Bomben in Madrid

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Gerade sah ich die Bilder aus Madrid: die zerbombten Züge ... Leichen ... Gesichter von Toten ...

Ich merkte, wie mich das belastete. Verschiedene Fragen gingen mir durch den Kopf:

- wie stoppt man diese Gewalt ... ohne eine Gewaltspirale anzukurbeln
- wie weit soll/darf das Fernsehen bei der Übertragung solcher Grausamkeiten gehen?
- Warum werden z.B. Geschlechtsorgane (primär oder sekundär, egal) eines lebenden unversehrten Menschen im Fernsehen unkenntlich gemacht ... während man z.B. die Wunden oder Gesichter von Toten in Nahaufnahme zeigt?
- Was bewegt Menschen dazu, so etwas zu tun?

Ich merke auch, dass es mir gut tut, hier nun zu schreiben und meine Gedanken so zu verarbeiten. Und da dies ja ein Forum ist, werde ich Reaktionen kriegen und mich weiter mit dem Thema und dem Standpunkt anderer auseinander setzen.

Folglich habe ich beschlossen, eine allgemeine Rubrik für "Gott und die Welt" zu eröffnen, in welcher man sich über Dinge erleichtern kann, die vielleicht keinen unmittelbaren medizinischen Zusammenhang haben, ... welche aber dennoch gesundheitlich nicht uninteressant sind. Ganz einfach weil es manchmal gut tut zu schreiben.

Schreibt hier, was immer Euch bedrückt. Ihr könnt das auch als nicht registrierte Gäste tun.

Gruss, Marcel
 
Hallo Marcel

Du sprichst mir aus tiefster Seele!! Der Mensch ist eigentlich das einzige Lebewesen, das ohne Grund seine Artgenossen auf brutalste Art umbringt oder versucht auszurotten!!

Wenn ich ein Ausserirdischer wäre und mit meinem Raumschiff die Erde besuchen wollte, würde ich als erstes meine verteidigungs Strategie überdenken. In meinem Teleskop sähe ich ein bewohntes Himmelskörper mit extrem agressiven Bewohnern. Zu jeder Zeit wüten auf dem Planeten Erde mindesten fünfzig bewafnete Konflikte mit einer Brutalität, dass es mich schaudern würde mit denen in Kontakt zu treten.

Überdenkt doch mal meine Aussage, und lasst Euch die Bilder der letzten Tagesschau vor den Augen revue passieren, erschreckend....!!!???

Ein trauriger und bestürzter

Michael


[geändert von Michael am 03-13-04 at 06:04 AM]
 
Wenn ich mir die letzten Bilder durch den Kopf gehen lasse, dann sehe ich eher wiederum Solidarität. Ich sehe riesige Menschenmassen auf der Strasse. In Madrid beinahe 2.5 Mio Menschen auf der Strasse. In Sevilla, einer Stadt mit 700'000 Menschen sind 600'000 auf der Strasse. Da sind wirklich alle draussen, denen das möglich ist.

Aber braucht es denn solche Momente, um sich bewusst zu werden, dass man eine Gemeinschaft ist, dass man nicht nur auf sich selbst sondern auch auf andere blicken sollte? Dass es menschlich ist, miteinander zu leben als gegeneinander?

Gruss, Marcel
 
Hallo Marcel und hallo Michael

Was da geschehen ist. Das ist wirklich tragisch. Es zeigt uns, dass die Anschläge immer mehr in unsere Nähe kommen. Richtig angefangen hat es in New York. Dann hat sich alles immer mehr gehäuft. Aber eines sollte man dabei nicht vergessen und beim "Kleinen" anfangen. Jeden Tag sterben Menschen im Strassenverkehr, durch Einsamkeit mit Suizid, Schlaganfall, Herzinfarkt usw. Das wird nicht weiter erwähnt, da es ja "nur" ein einzelner ist. Ich finde es gut, wenn man sich Gedanken macht über das was da abgeht. Aber meine Meinung ist, man sollte sich doch auch mal im näheren Umfeld anschauen und sich nicht immer nur an Großschadenereignissen aufhängen. Ich hab da einen Artikel, den möchte ich allen gerne zu Herzen geben: https://www.medical-info.ch/friedrich.htm
 
Je näher die Katastrophenorte sind, umso emotionaler reagieren die Menschen darauf, weil sie plötzlich merken, daß sie ja auch Betroffene sein könnten. Auch am Arbeitsplatz ist es so. Ungerechtigkeiten werden hingenommen, solange andere betroffen sind. Die ursachen werden erst dann betrachtet, wenn es zu spät ist. Zu glauben, daß diese Welt und die Menschen darin, irgendwann einmal anders ticken ist eine Illusion, solange Egoismus und Machtgier die bestimmenden Elemente dieser Gesellschaft sind. Die zu kurz gekommenen wissen sich, angesichts der Macht bestimmter Staaten, nicht mehr anders zu wehren. Eine Veränderung ist nur dann möglich, wenn sich alle für eine gerechtere Welt aktiv einsetzen, ohne immer nur den eigenen Tellerrand zu sehen.

saranga ~z~ :mad: :D
 
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