Da es keine Gruppe gab die ausleitete - was soll das? Das Entfernen an sich ist ja auch schon eine Belastung. Und ohne Ausleitung (die echte) passiert selbstverständlich nicht viel in 12 Monaten oder auch 36. Ist schon toll, wie man sich per Studiendesign das gewünschte Ergebnis hinbiegen aber Aktivität vortäuschen kann.
Außerdem finde ich es seltsam, dass der Fokus darin liegt, die Auswirkungen von Quecksilber - die natürlich bei chronischer Belastung vor allem langfristig sind! - zu untersuchen.
Ich hatte vor kurzem einen Kurs der Tufts University (Boston, MA) zum Thema "Water and Health", über Wasser- und Abwasserinfrastruktur. Von den 4 Wochen war eine geschlagene Woche dem Thema "Blei" gewidmet. Der Public Health (Öffentliche Gesundheit) Professor (ein Arzt) hat immer wieder betont, dass es nach heute bekannter Studienlage keine kleinste schädliche Menge von Blei im menschlichen Körper gibt - Grenzwerte existieren aus praktischen Zwecken, ab einem gewissen Punkt geht's einfach nicht besser.
Nun kann man beim NIH (National Institute of Health - U.S. Dept. of Health) - also in einem Land, in dem auch Amalgam verwendet wird - aber nachlesen, dass die Quecksilber als "more toxic" als Blei einschätzen. Das war in einem Test (PDF mit multiple choice Antworten) für Leute im Gesundheitswesen, den ich von denen mal hatte, Autor das NIH.
Nur mal so. Bei Blei war es auch ein sehr langer Kampf. Und der beschriebene Test ist überhaupt nicht geeignet, irgendwas zu zeigen, allein schon, weil die einzige Maßnahme, die wirklich die Belastung senken kann, gar nicht getestet wurde.
Ich vermute aber keine Absicht, sondern dass die Autoren sich wirklich stark bemüht haben, dem Thema zuleibe zu rücken. Ich habe aber viele Kurse zum Aufsetzen von "clinical trials" und zur Statistik und all solchen Themen hinter mir, die Qualität ist leider zum größten Teil genau so wie hier: Unbrauchbar. Das liegt meistens an der Problematik, solche aufwändigen Versuche überhaupt und dann noch längere Zeit zum Laufen zu bekommen. Aber wieso die hier Chelatbildner komplett weglassen, ist mir schleierhaft, das führt das ganze Prozedere ad absurdum.
Außerdem ist ein Schlüsselsatz:
...dass Betroffene nicht unbedingt ihre Füllungen erneuern lassen müssen, um sich besser zu fühlen.
Gerade bei einer chronischen Problematik ist es überhaupt kein Problem, Leute über kurze Zeiträume per "Psyche" besser fühlen zu lassen, ohne dass sich wirklich irgendwas verändert hat. Die 12 Monate sind genau lang genug, dass Psychotherapie wirkt - und kurz genug, um nicht zu testen, ob das tatsächlich hilft. Das ist wie viel Kaffee trinken, wenn man müde ist, natürlich geht's dann eine Weile wieder.
Oder mit anderen Worten: Ein Test, der das subjektive Befinden von Patienten testet, findet heraus, dass Psychotherapie das subjektive Befinden positiv beeinflusst - Wahnsinn!! Was für eine Idiotie.
And finally: Die haben zwei Gruppen (nicht drei) eine wo Amlagam entfernt wurde, eine wo nicht (die Vitmanine sind vollkommen egal bei halbwegs normaler Ernährung). Die Gruppe MIT Amalgam braucht Psychotherapie, um auf das Niveau der Leute zu kommen, die das Amalgam losgeworden sind! Also geht's den Leuten ohne Amalgam doch offensichtlich BESSER!