Baden-Baden (ots) - Der Journalistenpreis der Deutschen Gesellschaft für Neurologie 2012 geht an den SWR-Wissenschaftsjournalisten Patrick Hünerfeld. Er wird ausgezeichnet für seine Wissenschaftsdoku "betrifft: Der Zeckenkrieg". Der Preis wird für Beiträge vergeben, die sich durch fundierte Recherche, journalistische Kompetenz und Kreativität auszeichnen. In der Jurybegründung wird hervorgehoben, dass der Film anschaulich und vorbildlich die Irrwege schildert, "auf denen Patienten mit Borreliose von Doktor zu Doktor hoppen". Dabei entlarve der Film die zweifelhaften Geschäfte mit der häufig gestellten Pseudodiagnose Neuroborreliose. Der Preis wird am 27. September 2012 auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie in Hamburg verliehen, an dem rund 5000 Neurologen teilnehmen.
Nach der Ausstrahlung von "betrifft: Der Zeckenkrieg" kam es zu ungewöhnlich heftigen Reaktionen. Hünerfeld sah sich der offenen Wut einiger Betroffener ausgesetzt, bis hin zu extremen Diffamierungen im Internet. "Diese massive Reaktion hat mich persönlich stärker getroffen als vorhersehbar, daher freut mich die Anerkennung dieser Arbeit durch die Deutsche Gesellschaft für Neurologie ganz besonders", sagt Hünerfeld.
Der preisgekrönte Film wurde erstmals am 20. Juni 2012 in der Sendereihe "betrifft" im SWR Fernsehen ausgestrahlt. Redaktion hatte Martin Schneider. "betrifft: Der Zecken-Krieg" ist derzeit noch in der ARD-Mediathek unter
Startseite der ARD Mediathek mit Videos und Audios zum Abruf zu sehen.
Der Deutsche Journalistenpreis Neurologie wird seit 2008 von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie vergeben und ist mit insgesamt 3000 Euro in zwei Kategorien dotiert. Jährlich bewerben sich rund 50 Journalisten oder Teams um die Auszeichnung. Die Jury besteht aus renommierten Neurologen und Journalisten.