Amalgam muss dringend raus - finde aber keine Lösung

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Ich bin grad völlig verzweifelt und hilflos und bitte euch um Tipps, sofern euch etwas dazu einfällt:
Meine Krankengeschichte geht mittlerweile etwa 25 Jahre zurück (ich bin jetzt Ende 30) und mein Zustand verschlimmert sich von Monat zu Monat. Ich bin seit einigen Jahren erwerbsunfähig, da mein Körper einfach nicht mehr mithalten kann (extremes Untergewicht, Leber ist angegriffen, Muskeln schwinden, Nahrungsmittelunverträglichkeiten sehr ausgeprägt usw - die Liste ist fast endlos). Kein Arzt, kein Psychotherapeut hat jemals eine Diagnose stellen können, viele belächeln mich oder haben mir den Psychostempel aufgedrückt. Nun ist aber seit einiger Zeit klar, dass ich nicht nur eine Nickelallergie habe, sondern auch eine sehr hohe Quecksilberbelastung im Darm. Die Allergie wirkt sich übrigens als Entzündungen der Organe aus, nicht als Ausschlag auf der Haut. Wenn man nun weiß, dass ich 5 Amalgamfüllungen und 7 Metallkronen habe, sollte es vermutlich klar sein, warum Magen und Darm seit Jahrzehnten entzündet sind. Denn Amalgam ist ja nicht nur generell schädlich, sondern enthält auch Nickel. Metallkronen auch. Mir ist das jetzt auch klar...

Ich wollte also nun endlich eine Sanierung in Angriff nehmen, obwohl weder Mut noch Energie vorhanden sind. Aber ich magere immer mehr ab, mein Leben ist kaum noch lebenswert. Also raus mit dem Zeug!

Mit meinem Entschluss fingen dann auch gleich die Probleme an:
1. bekomme ich Panikattacken, wenn ich einen Kofferdam im Mund habe (habe ein schlimmes Trauma in Verbindung mit allem, was den Mund-Hals-Bereich von innen betrifft), kann mich da auch nicht überwinden.
2. vertrage ich keine Medikamente, sonst hätte ich was zur Beruhigung nehmen können.
3. will mir kein ZA eine Vollnarkose verpassen, weil mein körperlicher Zustand so schlimm ist und das Risiko zu hoch wäre.

Was also tun? Ich hab dann erstmal mit den Kronen anfangen wollen, um überhaupt in die Gänge zu kommen. Zuvor sollten aber die Weißheitszähne gezogen werden, weil die im Weg waren und auch weh taten. 3 von denen sind überkront und einer mit Amalgam gefüllt. Super, fangen wir mit dem Amalgamzahn an und nehmen noch einen überkronten dazu.
Der Kieferchirurg, dem ich ganz deutlich gesagt habe, dass der Amalgam-Zahn NICHT zersägt werden dürfte, hat mir dann deutlich gemacht, wie sehr ich auf Amalgam reagiere:
Der 1. Zahn oben (mit Krone) ging ganz gut raus, was mir Hoffnung für den Amalgam-Zahn unten gemacht hat. Der davor musste übrigens auch raus. Er ruckelte und zerrte also unten weiter, ließ sich immer wieder andere Zangen geben und find plötzlich an zu flexen. Kurz darauf legte er mehrere Einzelteile auf das Tablett - meine zwei unteren Zähne, darunter der mit Amalgam gefüllte. Er hat ihn also ohne eine Bemerkung doch zerteilt, munter durch das Amalgam hindurch, ohne jeglichen Schutz. Oh Gott! Da war's aber schon passiert.
Ich bin vom Ziehen noch völlig platt nach Haus gewankt und hab gehofft, dass es keine Auswirkungen hat. Aber in der Nacht drauf bekam ich plötzlich Schweißausbrüche, ich hab gezittert, hatte einen Puls von über 170 und mir war hundeübel. Es brauchte eine Weile, bis ich auf das Amalgam kam...

Meine Hoffnung waren Chlorella-Algen, die ich schon seit einer Weile nahm. Aber 10 Tage nach dem Ziehen kam neben plötzlichem Haarausfall auch heftiger Schmerz im Magen und Darm - beides ist seit dem noch schlimmer entzündet als sonst und ich muss mich sehr zum Essen und Trinken zwingen, damit ich nicht noch mehr abnehme (die Aktion hat mich 2 Kilo gekostet - bei einem BMI von 14,5 schon viel zu viel). Das Ziehen ist jetzt 3 Wochen her.

Nun frag ich mich, wie es weiter gehen soll. Ich habe noch 6 Kronen und 4 Amalgamfüllungen und keine Ahnung, wie ich das alles loswerden soll. Rausbohren geht nicht, denn ohnen Schutzmaßnahmen nie wieder und mit Schutzmaßnahmen geht's nicht (siehe oben). Was mir bleibt, ist das Ziehen der Zähne. Ich muss dazu sagen, dass meine Backenzähne durch meine schlechte Ess-Situation (die ja durch das Amalgam zustande kam) meine Zähne immer schlechter werden und es sich kaum noch lohnt, teure Füllungen aus Keramik zu investieren, weil die Zähne über kurz oder lang eh raus müssen.
Aber was kommt, wenn die Zähne raus sind? Wie ersetze ich so viele Zähne? Das einzige, was mir einfällt, sind Keramik-Implantate. Wer aber erwerbsunfähig ist und nie im Lotto gewonnen hat, hat kein Geld...

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich brauche Hilfe. Gibt es jemanden hier, der ähnliche Probleme hat? Oder der mit Ideen oder Tipps aushelfen kann? Ich bin richtig verzweifelt, weil mich die Schmerzen fertig machen und ich nicht weiß, wie ich aus dieser Situation raus komme. Ich überlege oft, mir einfach alles ziehen zu lassen, um endlich entgiften und so diesem Elend entkommen zu können. Und hab dann aber doch Angst vor Gebiss und Co.

Kann mir jemand helfen?

Viele liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Blauzimtstern
 
Hallo Baluzimtstern,

was für eine vertrackte Situation :mad:.

Ein paar Gedanken dazu:

- Soviel ich weiß, braucht man für die Amalgam-Entfernung den Kofferdam von allen Schutzmaßnahmen am wenigstens, zumal er auch nicht an allen Stellen verwendbar ist. Dazu kommt, daß verschluckte Amalgambrocken angeblich ausgeschieden werden, ohne groß Schaden anzurichten.

- Viele Amalgamträger haben eine Nickel-Allergie bzw. oft auch eine Allergie oder Unverträglichkeit gegenüber alle Metallen entwickelt.

- Wenn Implantate nicht möglich sind - egal aus welchen Gründen - ist immer noch nachzudenken über Vollprothesen im Unter- und Oberkiefer. Im Oberkiefer halten die im allgemeinen sehr gut. Sie können aus Kunststoff ohne Metall hergestellt werden. Eine Austestung, welches material Du verträgst, wäre gut.
Dabei gibt es den Hauttest (Pflastertest), z.B. beim Allergologen oder auch zu Hause selbst angebracht (ToxCenter).
Dazu könntest Du noch einen LTT-Test machen lassen. Mehr dazu auf der Seite vom IMD in Berlin und auch hier im Forum.

Unterkieferprothesen halten meistens nicht sooooo gut; das kommt auf den Kieferkamm an.
Das müßtest Du mit dem ZA besprechen bzw. mit einem guten Zahntechniker.

- Bevor an eine Vollprothese gedacht wird, sollte sehr genau überlegt werden, ob es lohnt, Haltezähne stehen zu lassen. Oft sind die dann nach kurzer Zeit total überlastet, fangen an zu wackeln, und werden doch gezogen. Die Prothese muß dann wieder überarbeitet werden.

Grüsse,
Uta
 
Hallo Uta,

lieben Dank für deine Antwort! Ich weiß, das ist wirklich alle sehr vertrackt. Zumal die Zeit drängt und ich sehr unter Druck stehe. Ende Juli habe ich einen Termin bei einem Zahnarzt, der auch metallfreie Implantate setzt. Ich erhoffe mir von ihm eine gute Beratung für eine sinnvolle und möglichst schnelle Behandlung. Ich hoffe, dass mir eine Klapperemma irgendwie erspart bleiben kann... Da meine Eck- und Schneidezähne noch völlig in Ordnung sind, würde ich natürlich auch gern auf besagte Vollprothese verzichten. Aber du hast natürlich Recht, wenn du sagst, dass die Haltezähne (in dem Fall die Eckzähne) sehr leiden würden und man da gut überlegen muss. Und es muss ja auch für die Freiend-Situation eine Lösung her. Daher gehen die Überlegungen doch in Richtung Implantate - für jede Seite eines Kiefers 2 Implantate + 2 Brückenzähne. Das wären dann jeweils 8 von beidem. Puh.

Leider sind die Amalgamzähne so sehr gefüllt, dass kaum noch Zahnsubstanz übrig ist. Daher frage ich mich, ob ein Versuch, die Zähne zu erhalten, sinnvoll wäre. Man würde ja vermutlich erst mit Zement füllen und nach der Entgiftung mit Keramik-Inlays abschließen. Sehe ich das richtig? Ist die Frage, ob die Zähne das überstehen oder dann bald eh raus müssten. Das wäre dann ein unnötig teurer Spaß.

Ich weiß von einem Bekannten, der viel Amalgam im Mund hatte und dadurch sehr krank geworden ist. Er hat sich ganz rabiat alle Zähne ziehen lassen und hat nun nix mehr im Mund. Keine schöne Vorstellung...:eek:

Ach manno, ich hab nicht gedacht, dass das so schwierig wird. Aber irgend eine Lösung muss ich für mich ja geben. Da geb ich die Hoffnung noch nicht auf:idee:

Viele Grüße,
Blauzimtstern
 
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