Hallo Vitabella,
erstmal schließe ich mich kopf an. Ich denke nicht, dass Dir dieser Befund Angst machen muss. Vorweg möchte ich aber auch sagen, dass ich mich mit Botenstoffen wie Neurotransmittern und Hormonen nur begrenzt auskenne.
Hast Du das Wiki schon gelesen? Dort kannst Du Dich ins Thema einlesen. Zu den einzelnen Neurotransmittern gibt es viele Infos im Web und einige auch hier im Forum.
Kreatinin im 2. Morgenurin 0,28 g/l (0,6 - 1,8) - bestimmt wegen individueller Konzentrationsleistung der Niere, um Analyse korrekt beurteilen zu können.
Ein
einzelner Urin-Kreatinin-Wert sagt meines Wissens kaum etwas aus (außer evtl. darüber, wie viel Du in den Stunden davor getrunken hast).
Gamma-Aminobuttersäure 0,5 nmol/g Kreatinin (1,0 - 9,7)
Glutamate (Glutaminsäure + Glutamin) 568 µmol/g Kreatinin (138 - 461)
Glutaminsäure 25 µmol/g Kreatinin (5-23)
Glutamin 543 µmol/g Kreatinin (129 - 425)
Es sieht so aus, als wenn bei Dir das Gleichgewicht verschoben ist zwischen dem zentralen inhibitorischen ("dämpfenden") Neurotransmitter GABA und dem zentralen exzitatorischen ("erregenden") Neurotransmitter Glutamat. Allerdings wird
Glutamin meines Wissens nicht nur in Glutamat, sondern auch in GABA umgewandelt. Siehe dazu:
Neurostress. Vielleicht fehlt Dir irgendein Stoff, der für diese Umwandlung wichtig ist? (Das ist nur ein Gedanke von mir, muss nicht stimmen.)
Glycin 2038 µmol/g Kreatinin (388 - 1179)
Nimmst Du Glycin ein?
Hast Du sonst irgendeine relevante Nahrungsergänzung vorher eingenommen oder ernährst Du Dich speziell?
Serotonin im Urin 106,0 µg/g Kreatinin (50,0 - 250,0) ...
Meine Probleme sind u.a. Angst, Depressionen, Schlafstörungen.
Dein Serotonin-Wert liegt laut Befund schön mittig im Referenzbereich, was angesichts Deiner Angabe, dass Du Depressionen hast, interessant ist. Ich höre das allerdings nicht zum ersten Mal hier im Forum. Es ist auch die Frage, was genau Du unter Depressionen verstehst. Die Symptomatik kann ja sowohl in Richtung "niedergedrückt" und antriebslos gehen, als auch sich in Reizbarkeit und Überdrehtheit zeigen. Auch können Schlafstörungen letztlich zu Depressionen führen im Sinne einer "Erschöpfungsdepression". Von der Schulmedizin wird wohl meist eher der umgekehrte Zusammenhang gesehen. Letztlich denke ich, dass Du selbst das am besten beurteilen kannst. Jedenfalls kann es da verschiedene Zusammenhänge geben.
Wie "schlimm" sind die Werte? Kann man sowas ausgleichen? Woher kommt das?
Die letzte Frage halte ich für ganz entscheidend. Das Wiki kann Dir Anregungen geben, welche Ursachen infrage kommen können. Vielleicht überlegst Du einfach mal, was es für zeitliche Zusammenhänge gibt zwischen Veränderungen in Deinem Leben und dem Entstehen der Beschwerden. Zur ersten Frage: Ich schätze das eher nicht als "schlimm" ein, aber frag dazu doch Deine Behandlerin nochmal. Zur zweiten Frage: Nach dem, was ich im Forum gelesen habe, lässt sich das oft ausgleichen.
Ich möchte noch relativierend erwähnen, dass diese Art Untersuchung nicht unumstritten ist, insbesondere gibt es widersprüchliche Aussagen dazu, inwieweit die Urinwerte mit den Spiegeln der Stoffe im Hirn korrelieren.
Gruß
Kate