Themenstarter
- Beitritt
- 06.11.16
- Beiträge
- 63
Hallo miteinander,
die Mutter meiner besten und ältesten Freundin, 81 Jahre, aber topfit und gesund, hat ein massives Haltungsproblem, und da ich seit meiner Kindheit Sport treibe und mich ganz gut auskenne, haben die beiden sich vor ca. einem Jahr hilfesuchend an mich gewandt. Leider bin auch ich nun mit meinem Latein am Ende
Fast zwei Jahre lang hat die Dame ihren Mann gepflegt. Er war krebskrank und konnte am Ende nur noch mit ihrer Hilfe aus dem Bett aufstehen. Sie (55 kg) hat ihn (78 kg) unterstützt und gestützt, wo sie nur konnte und sich schließlich einen heftigen Hexenschuss eingehandelt, nach dem sie wochenlang buchstäblich am Stock gegangen ist. Der Hausarzt hat ihr starke Schmerzmittel und Physiotherapie verschrieben, und ganz langsam ist der Rücken auch wieder besser geworden. Der Ehemann ist ins Pflegeheim gekommen, wo er vor etwa 1,5 Jahren leider auch verstorben ist.
In dieser Zeit hat die Dame sich die Fehlhaltung angewöhnt, die sie bis heute mit sich herumschleppt. Sie geht quasi "sitzend", sie stellt den Hintern hinten raus, der Oberkörper klappt gestreckt nach vorn, Hals und Kopf schauen "geierhalsgleich" aus dem Oberkörper heraus. Deshalb ist sie ziemlich sturzgefährdet und hat schon zwei Stürze mit Knochenbrüchen inklusive OPs hinter sich.
Vor etwa einem Jahr habe ich begonnen mit meiner Therapie und sie erst mal zum Heilpraktiker zum Check geschleppt. Sie hatte ziemlich heftigen Vitamin B12-, B6-, D3- und Magnesium-Mangel sowie lt. Radiologe beginnende Osteoporose. Inzwischen sind alle Speicher sehr gut aufgefüllt. Außerdem habe ich begonnen, ein- bis zweimal pro Woche Dehnungs- und Kräftigungsübungen mit ihr zu machen, aber ich hatte nicht immer Zeit, und alleine hat sie's leider nicht hinbekommen.
Also haben meine Freundin und ich sie zu einem gesundheitsorientierten Krafttraining eines Anbieters aus der Schweiz angemeldet, wo sie bis heute ein- bis zweimal wöchentlich hingeht - mit sehr mäßigem Erfolg. Sie ist zwar deutlich kräftiger geworden, aber die Haltung wird immer schlechter, die Muskulatur immer kürzer. Nur, wenn ich sie täglich mit meinen Dehnungsübungen "bearbeite", ist's für ein paar Stunden etwas besser, aber ich habe schlicht nicht die Zeit.
Außerdem war sie bei drei Orthopäden, denen nichts eingefallen ist außer "denken Sie über einen Rollator nach" und "hier, ein Rezept für Physiotherapie". Letzteres hieß in ihrem Fall: 20 Minuten pro Sitzung ein wenig Rückenstreicheln und ein paar Übungen im Sitzen. Sie durfte auch vier Wochen zur Kur fahren. Dort bekam sie Rückenstreicheln, Ergometerradeln, Wassergymnastik und ein wenig Fango, und das war's.
Das vorläufige Endergebnis: Alles für die Katz', die Haltung wird immer schlechter.
Ich hänge ein paar Fotos an. In Rückenlage sieht man, dass sie die Beine nicht strecken kann, wenn sie liegt, und das Stehend-Foto ist die maximale Aufrichtung, die sie schafft, wenn sie sich richtig anstrengt und die sie maximal 15 Sekunden so halten kann.
Nun hoffe ich, dass ich hier in diesem Forum ein paar Tipps bekomme, was wir noch unternehmen könnten, um ihr zu helfen. Mir tut die Dame so leid. Sie würde so gerne wieder lange Wanderungen unternehmen, aber sie kann nicht, weil sie beim längeren Gehen ihren Rücken gnadenlos überlastet, sie traut sich nicht, weil sie Angst hat hinzufallen, und sie schämt sich in Grund und Boden, weil sie so gebrechlich daherkommt. Ich selbst habe eine ordentliche Portion Wut im Bauch, dass keiner willens und in der Lage ist, ihr zu helfen.
Liebe Grüße
Schokiminzi
die Mutter meiner besten und ältesten Freundin, 81 Jahre, aber topfit und gesund, hat ein massives Haltungsproblem, und da ich seit meiner Kindheit Sport treibe und mich ganz gut auskenne, haben die beiden sich vor ca. einem Jahr hilfesuchend an mich gewandt. Leider bin auch ich nun mit meinem Latein am Ende
Fast zwei Jahre lang hat die Dame ihren Mann gepflegt. Er war krebskrank und konnte am Ende nur noch mit ihrer Hilfe aus dem Bett aufstehen. Sie (55 kg) hat ihn (78 kg) unterstützt und gestützt, wo sie nur konnte und sich schließlich einen heftigen Hexenschuss eingehandelt, nach dem sie wochenlang buchstäblich am Stock gegangen ist. Der Hausarzt hat ihr starke Schmerzmittel und Physiotherapie verschrieben, und ganz langsam ist der Rücken auch wieder besser geworden. Der Ehemann ist ins Pflegeheim gekommen, wo er vor etwa 1,5 Jahren leider auch verstorben ist.
In dieser Zeit hat die Dame sich die Fehlhaltung angewöhnt, die sie bis heute mit sich herumschleppt. Sie geht quasi "sitzend", sie stellt den Hintern hinten raus, der Oberkörper klappt gestreckt nach vorn, Hals und Kopf schauen "geierhalsgleich" aus dem Oberkörper heraus. Deshalb ist sie ziemlich sturzgefährdet und hat schon zwei Stürze mit Knochenbrüchen inklusive OPs hinter sich.
Vor etwa einem Jahr habe ich begonnen mit meiner Therapie und sie erst mal zum Heilpraktiker zum Check geschleppt. Sie hatte ziemlich heftigen Vitamin B12-, B6-, D3- und Magnesium-Mangel sowie lt. Radiologe beginnende Osteoporose. Inzwischen sind alle Speicher sehr gut aufgefüllt. Außerdem habe ich begonnen, ein- bis zweimal pro Woche Dehnungs- und Kräftigungsübungen mit ihr zu machen, aber ich hatte nicht immer Zeit, und alleine hat sie's leider nicht hinbekommen.
Also haben meine Freundin und ich sie zu einem gesundheitsorientierten Krafttraining eines Anbieters aus der Schweiz angemeldet, wo sie bis heute ein- bis zweimal wöchentlich hingeht - mit sehr mäßigem Erfolg. Sie ist zwar deutlich kräftiger geworden, aber die Haltung wird immer schlechter, die Muskulatur immer kürzer. Nur, wenn ich sie täglich mit meinen Dehnungsübungen "bearbeite", ist's für ein paar Stunden etwas besser, aber ich habe schlicht nicht die Zeit.
Außerdem war sie bei drei Orthopäden, denen nichts eingefallen ist außer "denken Sie über einen Rollator nach" und "hier, ein Rezept für Physiotherapie". Letzteres hieß in ihrem Fall: 20 Minuten pro Sitzung ein wenig Rückenstreicheln und ein paar Übungen im Sitzen. Sie durfte auch vier Wochen zur Kur fahren. Dort bekam sie Rückenstreicheln, Ergometerradeln, Wassergymnastik und ein wenig Fango, und das war's.
Das vorläufige Endergebnis: Alles für die Katz', die Haltung wird immer schlechter.
Ich hänge ein paar Fotos an. In Rückenlage sieht man, dass sie die Beine nicht strecken kann, wenn sie liegt, und das Stehend-Foto ist die maximale Aufrichtung, die sie schafft, wenn sie sich richtig anstrengt und die sie maximal 15 Sekunden so halten kann.
Nun hoffe ich, dass ich hier in diesem Forum ein paar Tipps bekomme, was wir noch unternehmen könnten, um ihr zu helfen. Mir tut die Dame so leid. Sie würde so gerne wieder lange Wanderungen unternehmen, aber sie kann nicht, weil sie beim längeren Gehen ihren Rücken gnadenlos überlastet, sie traut sich nicht, weil sie Angst hat hinzufallen, und sie schämt sich in Grund und Boden, weil sie so gebrechlich daherkommt. Ich selbst habe eine ordentliche Portion Wut im Bauch, dass keiner willens und in der Lage ist, ihr zu helfen.
Liebe Grüße
Schokiminzi