Hallo Vektor 57/Jürgen,
eigentlich lese ich nur noch ab und zu in dieses Forum, aber als ich Dein Beitrag sah, v.a. dieses:
Vor dem Ausbruch der Krankheit :
Kurz bevor die Krankheit ausbrach (6 Monate vorher) hatte meine Frau eine Operation am Dünndarm (Divertikulities) und es wurde ein Stück vom Dünndarm entfernt.
musste ich doch reagieren. Ich fasse es einigermassen kurz, denn mir Mangelt es an Zeit - wichtig ist dass Du dann selber die Infos zu Vitamin B12 liest, worauf ich verweisen werde. Das Thema ist ziemlich komplex, also so ganz kurz ist meine Antwort ohnehin nicht.

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Meiner Meinung nach leidet Deine Frau möglicherweise an die Folgen eines Vitamin B12 Mangels.
Die Ursachen dafür liegen meistens nicht in Ernährungsgewohnheiten (es sei denn man ist Vegetarier oder Veganer), sondern dass es irgendwo im (Komplexen) Stoffwechselweg ein Problem mit der Aufnahme gibt.
Zu den möglichen Folgen eines Vitamin B12 Mangels gehören Nervenschäden. U.a. oft treten dabei zunächst Taubheitsgefühle in Hände und Fússe auf, später kann das bis zu Lähmungen fÜhren. (Das Krankheitsbild heisst dann Funikuläre Myelose).
Narkose verbraucht eine grosse menge an im Körper Vorhandenen B12, ausserdem wird das B12 im
Dünndarm aufgenommen - da wurde ja ein
Stück entfernt und lag Divertikulitis vor wie Du schriebst. Beides kann dann rasch aus ein latenter Vitamin B12 Mangel ein symptomatischer Vitamin B12 Mangel machen. Der zeitliche Zusammenhang ist hier ja zudem auch noch bemerkenswert.
Vom Vitamin B12 hat man im Durchschnitt ein 3 Jahresvorrat im Körper. Daher gibt es bei Aufnahmestörungen erst spät Symptome und wenn diese auftreten ist der verlauf eher schleichend, mit anfänglich oft sog. "vagen, diffusen" Beschwerden. Wie gesagt, kann die OP zu ein beschleunigtes auftreten von weitere Symptome führen. Welche Symptome das sind hängt von mehrere Faktoren ab, und ist von Person zu Person also oft unterschiedlich. B12 wird im Körper in fast allen Bereichen gebraucht, daher kann die SYmptomatik auch (v.A. am Anfang) so vage und vielfältig sein. Bei gravierender unbehandelte Mangel treten dann irgendwann auch Nervenschäden/Lähmungen und/oder Anämie auf.
Oft wird ein Vitamin B12 Mangel nicht erkannt, weil man die Blutserumwerte misst, und viele Ärzte meinen es müsse dabei auch Blutarmut geben (wie kein Blutarmut, dann auch kein B12 Mangel - das ist falsch gedacht). Die Blutserumwerte sind nicht sehr verlässlich.
Es gibt leute mit graviende Symptomatik die b12 im Referenzbereich haben.
Es sollte Methylmalonsäure und Homocystein bestimmt werden, vor Allem der Methylmalonsäurewert wäre wichtig, denn dieser Stoff entsteht vermehrt wenn es auf Zellebene Mangelt an Vitamin B12.
Ich habe mehrere Threads und Postings zum Thema Vitamin B12 Mangel geschrieben, über die Suchfunktion kannst Du dazu finden. (Suchworte B12 Mangel/Beiträge oder Themen von KimS). An mehreren Stellen habe ich dabei zwei Artikel aus "Deutsches Ärzteblatt" verlinkt wo genau erklärt wird, wie der Arzt die Diagnose richtig stellt.
Ich rate Dir die Artikel auszudrücken, selber durchzulesen, und evt. mit zu nehmen zum Arzt. (Damit die Diagnose nicht verpasst wird. Möglicherweise hat man sogar der B12 Serumwert bei Deiner Frau gemessen und war die im Referenzbereich und hat man deswegen nicht weitergeschaut. Bei starker Verdacht sollte man aber wie gesagt Methylmalonsäure und Homocystein ( evt auch Holo TC II) bestimmen.
Ich schreibe Dir das jetzt weil viele Ärzte da noch nicht auf dem Laufenden sind, und so das Problem oft nicht erkannt wird.
Zur Behandlung (wieviel, wie lange etc.) gibt's auch Threads, sowie zur SYmptomatik, Ursachen etc. Besonders wichtig wäre dass die Behandlung auch richtig durchgeführt wird, sollte es tatsächlich B12 Mangel/Funikuläre Myelose sein. Das B12 muss gespritzt werden, und die Behandlung darf nicht vorzeitig gestoppt werden "weil die Serumwerte wieder im Referenzbereich sind" - die sagen dann (sobald die Behandlung stattfindet) nähmlich GAR nichts aus über die B12 Versorgung - und auch da werden oft Fehler gemacht, falschlicherweise gedacht - schöner Wert, also Mangel behoben, wass dann nicht der Fall ist, und "merkwürdigerweise/unerklärlicherweise" gehts dem Patient da gar nicht besser. In den meisten Fällen ist bei festgestellter B12 Mangel, lebenslängliche Behandlung (Spritzen) notwendig.
So Deswegen also, die Artikel ausdrücken, durchlesen und etweder ein Arzt suchen der sich genau auskennt mit Vitamin B12 Mangel (Diagnose und Behandlung) oder der Artikel den eigenen Arzt zeigen.
Ich hoffe dies hilft euch weiter. Wenn Du nicht zu den Infos finden kannst, bitte das melden hier im Thread. Evt. suche ich es Dir zusammen, oder können andere User Dir da auch helfen. Bei Fragen zu oder Unklarheiten in dem was ich hier schrieb, bitte auch einfach fragen.
Alles Gute und herzliche Grüsse,
Kim
PS: Solange unbekannt ist ob B12 Mangel die Ursache der Lähmungserscheinungen ist, UND wenn das tatsächlich vorliegen sollte - besonders aufpassen mit Folsäuresupplementation, dies kann in dem Fall (ohne dass Behandlung mit Vitamin B12 stattfindet) zu weitere Schäden an den Nerven fÜhren.
PS2: Nitrosativer Stress (HWS schäden) könne auch eine Rolle spielen im Sinne von vermehrter Verbrauch. - In diesem Fall wären m.E. aber die Entfernung von das Stück Dünndarm + Dünndarmprobleme und zusätzlich die OP -> Narkose die Hauptursachen/Hauptverdächtigen.