Berufsgruppen mit besonders hohem Selbstmordrisiko

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Das Suizidrisiko von Musikern ist zehnmal höher als im Durchschnitt und wird nur noch übertroffen von Holzfällern und Wissenschaftlern, die sich mit Ernährung und Landwirtschaft beschäftigen. Zumindest die Ursachen bei Musikern wurden jetzt mal wissenschaftlich durchleuchtet, aber insbesondere die trübe Weltsicht von Ernährungswissenschaftlern scheint mir ebenfalls eine großangelegte Untersuchung wert. :oops:

 
vermutlich weil nach einer steilen Karriere teils ein Absturz folgt.
Zu viel Ruhm macht überdrüssig u hochmütig, so könnte es sein, Drogen, Alk, Medikamente werden konsumiert.
Sensible Menschen machen oft Musik, um Erlebnisse zu verarbeiten und solche Menschen sind vermutlich besonders gefährdet.
 
Statistischer Schwachsinn wäre es nur, wenn man sich aus winzigen Differenzen eine eigene Theorie bauen würde. Zehnmal mehr Suizide bei bestimmten Berufsgruppen sind aber mehr als signifikant.
 
In Deutschland sieht das wohl anders aus:

... Zu diesen Berufsgruppen mit erhöhter Suizid-Gefahr gehören:

Ärzte ... Polizisten ... Chemiker ... Sozialarbeiter ... Künstlerische Berufe. ... Pflegepersonal ... Landwirte ...

Seeleute ...

Grüsse,
Oregano
 
Hier wird die Lage bei den Ärzten und Ärztinnen beleuchtet:


Anästhesistinnen sind wohl besonders gefährdet:

 
Aus Deinem Link:
Zur beruflichen Belastung kommen dabei eine höhere Rate psychiatrischer Diagnosen (Burnout, Depressionen), Substanzmissbrauch und der Widerwille, sich medizinische oder psychologische Hilfe zu holen. Eine Rolle spielen zudem das Geschlechtergefälle in der Profession, das Dasein als Single und Kinderlosigkeit.

Ist zwar nur eine Anekdote, aber ich erzähle sie dennoch mal: Eine ehemalige Frauenärztin hat mich mal während einer Untersuchung so zugetextet, dass ich sie direkt gefragt habe, ob sie sich überhaupt noch auf die Untersuchung konzentrieren kann. Sie schreckte erstmal hoch und erzählte dann, sie sei mal Anästhesistin gewesen und habe sehr darunter gelitten, nie mit den Patienten reden zu können.

Meine Gedanken dazu: Es fehlt ein Aspekt, der im Arztberuf Befriedigung schaffen kann, nämlich wenn man Patienten helfen kann und sie ihre Dankbarkeit zeigen. Zudem stelle ich mir bei der Überwachung der Vitalfunktionen während OPs einen oftmals hohen Stresspegel vor und eine besondere Belastung, wenn es schief geht und jemand "auf dem Tisch" bleibt. - Der Aspekt der Kenntnisse und des Zugangs zu Medikamenten ist sicher nicht ohne, wenn jemand eh schon in schlechter Verfassung ist. So wie der verspürte "Sog", den Hochhäuser und einfahrende (U-, S-)Bahnen ausüben können.

Dass Ärzte nun überwiegend oder oft Singles u/o kinderlos sind, kann ich nicht nachvollziehen im Umfeld, hab's aber natürlich nicht systematisch beobachtet. Der "Widerwille, sich medizinische oder psychologische Hilfe zu holen" ist interessant. Eine junge angehende Ärztin aus meinem Umfeld gestand allerdings kürzlich auch mal, dass sie auch oft unzufrieden sei, wenn sie mal zum Arzt geht (nachdem ich mich über Erfahrungen "ausgelassen" hatte).
 
Ich komme ja aus einer Ärztefamilie, da gab es definitiv eine Abneigung gegen alles, was mit der Psyche und deren Behandlung zu tun hat ("Noch nie hat eine Psychologe irgend jemanden geheilt", "Eine berentete Psychose ist unheilbar"). Oder zusätzliche Vitamineinnahmen ("Die Amerikaner haben die teuerste Pisse der Welt"). Oder Lehrer ("Faul und überbezahlt"). Oder Ärzte ("Es ist besser, erst gar nicht zum Arzt zu gehen"). Auf jeden Fall ein Berufsstand mit einem interessanten Selbstverständnis. 😄

Ob eine Substanz als Droge oder Medizin einsortiert wird, ist nur eine Frage des Blickwinkels bzw. wer daran verdient. Anästhesistinnen sitzen direkt an der Quelle, da kann man bei einem ansonsten freudlosen Job leicht schwach werden. Tierärzte haben im Gegensatz dazu viel direkte Kommunikation mit den Haltern ihrer Patienten, aber offenbar ist das auch keine reine Quelle des Glücks.

 
OT
Guten Morgen, ist es nicht erschreckend, dass so viele Menschen keinen Ausweg mehr sehen und den Sinn im Leben verlieren? So viel Hoffnungslosigkeit und Schmerz. Wenn ich von diesen Menschen lese oder höre beührt es mich.
Es betrifft alle Berufsgruppen und ich wünsche jedem Einzelnen, dass er sich bitte Hilfe sucht, sich der Familie und Freunden anvertraut und hoffentlich so erkennt, dass es einen anderen Weg gibt.

Auch ich war einmal in jungen Jahren in einem so dunklem Loch, weiß von diesen ganzen Gefühlen und Kämpfen, und den schweren Weg hinaus.

Ich wünsche jedem, wenn er hier reinließt und es ihm gerade nicht gut geht, einen leichten Tag und, bitte gebt nicht auf.....🍀🍀🍀

Liebe Grüße von Wildaster
 
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