausende problemlos von den Indianern genossen wurde ist bei uns zum Suchtmittel Nr.1 und Killer von zig Millionen geworden.

- Wozu führte unser Hygienewahn? Zu Reinigungsmittel- verschmutzten Gewässern, zu Bergen von Müll! Haben die Schimpansen AIDS- Probleme, hatten die Ratten die Pest? Nein, Herr und Frau Saubermann lassen putzen und desinfizieren um dennoch alljährlich von ein paar Bazillen ins Bett geschickt zu werden.

- Wer braucht Krankenhäuser, Medikamente? Wer hat Herz-KreislaufErkrankungen, Asthma, Allergien? Keine der angeführten Erkrankungen, wie auch unzählige weitere, die wir nicht zufällig ZivilisationsKrankheiten nennen, wurde bei wildlebenden Tieren beobachtet.
- ....

Und wie wird dieser zwischen uns und dem Tier stehende SteinzeitMensch dargestellt? Mit den harmonischen Bewegungen der Affen? Mit dem fairen, hochentwickelten Sozialverhalten der Säugetiere? Mit der feinwitternden Sensorik aller wildlebenden Wesen?
Nein, als vierschrötiger, dumpfer und plumper Halbaffe mit kaputten Zähnen (*2) der vergewaltigt und parasitenübersäht inmitten von stinkenden Essensabfällen lebt. Es wird herumgeschrien und gegrunzt, obwohl die Verhaltensforschung Jahrzehnte brauchte, um die feinen KommunikationsSignale der Tiere überhaupt erst als solche wahrzunehmen (Stichwort: nur Menschenkinder weinen!).
Im erklärenden Text dieser peinlichen Dokumentation wurde ihm sogar unterstellt, dass Kinder keinen ‚hohen Wert‘ besaßen, obwohl sich ausnahmslos jede Menschenmutter ein Beispiel am liebevollen und toleranten Umgang der Primaten, mit ihren Kindern nehmen könnte.
Es wurde schwadroniert, dass jede Verletzung das sichere Todesurteil bedeutete, obwohl es unzählige Funde von verheilten Knochenbrüchen gibt....
Mich berührt die Darstellung und Missachtung der Fähigkeiten unserer Vorfahren sehr unangenehm und ich hätte sie gerne durch eine harmonische ParadiesSicht ersetzt gesehen. Dass das auch der Wirklichkeit sicherlich näher kommt, zeigen (noch) unsere nächsten Verwandten in den paradiesischen Urwäldern. Aber anstatt bei ihnen zur Schule zu gehen schicken wir lieber die AbholzTrupps....

Ich bitte Euch, jede Gelegenheit, dieses leider allgegenwärtige Zerrbild zu korrigieren, zu nutzen.

*1) das klingt schlimm, jede dieser 4 'Unterstellungen' ist aber belegbarer Fakt. Allein schon, wenn man bedenkt an wievielen lebenswichtigen Hilfskonstrukten der moderne Mensch hängt, wird klar wie lebensunfähig der auf sich gestellte Einzelne schon ist.

*2) Nichteinmal das ist der Wissenschaftlichen Beratung aufgefallen, dass in ein und derselben Sendung jeweils schwarzbraune ‚Horror’Zähne im Mund der Darsteller neben weißen Perlen in den Schädelfundstücken gezeigt wurden.

Quelle: NEWS

Übrigens eine sehr interessante Seite!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab da aber ein ganz anderes Bild im Kopf als du.
Vermutlich habe ich andere Quellen, ich lese andere Bücher, nicht so "mainstream-mäßig", wie du es tust.
Ja natürlich gab es schon mal das Paradies. Und das, was derzeit ist, ist ja nicht aller Tage abend. Schon mal was von Kali-Yuga gehört?
 
Sind nicht meine persönliche Gedanken, find sie aber interessant.
Und ja, alles wird eines Tages gut (hoffentlich).
 
Rübe, ich muss sagen: Das hast du sehr schön geschrieben!
So oder so ähnlich waren meine Gedanken auch schön öfter.
Die unglaubliche Ignoranz aber auch Kälte menschlicher Wesen ist manchmal schwer ertragbar...
Zum Glück gibt es hier im Forum auch Menschen, die einem das Gegenteil beweisen :)
 
Wuhu,
Danke Rüber für diese zu Papier äh Bits&Bytes gebrachten Gedanken :)

Dieser Film
... die reportage dieser jungen frau ist unheimlich erfrischend und macht mut...
ist wirklich sehenswert - zB nun auf YT (Arte oder ZDF funktioniert nicht mehr):
 
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