Bleivergiftung und Porphyrie durch Keramiktasse aus Griechenl
Hallo zusammen,
dieses Mal geht es mir um Gewürzmühlen mit Glasbehälter.
Ich hatte mir ein Gewürzmühlenset ausgesucht, dessen Glasbehälter zu 30% aus Recyclingglas besteht, von einer Versandfirma, die sich ein bisschen "öko" gibt. Das Glas sieht recht unregelmäßig aus.
Nachdem ich von der Firma eine sehr allgemein gehaltene

) Antwort bekam zum möglichen Bleigehalt (können keine Bleifreiheit garantieren, haben kein
"Zertifikat oder ähnliches", können aber trotzdem sagen, dass ihren "
Informationen zu Folge kein Blei enthalten ist", achten sehr darauf mit welchen Lieferanten und Herstellern sie zusammenarbeiten, die Ware wird soweit geprüft, wie es ihnen möglich ist - was ja gerade bei Produkten sehr wichtig ist, welche mit Lebensmitteln in Berührung kommen) und danach auf meine Frage nach Konkretisierungen für dieses Produkt (welche Art Informationen? was wurde geprüft? wer ist der Hersteller? in welchem Land wurde sie hergestellt?) gar keine mehr..., habe ich mal ein bisschen recherchiert. Zum einen fand ich heraus, dass der Lieferant eine "Top-Versand-Werbung GmbH", die mit allem möglichen handelt. Ob man da belastbare Ausagen bekommt? Hm.
Zum anderen hat offensichtlich die Behälterglasindustrie ein Problem mit recht hohen Blei- (und sonstigen Schwermetall-)Gehalte ihrer Erzeugnisse.
Glas lässt sich zu 100 Prozent recyceln und leistet so einen bedeutenden Beitrag zum Umweltschutz. Denn beim Glas gibt es einen geschlossenen Verwertungskreislauf („cradle to cradle“). Altglas ist zum Beispiel der wichtigste Rohstoff für neue Glasverpackungen. So besteht jede Flasche heute im Schnitt zu rund 60 Prozent aus „Alt“-Scherben, bei einigen Farben sogar aus bis zu 90 Prozent. Zudem lässt sich Glas beliebig oft einschmelzen und zu neuen, hochwertigen Glasverpackungen verarbeiten, ohne dabei den geringsten Qualitätsverlust zu erleiden. Dies ist bei kaum einem anderen Verpackungsstoff der Fall. Wesentlich dabei ist das ausgefeilte Sammel- und Rücknahmesystem für Altglas.
Glasrecycling*:: Bundesverband Glasindustrie e.V.
Eine weitere Grundvoraussetzung für die Rückführung von Behälterglas in den Schmelzprozess zur Herstellung neuer Flaschen und Gläser ist die Sortenreinheit der gesammelten Glasmengen. Hier ist eine Vorsortierung beim Verbraucher unbedingt erforderlich. Fensterglas, Autoglas, Kristallglas und vor allem hochfeuerfeste Gläser wie Laborglas, Ceran®, Pyrex® usw. lassen sich bei der Altglasaufbereitung nur schwer aussortieren und können zu signifikanten Produktionsausfällen oder zur Anreicherung von Schwermetallen im Behälterglaskreislauf führen, zum Beispiel bei Bleikristallglas. Der mittlere Scherbeneinsatz betrug 2006 bei der Herstellung von Braunglas 40 %, Weißglas 57 % sowie Grünglas 63 %. Die Spitzenwerte liegen bei einzelnen Schmelzwannen in Abhängigkeit von der Glasfarbe und der Schmelztechnik bei etwa 70 % (Weißglas und Braunglas) oder etwa 90 % (Grünglas).
Daten zur Umwelt
Lest auch hier mal die Seite 6:
Glasrecycling*:: Bundesverband Glasindustrie e.V.. Dort geht es um Grenzwerte für Schwermetalle nach EU Verpackungsrichtlinie, eine "unbefristete Ausnahmeregelung" (Stand 2007) für Behälterglas für durch den Sekundärrohstoff Altglas eingebrachte Schwermetalle. Der Grenzwert ist hier mit 250 ppm 2,5 mal so hoch wie sonst, ab 200 ppm bestehe immerhin eine Meldepflicht. Selbst die sichere Einhaltung dieses Sonder-Grenzwertes bereite u.a. in Deutschland Probleme.
Eine Recherche zu den Begriffen "Gewürzmühlen bleifrei" brachte mich zur Serie "Grand Cru" von Rosendahl. Die ist leider etwas kostenintensiver. Aber bevor ich Gewürze in zweifelhaftem Glas lagere (und die werden ja i.a. jahrelang aufbewahrt), bleiben sie vorerst lieber in den Plastikstreuern und werden Stück für Stück umgestellt auf bleifreie Mühlen.
Gruß
Kate