Annegret Laakmann von ´Wir sind Kirche` ... sagt, einige der jungen Männer, die Priester werden wollen, hätten von Anfang an ein problematisches Verhältnis zu ihrer eigenen Sexualität. ´Sie sind in der Pubertät steckengeblieben und können sich keine Beziehung zu gleichaltrigen Erwachsen vorstellen.`
Sex-Verbrechen in der Kirche / Sexueller Missbrauch bzw. Kindsmissbrauch durch Priester - Pädophile in der Kirche / Kirche: Sexualität, Pädophilie und Verbrechen / Polizist hat Sex in der Kirche - beim Rosenkranzgebet in Rennertshofen - Pfarrer ging
Das dürfte ein ganz entscheidender Punkt sein, denn hierbei kommt es nicht auf die Bedeutung des "Zölibat" an, sondern auf die Hierarchie der Kirche an. Das Wort Hierarche leitet sich schließlich von "griech. hieros heilig und archein herrschen ab und ist das Synonym für Priesterherrschaft schlechthin.
So sehe ich es keineswegs als "länger akzeptabel" an, daß nur diejenigen als "gläubige Christen" akzeptiert werden, die schon seit jungen Jahren von diesem Verein "geprägt" worden sind. In der Kirchengeschichte und auch in anderen Religionen treffen wir immer wieder auf "ehemalig reiche Unternehmer" als Quereinsteiger. Diese Personen haben sich ab einem gewissen Zeitpunkt der Religion hingegeben. Das mag nach "kritischen Geschäften" überdacht worden sein, die fast zu einer längeren Gefängnisstrafe geführt hätten (z.b. bei heutigen Bankern). Aber auch nach einem Firmenkonkurs, nach einem Herzinfarkt, nach Jobverlust und Arbeitslosigkeit, nach einer Scheidung oder dem Tod der Ehefrau hat manch einer keine Lust mehr von vorne anzufangen.
Irgendwann beginnt die Jagd nach Anerkennung, sozialem Ansehen, Geldwerten oder Frauen eben an Bedeutung zu verlieren. Dann wird "Mann" innerlich ruhiger, zieht sich aus dem Mangement zurück, möchte sein innere Gleichgewicht wieder finden und beginnt ein ganz anderes Leben. Früher war es fast die Regel, daß solche Männer ins Kloster gingen, doch heute ist sowas längst nicht mehr möglich. Heute können solche Leute in Deutschland nur noch für 80€ /Tag "Urlaub in landschaftlich schönster Umgebung" machen, oder werden für 150€/Tag nur noch als zahlende Gäste in derartigen "Wellness Oasen" geduldet. Wenn sie tatsächlich noch in ein Kloster gehen wollen, so müssen sie schon nach Griechenland gehen. So werden Kloster entvölkert, was dann schon an Hausbesitzer erinnert die ihre Mieter aus deren Wohungen hinausekeln, indem sie das Dach nicht mehr reparieren, oder im Winter die Heizung ausschalten. Auch die Kirche scheint daran interessiert zu sein ihre Immobilien in profitablere Hotels umzuwandeln oder sie an Immobiliengesellschaften zu verkaufen. Nicht nur Industrieunternehmen werden in Billiglohnländer verlagert, sondern auch der unprofitable "geistige Bereich". Die Kirche scheint sich in Deutschland nur noch auf das Abzocken ihrer Bevölkerung spezialisiert zu haben. Wer sich nicht schon in blutjungen Jahren für das kirchliche Leben entscheidet, ist dort später nicht mehr erwünscht.
Diese "deutschen Verhältnisse" sind jedoch keineswegs "Normal". Überall dort, wo es noch keine Amtskirche gibt (z.B. USA) , werden Spätentschlossenen immer noch zum Priester umgeschult. Insofern will ich einfach nicht einsehen, warum ein ehemals erfolgreicher Unternehmer, der lange Zeit verheiratet war und der evtl. schon erwachsene Kinder hat, als Priester oder Abt ungeeignet sein soll. Wieso sollte der nicht noch als 50jähriger Theologie studieren können ? Es gibt ja auch viele Manager die in diesem Alter ihren alten Beruf an den Nagel hängten, um noch Medizin zu studieren (z.B. Julius Hackethal oder Franz Konz). Mir wären solche Priester jedenfalls wesentlich lieber wie die momentan vorherrschenden völlig unerfahrenen Sprücheklopfer ...
Allerdings würden die Kirchenoberen solche "
erfahrenen in sich gefestigten Persönlichkeiten" wohl als eine Gefahr ihrer eigenen Position ansehen ... Es ist für sie eben viel leichter irgendwelche "grünen Jungens", finanziell Abhängigen oder "ansonsten Unfelexibelen" zu bevormunden. Insofern wäre es sinnvoll neben den "
in der Pubertät Steckengeblieben" auf eine Quote von 50%" in sich gefestigten" Quereinsteigern zu plädieren. Das wäre jedenfalls wesentlich sinnvoller als dem eher abschreckendem Beispiel der evang. Kirche zu folgen.