Liebe Anna,
Stichwort Pandemie: Meine Oma ist ungeimpft und war - trotz ihres hohen Alters - im Heim. Vielleicht war das mit ein Grund, weshalb man tw. nicht gerade nett mit ihr umgegangen ist. Jedenfalls versorge ich sie, seit sie im Februar letzten Jahres in die Einrichtung kam, mit verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln, einschl. hoch dosiertem Vitamin D + K, ebenso B- Komplex, Gingko, Zink - sie hatte seither nicht mal einen Schnupfen und nimmt die Mittelchen selbstständig - ich sorge nur immer wieder für Nachschub

. Was den Pflegedienst betrifft, hat mein Vater sich von verschiedenen ambulanten Pflegediensten in der Umgebung ein Angebot machen lassen. Der Pflegedienst, den wir jetzt haben und mit dem wir sehr zufrieden sind, deckt auch noch andere Bereiche ab, die man kostenpflichtig dazu buchen kann (Menü- Bringdienst, Putzen, Unterhaltung). Unter der Woche kommt mittags der Menü- Bringdienst und einmal pro Woche eine Dame (für eine Stunde), die mit meiner Oma spazieren geht oder auch mal ein Spiel spielt. Alle zwei Wochen wird die Wohnung durchgeputzt. Dies alles ist wesentlich günstiger, als der Heimplatz. Bei Pflegestufe 3 hat dieser immerhin um die 4.000 Euro gekostet (unser Eigenanteil zum Schluss 2.800 Euro, so dass ein Teil der Kosten vom Gesparten bezahlt werden musste). Und sie hatten dort mit meiner Oma nicht viel Aufwand (sie wäscht sich sogar noch selbst usw.). Es kommt also wirklich auf die Situation und die zu betreuende Person an. Man kann mit einer Pflegeeinrichtung Glück haben - aber eben auch nicht (letzteres hört man immer wieder). Mit einbeziehen würde ich - neben dem pflegerischen Aufwand und den Kosten - unbedingt auch, was Deine Mutter möchte. Es gibt Menschen, die im Heim regelrecht aufblühen und andere leiden still vor sich hin. Durch Corona waren bei uns die Besuchsregeln so streng und eng, dass man meine Oma am Wochenende nicht mal eben zu Kaffee und Kuchen hätte nach Hause holen können (danach hätte sie für zwei Wochen in Quarantäne gemusst - heißt, Stubenarrest) - deshalb habe ich das Ganze tatsächlich wie eine "moderne Haftanstalt" empfunden. Aber, es heißt ja nicht, dass es woanders auch so sein muss. Informiere Dich, bevor Du eine endgültige Entscheidung triffst, wirklich gründlich - mal davon abgesehen, kann es sein, dass Du ohnehin nicht gleich einen freien Platz im Heim angeboten bekämst und Dich auf diverse Wartelisten setzen lassen müsstest.
Viele liebe Grüße,
janasandra