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Sars-CoV2 ist ein Virus, das ganz neue Studienmöglichkeiten bietet, weil noch nie so genau getrennt werden konnte zwischen Menschen, die eine Infektion schon hatten, und denen, die sie noch nicht hatten. Deshalb ist fraglich, ob die folgenden Erkenntnisse spezifisch für dieses Virus sind. Vielleicht gelten sie auch für andere Viren ähnlich. Sie zeigen aber, daß Virusinfektionen generell nicht "gesund" sind.
Als Bild:
Bei den meisten Diagnosen ist die Wahrscheinlichkeit um das 2- bis 3-fache erhöht.
Irritierend finde ich das Ergebnis, wenn man schwere Verläufe (mit Krankenhausaufenthalt) und 'normale' Verläufe vergleicht, denn dann zeigen nur die zu Hause Genesenen (outpatient) erhöhte Risiken für spätere Autoimmunerkrankungen:
Es wurden nur ungeimpfte Patienten erfaßt.
Risk of autoimmune diseases in patients with COVID-19: a retrospective cohort study
There are a growing number of case reports of various autoimmune diseases occurring after COVID-19, yet there is no large-scale population-based evide…
www.sciencedirect.com
Gezählt wurden neu aufgetretene Autoimmundiagnosen innerhalb eines Zeitraums von 6 Monaten nach der Infektion.Zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 31. Dezember 2021 [also vor Omikron!] wurden 3.814.479 Teilnehmer in die Studie aufgenommen (888.463 Fälle und 2.926.016 Kontrollen). Nach dem Matching zeigte die COVID-19-Kohorte ein signifikant höheres Risiko für
rheumatoide Arthritis (aHR:2,98, 95% CI:2,78-3,20),
ankylosierende Spondylitis (aHR:3,21, 95% CI:2,50-4,13),
systemischen Lupus erythematodes (aHR:2,99, 95% CI:2,68-3,34),
Dermatopolymyositis (aHR:1,96, 95% CI:1,47-2,61),
systemische Sklerose (aHR:2,58, 95% CI:2,02-3,28),
Sjögren-Syndrom (aHR:2,62, 95% CI:2,29-3,00),
gemischte Bindegewebserkrankungen (aHR:3,14, 95% CI:2,26-4,36),
Morbus Behçet (aHR:2,32, 95% CI:1,38-3,89),
Polymyalgia rheumatica (aHR:2,90, 95% CI:2,36-3,57),
Vaskulitis (aHR:1,96, 95% CI:1,74-2,20),
Psoriasis (aHR:2,91, 95% CI:2,67-3. 17),
entzündliche Darmerkrankungen (aHR:1,78, 95%CI:1,72-1,84),
Zöliakie (aHR:2,68, 95% CI:2,51-2,85),
Diabetes mellitus Typ 1 (aHR:2,68, 95%CI:2,51-2,85) und
Sterblichkeit (aHR:1,20, 95% CI:1,16-1,24).
Als Bild:
Bei den meisten Diagnosen ist die Wahrscheinlichkeit um das 2- bis 3-fache erhöht.
Die Risiken für die meisten Autoimmunerkrankungen waren bei männlichen und weiblichen COVID-19-Patienten ähnlich (Abb. 4 und ergänzende Tabelle S2). Die Risiken für Dermatomyositis, systemische Sklerose, gemischte Bindegewebserkrankungen und Morbus Behçet waren jedoch nur bei weiblichen COVID-19-Patienten signifikant. Die Risiken für Autoimmunerkrankungen waren bei COVID-19-Patienten im Allgemeinen in allen Altersuntergruppen ähnlich (Abb. 5 und ergänzende Tabelle S3). Allerdings waren die Risiken für Dermatomyositis, Polymyalgia rheumatica und Mortalität in der Gruppe der 18-40-Jährigen nicht signifikant, während das Risiko für Morbus Behçet in der Gruppe der ≥65-Jährigen nicht signifikant war.
Irritierend finde ich das Ergebnis, wenn man schwere Verläufe (mit Krankenhausaufenthalt) und 'normale' Verläufe vergleicht, denn dann zeigen nur die zu Hause Genesenen (outpatient) erhöhte Risiken für spätere Autoimmunerkrankungen:
Es wurden nur ungeimpfte Patienten erfaßt.
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