Crispr/Cas9 - Gentechnik

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31.07.04
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24
Hallo,

ich habe gerade an einer Aktion teilgenommen, die auch
Dich interessieren könnte:

Bei Nacht und Nebel soll der Bundestag am kommenden Freitag
morgens gegen 4 Uhr zum ersten Mal das neue Gentechnik-Gesetz
beraten. Ohne ernsthafte Debatte und ohne dass Besucher/innen
zugelassen wären, sollen wenige, völlig übermüdete Abgeordnete
eine hoch umstrittene Regelung abnicken! So werden die
Befürchtungen von uns Bürger/innen gegenüber der Gentechnik
in der Landwirtschaft nicht ernst genommen.

> Fordere von den Politiker/innen eine ernsthafte Debatte
bei Tageslicht:
https://www.campact.de/gentec/ml4/mailer

> Bitte Freunde und Bekannte darum, ebenfalls Druck zu
machen:
https://www.campact.de/gentec/help/recommend
 
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EILT: gentechnikgesetz im morgengrauen ?

Dieser Beitrag ist schon etwas älter, und ich weiß gar nicht genau, um welches Gentechnikgesetzt es damals ging. Inzwischen ist Monsanto von Bayer übernommen worden...

Jetzt hat der Europäische Gerichtshof ein Urteil verkündet, das wichtig ist:

... (25.07.2018)
Heute hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) sein lang erwartetes Urteil zur rechtlichen Einordnung der neuen Gentechnikmethoden veröffentlicht. Tiere und Pflanzen, die mit den neuen Techniken wie CRISPR/Cas hergestellt wurden, gelten demnach nun auch rechtlich als Gentechnik. Damit müssen sie auch als solche reguliert und gekennzeichnet werden. Das ist ein Sieg für die Wahlfreiheit von LandwirtInnen, ZüchterInnen und VerbraucherInnen sowie für den Umwelt- und Verbraucherschutz.

Agrarindustrie und Gentechnik-Konzerne wie Bayer und Monsanto haben lange versucht, genau das zu verhindern, indem sie behauptet haben, die neuen Gentechnikmethoden seien gar keine Gentechnik. Damit wollten sie geltende Gentechnik-Vorschriften umgehen und gentechnisch veränderte Produkte auf den Markt bringen, ohne dass diese Zulassungsverfahren und Risikobewertungen durchlaufen müssen. Außerdem wollten die Konzerne unbedingt vermeiden, dass genmanipulierte Produkte, die mit den neuen Methoden hergestellt wurden, als solche gekennzeichnet werden müssen. Denn der größte Teil der Bevölkerung in der EU lehnt genmanipulierte Lebensmittel ab.

Doch diesen Bestrebungen hat das Gericht nun einen Strich durch die Rechnung gemacht:
...
In der Urteilsbegründung betont das Gericht, dass auch von den neuen Gentechnikmethoden (bisher unabsehbare) Risiken für Gesundheit um Umwelt ausgehen und deshalb das in der EU geltende Vorsorgeprinzip greifen müsse. ...
Gericht bestätigt: Neue Gentechnik ist Gentechnik!Â*|Â*Umweltinstitut München

Informationen zu CRISPR/Cas: https://www.praxisnah.de/index.cfm/article/9452.html

Grüsse,
Oregano
 
...
Es ist die derzeit wichtigste Innovation in der Biomedizin. An praktisch jeder namhaften Uniklinik arbeiten Forscher an Therapien, die mit der Gen-Schere Crispr/Cas9 krank machende Gen-Defekte korrigieren oder Immunzellen auf den Kampf gegen Krebs programmieren sollen. Keine sechs Jahre nach ihrer Entdeckung wird sie in der Grundlageforschung für verschiedenste Zwecke längst angewandt, aber auch diverse Biotech-Firmen die Methode in ersten klinischen Studien am Menschen, unter anderem in Regensburg.

Die Hoffnungen sind so groß, dass die Aktien der Biotech-Firma Crispr Therapeutics mittlerweile eine Marktkapitalisierung von mehr als drei Milliarden Dollar erreicht hat. Berliner Forscher allerdings haben nun - zusätzlich zu anderen bekannten oder vermuteten Problemen mit der Technik - herausgefunden, dass der menschliche Körper die Gen-Schere womöglich nicht akzeptiert, sondern mit seinem Immunsystem bekämpft.
...
Anfang des Jahres hatten schon Biomediziner der Stanford University vorläufige Daten auf der Website „BiorXiv“ veröffentlicht. Sie deuteten darauf hin, dass die menschliche Körperabwehr Cas9, das Gen-Scheren-Protein, mit Hilfe von Antikörpern attackiert. In den Blutproben von 34 Menschen entdeckten sie Antikörper gegen diesen Eiweißstoff aus dem Bakterium Streptococcus pyogenes, dem Auslöser von Scharlach. Auch gegen die Variante von Staphylococcus aureus, die auf Haut und Schleimhäuten der meisten Menschen lebt, fanden sie in den Blutproben solche Abwehrmoleküle.

Weil das Abwehrsystem des Menschen oft mit diesen Erregern in Kontakt kommt, entwickelt es ein Immungedächtnis gegen viele Proteine dieser Bakterien – auch gegen die Gen-Schere Cas9. Wird das Gentherapie-Werkzeug also von der Körperabwehr der Patienten beseitigt, bevor es Gene reparieren und Gutes bewirken kann? Allein diese seitdem im Raum stehende Frage ließ die Aktien mancher Biotech-Firmen zeitweise um bis zu 20 Prozent fallen. Was im Januar aber noch niemand wusste: Auch in Deutschland, an der Berliner Charité, hatten Forscher diese Anfälligkeit von Cas9 bemerkt und sogar eine sehr viel deutlichere Immunantwort festgestellt.
...
https://www.tagesspiegel.de/wissen/...lag-fuer-gentherapie-mit-crispr/23256828.html

Es bleibt spannend und bisher noch unklar, was mit Crisps und Cas9 bewirkt und verändert werden kann .
Der Aktienkurs der entsprechenden Firmen zeigt das u.a. auch.

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wuhu O.,
stimmt,
... Es bleibt spannend...
und was man aus alternativen Quellen (die ich hier jetzt absichtlich nicht verlinke, aber wer mag, kann diese ja suchmaschinerln ;)) so an Hinweisen bekommt, kann man damit - wie so oft - nicht nur positives "anstellen"...
 
So ist es alibiorangerl.

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CRISPR/Cas erlaubt weitreichendere Eingriffe, als bisher möglich waren. Es kann ganze Genfamilien auslöschen, «umschreiben» oder DNA an mehreren Orten im Erbgut gleichzeitig verändern.
Derzeit wird etwa an einem Weizen gearbeitet, der weniger Gluten enthalten soll. Dafür soll CRISPR/Cas 35 der insgesamt 45 Gliadine ausschalten. Gliadine sind ein Hauptbestandteil des Glutens und für die Pflanze wichtige Speicherproteine. Es entsteht so eine komplett neue Pflanze.
Niemand weiß, welche unerwünschten Eigenschaften sie hat, wie sie auf Umwelteinflüsse reagiert und was passiert, wenn sich deren Pollen unkontrolliert in der Natur ausbreiten. Es besteht also mindestens dasselbe Risiko wie bei der klassischen Gentechnik – das deswegen auch genauso überprüft werden muss.

Umso bedenklicher ist, dass CRISPR/Cas für eine Technologie angewendet werden soll, die ganz vorsätzlich mutierte Gene in Wildpopulationen «aussetzt»: die hoch umstrittenen Gene Drives. Dabei wird mittels Genschere eine veränderte DNA mit erwünschten Merkmalen in das Erbgut eingebaut – und zwar so, dass sich diese Mutation auf alle kommenden Generationen vererbt. Das kann ganze Spezies verändern – also Mücken hervorbringen, die keine Malaria übertragen, oder sie mit unfruchtbaren Weibchen ganz auslöschen. Ein radikaler und riskanter Eingriff in das Ökosystem mit unabsehbaren, unkontrollierbaren und möglicherweise verheerenden Folgen: Was, wenn eine Mückenart ausstirbt, die wiederum anderen Tieren als Nahrung dient? Was, wenn sich die Sterilität auf Arten überträgt, die Blüten bestäuben?

Die neue Gentechnik weckt gewaltige ökonomische Interessen
Jede neue Technologie birgt neben möglichen Chancen Risiken. Auch beim Genome Editing können ungewollte Veränderungen der DNA auftreten. Eine einzige veränderte Eigenschaft kann den ganzen Stoffwechsel so komplexer Organismen wie Pflanzen beeinflussen. Es sollte selbstverständlich sein, dass diese Produkte, die durch Genome Editing entstehen, auf Nebenwirkungen und die Risiken für Mensch, Tier und Umwelt geprüft werden müssen.
...
https://www.boell.de/de/2019/04/10/weltrettung-aus-dem-labor

Grüsse,
Oregano
 
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