Biid

Datura

in memoriam
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09.01.10
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Manche Menschen fühlen sich gefangen in ihrem gesunden Körper. Sie wollen zum Krüppel werden, weil sie ein Leben mit Behinderung als Herausforderung sehen
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Amputation - Sehnsucht nach dem idealen Schnitt - Leben - sueddeutsche.de

Hiervon habe ich heute morgen im Fernsehen was gesehen und ich muss sagen, mir haben die Haare zu Berge gestanden.

Zwei Fälle in Schottland haben eine Diskussion darüber ausgelöst, wie weit Selbstbestimmung gehen darf. Der Arzt Robert Smith aus Filkirk hatte 1997 und 1999 zwei Männern ihre gesunden Beine amputiert, einer der beiden war Deutscher. Als die BBC im Jahr 2000 eine Dokumentation über die Operationen sendete, gab es den Begriff BIID noch nicht. Damals war nur der Begriff Apotemnophilie bekannt, die Lust am Abschneiden.

Durch den BBC-Bericht wurde Michael First, Psychiater an der Columbia Universität in New York, auf die Identitätsstörung aufmerksam. 2004 befragte er für seine Studie "Desire of amputation of a limb" 52 Betroffene und definierte ihren Wunsch nach Amputation erstmals als Body Integrity Identity Disorder. Die Betroffenen, so First, haben das Gefühl, im falschen Körper zu stecken.

Ich weiß gar nicht, ob man das hier diskutieren sollte. Ich glaube (auf Seite 2 könnt Ihr das lesen), dass das keine "psychische Störung" oder sowas ist, sondern eine Fehlschaltung im Gehirn.

Ich hab soviel über die Flexibilität des Gehirns gelesen, dass ich glaube, dass hier der Ansatzpunkt wäre, den Menschen zu einem Körperbild zu verhelfen, dass sie glücklich mit beiden Beinen sein lässt. Das sollte die Richtung der Forschung sein.

Wenn es Standard werden sollte, dass es möglich ist, jemandem wegen dieser "Störung" ein Bein zu amputieren, also, wenn diese BIID eine Indikation für eine Amputation wird und nicht in die Neurobiologische Richtung geforscht wird, dann "Gute Nacht, Marie"- dann fehlen mir entgültig die Worte.

Liebe Grüße
Datura
 
Das habe ich auch schon einmal gesehen.

Ich vermute, da ich an Reinkarnation glaube, dass ein solcher Wunsch aus einem vergangenen Leben herrührt und man damit nicht abgeschlossen hat. Gerade, wenn solch ein Wunsch im Kindesalter schon auftaucht. Es gibt prägende Verhaltensweisen, wie Ängste oder Zwangsgedanken, die im frühen Kindesalter auftreten können, obwohl es keinen äußeren Anlass gegeben hat. Bei Rückführungs- oder Hypnosetherapien zeigt sich manchmal, dass sie nicht aus dem jetzigen Leben stammen.
Ich denke, unsere Psychiatrie muss sich noch ein bisschen weiter entwickeln, um solches mitabdecken zu können.

Grüsse von Juliette
 
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