Das Cholesterin-Märchen

Kategorien:Allgemein, Ernährung, Herz-Kreislauf, Krankheitsbilder allgemein

Studien widerlegen die allgemeine Meinung

Kaum eine Substanz im Menschen ist wissenschaftlich so umstritten wie das Cholesterin. Viele glauben heute, dass ein hoher Cholesterinspiegel Ursache für einen Herzinfarkt sei. Doch ist dies in zahlreichen gross angelegten Studien und Cohortstudien (welche eine Vielzahl von Studien untersuchen und kritisch analysieren) widerlegt.

Nichts desto trotz sind heute cholesterinsenkende Medikamente (Statine), welche den letzten Syntheseschritt des Cholesterins hemmen, mit über 30 Milliarden Dollar zum weltgrössten Umsatzsegment der Pharmaindustrien geworden. Die Cholesterinfrage zeigt eindrücklich die Grenzen der Wissenschaft auf und führt uns den grossen Einfluss finanzieller Interessen auf die Universitäten und die ärztliche Verschreibungspraxis vor Augen.

Was bewirken Cholesterin bzw. cholesterinsenkende Medikamente?

Cholesterin wird in der Leber und im Darm synthetisiert. Es dient als Gerüst der Steroidhormone (Geschlechtshormone und Cortisol). 95% des Cholesterins finden wir im Innern der Zellen, ¼ davon im Gehirn. An den Zellmembranen kommt dem Cholesterin grosse Bedeutung beim Transport von Botenstoffen zu, besonders für Gehirn- und Nervenzellen.

Aus der Leber kommend wird es als LDL-Cholesterin über das Blut überall dahin transportiert, wo es nötig ist: in die Membranen der Hirnzellen, in die Myelinscheiden der Nervenzellen, in die Hormondrüsen. Cholesterin ist ganz wichtig für die Bildung der Synapsen (Vernetzung der Hirnnervenzellen untereinander) und damit für das Gedächtnis.

In vergleichenden Studien wurde denn auch gezeigt, dass cholesterinsenkende Medikamente (Statine) die Gedächtnisleistung verminderten, sobald sie den Cholesterinspiegel deutlich senkten. In der Frühschwangerschaft lösten Statine schwerste Behinderungen des Kindes aus, ähnlich wie seinerzeit das Thalidomid. Auch erkrankten Menschen, die Statine einnahmen, signifikant häufiger an Krebs.

Beim Rücktransport aus den Geweben gelangt Cholesterin als HDL-Cholesterin übers Blut zurück in die Leber. Das Cholesterinmolekül dient zudem als Gerüst für die Bildung der Gallensäuren in der Leber. Ist die Galle nicht gut zusammengesetzt, so entstehen Gallensteine, die in erster Linie aus Cholesterin bestehen, denn nur 2,5 mg Cholesterin/Liter können in der Galle gelöst bleiben. Die Gallensäuren werden im Enddarm zurückresorbiert und erneut als Chylomikronen (kleine Bläschen im Blut) zur Leber zurücktransportiert.

Cholesterinarme Diät unwirksam?

Cholesterin finden wir nur in tierischer Nahrung. Nur ganz wenig Nahrungscholesterin wird überhaupt resorbiert (o,2 g Tag). Durch rein tierische Nahrung kann dies auf höchstens 0,5 g/Tag gesteigert werden. Dagegen stellt die Leber 1 bis 2 g Cholesterin pro Tag her. So kann man leicht verstehen, warum der Cholesteringehalt der Nahrung in vielen Studien keinerlei Einfluss auf den Cholesterinspiegel des Blutes zeigte und warum die blosse cholesterinarme Diät unwirksam ist.

Hoher Cholesterinspiegel nicht Ursache der Arteriosklerose?

Zu hohe Cholesterinspiegel entstehen also durch die Stoffwechselstörung als Folge einer gesamten Fehlernährung, die man heute «metabolisches Syndrom» nennt. Diese führt zu einer Fehlsteuerung der Cholesterinproduktion in den Leberzellen. Dass ein hoher Cholesterinspiegel Ursache der Arteriosklerose sei, ist heute wissenschaftlich äusserst umstritten. So kann man auch verstehen, warum eine Wirkung der cholesterinsenkenden Medikamente auf das Herzinfarktrisiko, wissenschaftlich mehr und mehr umstritten ist.

Normalisierung des metabolischen Syndroms in 3 Wochen

In unserer Erfahrung ist der Cholesterinspiegel ein ganz wichtiges Mass der gesamten Stoffwechselschuld durch die allgemein verbreitete Fehlernährung, für die tägliche Überlastung des Organismus an sinnlos zugeführten Kohlenhydraten, wie Auszugsmehlen, Zucker, übermässig aufgenommenen Eiweissen und tierischen Fetten, durch das tägliche Übermass an sauren Stoffwechselschlacken, die in die Grundsubstanz des zarten Bindegewebes eingelagert werden müssen.

Durch diese Einlagerung wird die Funktion der Grundsubstanz als Molekularsieb und zur Leitung der Lebensinformationen nach und nach behindert, bis hin zur Reaktionsblockade. Die Hypercholesterinämie muss als Teil eines Ganzen betrachtet und behandelt werden. Mit einer Heildiät aus vitaler, vegetabiler Frischkost, normalisiert sich das metabolische Syndrom und damit der Cholesterinspiegel nach unserer Erfahrung in aller Regel innert drei Wochen, begleitet von neuer Gesundheit, Vitalität und Wohlbefinden.

Testen Sie es!

Lassen Sie in einem medizinischen Labor Gesamtcholesterin, HDL und LDL bestimmen. Beginnen Sie sofort eine dreiwöchige Heildiät mit Obst, Mandeln, Nüssen, Kernen und danach täglich drei Sorten Rohkost: aus Wurzel, Blatt und einer Gemüsefrucht an einer feinen selbst zubereiteten Sauce mit Sonnenblumenöl, frischem Zitronensaft frischem Basilikum, Petersilie oder Schnittlauch. Lassen Sie den Kaffee beiseite und trinken Sie viel Tees aus duftendem Eisenkraut, Salbei, Minze, Melisse. Notieren Sie täglich Ihre Befinden und lassen Sie danach die Cholesterinwerte neu bestimmen.

Avatar-Foto

Dr. med. Andres Bircher

Mediziner und Facharzt, Dozent, Autor
Wissenschaftliche Naturheilkunde

- Gründer und Präsident der Stiftung Maximilian Bircher
- Stiftungsrat der Stiftung BIRCHER-BENNER
- Leiter des Medizinischen Zentrums BIRCHER-BENNER Braunwald
- Enkel von Dr. med. Maximilian Bircher-Benner, Pionier der wissenschaftlichen Naturheilkunde (1867-1939)

18 Kommentare in “Das Cholesterin-Märchen

Lela1 April 23, 2012
Ich kann dem nur zustimmen, viele meiner Patienten, die regelmäßig Bypässe erhielten hatten keinen hohen Cholesterinwert, sondern einen hohen Lipoprotein (a) Wert, der nach Regulation, keine weiteren Gefäßprobleme mehr erzeugte.
Michel59 April 23, 2012
Ich habe auch schon so vieles ausprobiert , ganz zu schweigen von dem , was man mir verschrieben hat / hatte . Ich werde diese Anleitung mal testen , und viel weniger Kaffee trinken , dafür mehr Tees . Auf Fleisch kann und will ich nicht verzichten . wenigstens 2x die Woche . Mageres Fleisch esse ich sowieso schon seit Jahren . Außerdem esse ich viel Salat , trinke fast 2 1/2 liter Mineralwasser am Tag , ganz selten Alkohol ( 4 x im Jahr ) , und Obst steht bei mir jeden Tag auf dem Speiseplan . Bin mal gespannt , ob sich was ändert .
Golestan April 23, 2012
Um eine Arteriosklerose zu fabrizieren braucht ein Koerper viele Sachen eines davon ist zweifellos Cholesterin. Aber allein ist Cholesterin machtlos. Es muss oxydieren um Plaettchen zu bilden. Dazu gehoeren Freie Radikale. Die fliessen jetzt im Blut umher ohne Schaden anzurichten. Um das zu tun mussen sie sich an dem Endothelium fest verankern. Dazu brauchen sie Stablitaet, also steife Adernwaende, sonst brechen sie zusammen wie eine auf Sumpf gebaute Ziegelwand und fallen davon. Um die Adernwaende zu versteifen brauchen wir AGEs und ALEs (Advanced Glycation Endproducts und Advanced Lipoxidation Endproducts). Die kommen vor allen Dingen von zu heiss gebratenen, gegrillten und geschmorten Speisen. Das ist alles ein komplizierter Vorgang, aber mit genuegend Zeit schafft unser Koeper es eine Arterienverstopfung zu produzieren, wenn wir ihn allein lassen. Aber weil der Vorgang so kompliziert ist, gibt er uns auch eine Menge Angriffspunkte um ihn zu verzoegern oder sogar zu unterbrechen. - cholesterinarme Speisen - Antioxidants - sinnvolle Speisenzubereitung - und natuerlich Bewegung - wenn man den Brei ruehrt setzt er sich nicht so leicht an. Anmerkung: Ich lebe schon seit fast einem halben Jahrhundert in Kanada, folglich is mein deutsch ein bischen schwach, auch was medizinische Ausdruecke anbetrifft. Viel Erfolg! Golestan
Irene17 April 23, 2012
Mein Gesamtcholesterin ist wohl zu hoch (240).Der Hausarzt hat mir ein Mittel zur Senkung verschrieben. Ich habe es nicht genommen,da ich nicht viel Gutes über dieses Medikament hörte. Alkohol trinke ich 2-3mal im Jahr in Form eines Glases Rotwein. Kaffee: 1 Tasse pro Tag. Leider schmeckt mir Butter und anderes Fett. Obst und Gemüse sind täglich auf meinem Speiseplan. Wahrscheinlich sollte ich doch das Fett weglassen! Der Beitrag von Dr. Bircher hat mich inspiriert noch mehr Obst und Gemüse zu essen. Ich bin gespannt auf die nächste Cholesterinmessung. Gruß Irene17
    niko1961 Juli 10, 2012
    @Irene17 Ich erlaube mir Ihren Beitrag zu kommentieren. Sie machen aus meiner Sicht schon fast alles richtig! Ein Gesamtcholesterin von 240 ist nicht zu hoch, allenfalls minimal erhöht. Diese Soll-Werte sind von der Pharmamedizin im Laufe der Jahrzehnte immer weiter gesenkt worden, demnäch wäre ja fast jeder krank und bräuchte folglich teure und schädliche Statine. Respekt, dass Sie sie nicht nehmen und sich von Ihrem Gefühl leiten lassen. Ich nehme auch keinerlei Meds mehr, wandere jeden Tag 2x 30-45 Minuten und habe mich in nur 2 Jahren von schwersten MS-Symptomen (völlige Bettlägerikeit, Drehschwindel, etc.) erholt. Ich halte jede Anweisung in Richtung Ernährung für falsch, wenn sie zu sehr in eine extreme Richtung verweist. Es gibt einige Schädlinge (z. B. Zucker) und einige essentiell wichtigen Faktoren wie Wasser. Die Schädlinge sollte man auf das Minimum reduzieren, das einem möglich ist, ebenso Wasser und Salze auf ein mögliches Maximum erhöhen, damit ist schon viel gewonnen. Ein Körper der ständig unter Wassermangel leidet muss zwangläufig Cholesterin produzieren, weil er sich gegen die unverdünnten Giftstoffe zur Wehr setzen muss, die er mangels Wasser nur ungenügend ausscheiden kann. Ich bin davon überzeugt, dass ein ausgewogene Ernährung, ausreichender Wasserhaushalt (z. B. 1,5 Liter Lauretana am Tag + 1 Ltr. 49-Kräutertee) und ausreichend Bewegung nicht nur zur Senkung des Cholesterinspiegels führen sondern auch zu einem erheblich gesteigerten Wohlbefinden. Der Mensch braucht Wasser, Salze, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, Eiweiße, hochwertige Fette und statt Kohlehydrate->Fett. Butter enthält wertvolle Fettsäuren. Es ist kontraproduktiv sie wegzulassen. Wenn Sie Butter mögen, essen Sie sie einfach weiter. Ihr natürliches Verlangen nach Fett ist ein untrügliches Zeichen, was ihr Körper braucht. Hier wird Fett aber nicht als Fettmacher sondern als Energielieferant gebraucht. Ein Ausdauersportler wird niemals über Kohlehydrate seine Leistung beziehen können, das können 100 Meter Läufer, stattdessen wird es sie fast ausschließlich über den Fettstoffwechsel beziehen. Daher liegt der Fettanteil in der Ernährung solcher Sportler bei 50-60%. Da wir uns nicht mehr bewegen und nur kurzzeitig etwas Kraft benötigen, haben wir unsere Essgewohnheiten auf Kohlehydrate umgestellt, weil wir bei Kohlehydraten die Chance haben, sie abzubauen. Wenn wir also mehr Fett essen, was mehr unserem naturgegebenen Energie-Stoffwechsel entspricht, sind wir auch gezwungen, uns mehr zu bewegen. Hier spielt die Bewegung nicht nur die Rolle, das Fett wieder abzubauen, sondern es werden durch die Bewegung unzählige Botenstoffe, Wachstumshomone, Reparaturvorgänge in unserem Organismus angeregt. Wenn wir also den Körper nicht ganzheitlich betrachten und ihn auch nicht ganzheitlich fördern, werden wir auch nie ganzheitliche Gesundheit erlangen können. Daher ist ein Rezept, welches nur sagt, essen Sie dies, aber das nicht, in den wenigsten Fällen von dem erwartenden Erfolg gekrönt, weil es nur Teilfragmente betrachtet. Wir wollen aber ganz gesund sein, das geht nur über einen ganzheitlichen Ansatz. Wenn Sie gern Zucker oder Süssigkeiten essen, reduzieren sie dies lieber. Auch sie sind sauer und führen durch ihre Aggressivität im Stoffwechsel dazu, dass zum Schutz übermäßig Cholesterin gebildet werden muss. Sie können auch -jede Woche- ein Glas Rotwein trinken, das sollte nicht das Problem sein. Täglich Kaffee halte ich eher für kritisch, da er dem Körper Wasser entzieht, sauer wirkt und zu Knochenabbau führt. Diesen Konsum würde ich eher noch halbieren. Ich bin der Überzeugung, dass ein Zuviel von Zucker, Kaffee, billigem und gespritzem Obst oder Gemüse (nur Biokost konsumieren), zu wenig Wasser / Salze (unraffiniertes Meersalz), Tütensuppen, Instantsoßen, alles industriell verarbeitete Fastfood, Transfette (Braten Sie nur schonend -ganz leicht brutzelnd- mit Kokosfetten, keinesfalls Oliven-, Raps, Lein- öle zum Braten verwenden!!!) eine Stoffwechselstörung begünstigen. Ein erhöhter Cholesterinspiegel ist die Folge davon.
Toco April 23, 2012
Lieber Herr Dr.Bircher, es ist mir eine Ehre und Herausforderung mich mit einem so berühmten Namen austauschen zu dürfen - nichtdestotrotz möchte ich gern an Ihrem Programm eine Anmerkung lassen: wo bleibt das omega-3? Das Verhältnis von omega-3 zu omega-6 in der Nahrung beeinflusst die Art der produzierten Prostaglandine und Prostagline sind es die die Cholesterinproduktion steuern (neben vielem Anderen). Alle die schönen natürlichen Zutaten haben die gute Zusammensetzung wie sie kaum in der Natur deutlich abweicht, aber durch die omega-6 Öle wird alles omega-6-lastig. Omega-6 Öle haben in Studien zunächst eine Verbesserung der Cholesterin-Werte erbracht da vielfach eine erste Prostaglandin-Produktion erst möglich wurde, nachdem die Dominanz der gesättigten Fettsäuren gebrochen war. Langfristig ergibt sich aber eine Verschlechterung, da die Konkurrenz der omega-3 Fettsäuren um das Arachidonsäure-produzierende Enzym d5d fehlt. Ein Schuss Leinöl bei jeder Verwendung von Sonnenblumenöl(&co) , dann fände ich es perfekt. Alle anderen Ihrer Ausführungen finde ich, gehören zu der Sparte "das muss gesagt werden". Mit freundlichem Gruß
Ulrike April 23, 2012
"Gesichert" ist ein Nutzen der Cholesterinsenker auf jeden Fall für die Pharma. Dies bringt diese Karikatur schön zum Ausdruck: http://www.aerzteblatt.de/pdf/101/16/a1056.pdf Statine: So erreichen wir unsere Ziele Damit auch möglichst viele Menschen als krank und behandlungsbedürftig angesehen werden können, hat man den Normwert (oberster Grenzwert) ja auch zwischenzeitlich von zuvor 230 mg/dl auf 200 mg/dl abgesenkt. Während früher bei den übernommenen Kosten durch die gesetzlichen Krankenkassen beim Gesundheitscheck, noch EKG, Lungenfunktionstest, Blutbild enthalten waren, ist davon nur noch eine körperliche Untersuchung, Urinschnelltest, Cholesterin- und Blutzuckerwertbestimmung übrig geblieben. Ein Schelm wer sich Böses dabei denkt. War es nicht auch ein Cholesterinsenker mit Namen Lipobay der zu tödlichen Folgen führte? Cholesterin gilt als Bioregulator und kann nicht mal einfach so abgesenkt werden, ohne das dies zu Störungen im Organismus führt. Wenn der Organismus selbst das Cholesterin runter reguliert (z.B. durch verbessertes Ernährungsverhalten) dann ist dadurch keine Schädigung zu erwarten. LG Ulrike
alibiorangerl April 24, 2012
Wuhu, wichtig im Zusammenhang Cholesterin und Hormonhaushalt wäre (ua) noch "die Schilddrüse" zu erwähnen. Funktioniert das Zusammenspiel der vielen verschiedenen Hormone bzw deren Produktion, Wandlung und Abbau nicht (mehr) respektive ist ein Teil in diesem komplexen System nicht mehr in Ordnung, so kann es auch dadurch zu einem (signifikanten) Cholesterin-Anstieg kommen, siehe hierbei beispielsweise Vitamin D. Hat man nun eine schwache/angegriffene Schilddrüse und die SD-Hormon-Produktion ist gestört/zu niedrig (Unterfunktion), kann das den Cholesterinwert (erheblich) ansteigen lassen, auch bei strenger Diät. Nach der SD-Abklärung und ggf SD-Hormon-Substitution kann sich das Cholesterin wiederum dramatisch senken...
Willi2001 April 24, 2012
1996 hatte ich Brustkrebs und habe 5 Jahre Tamoxifen eingenommen. Gewichtszunahme (19 kg), schlechte Blutwerte (Cholesterin 282 - HDL 58 - LDL 207, Gamma-GT 107, Vitamin D 17,6). Ich nehme keine Medikamente, Alkohol fast Null. Bisher haben sich die Ärzte die Zähne ausgebissen. Seit März 2011 bin ich in einer Ernährungsberatung bei einem Mediziner, esse fast nur noch Salat. Der hat mich allen Ernstes gefragt, ob ich vergiftet werde. Gewichtszunahme seitdem 1,0 kg, Blutwerte keine Verbesserung, Kopf- und Gesichtsschwitzen nach wie vor. Das einzige, was abgenommen hat, ist der Pegel in meiner Geldbörse.
fielfras April 24, 2012
Danke für diesen Artikel. Vor einem Monat wurde mein Cholesterin gemessen. Alles bestens wie bei meinem Ehemann auch. Ich trinke 4-6mal die Woche ein Glas hauptsächlich Biorotwein. Trinke täglich 4-6 Tassen Biokaffee täglich frisches Biogemüse und Früchte ça. 6-7 Portionen dazu wenig Fleisch 50% bio und Vollkornbrot bio.Ich verwende Rapsoel kaltgepresst für kalte Küche Bratbutter zum Kochen.
Elfchen April 24, 2012
Auch von mir Danke. Es wäre ganz toll,wen es einen genauen Ernährungsplan gäbe,an den man sich halten kann. Bei meinem Cholesterin,trotz recht guter Ernährungsweise,ordendlich Bewegung und keine Risikofaktoren,sollte ich nun doch Statine nehmen. Tu ich aber nicht. Also,wer kann mir Tips geben.
hareeka April 24, 2012
Ich habe mich jahrelang im klassischen Sinne (so wie es in dem Artikel empfohlen wird) ernährt. Bereits mit 30 Jahren hatte ich Gallensteine. Ich war immer schlank, trieb Sport und trotzdem war/ist mein Cholesterin immer zu hoch. Inzwischen soll ich mich mit Logi- Kost ernähren. Da habe ich 10 Kg zugenommen :-(. Am Cholesterin hat sich nichts geändert.
Oregano April 25, 2012
Nur ein Hinweis: Im Forum gibt es u.a. einen langen Thread zum Thema "Cholesterinsenker": https://www.symptome.ch/vbboard/gesundheit-allgemein/8360-cholesterin-lipidsenker-cse-hemmer-statine.html Grüsse, Oregano
AlexRiegler Mai 11, 2012
Eine kurze Ergänzung zu ... "Cohortstudien (welche eine Vielzahl von Studien untersuchen und kritisch analysieren)" Kohortenstudien sind Studien bei denen Menschen über einen längeren Zeitraum verfolgt werden. Dabei werden Expositionen/Ursachen (Risikofaktoren und sonstige Einflüsse) und Outcomes/Wirkungen (Auftreten von Krankheiten) erfasst. Um eine bessere Aussagekraft zu erreichen werden Fälle und Kontrollen auf diese Dinge hin kontrolliert. Wenn eine Vielzahl von Studien ausgewertet werden, so spricht man von Metaanalysen. Diese haben einen höhere Aussagekraft als Kohortenstudien. Der Goldstandard einer epidemiologischen Untersuchung ist eine RCT - eine randomisierte kontrollierte Studie.
    Rosenquarz Oktober 31, 2012
    Das Cholesterin-Märchen kenne ich schon sehr, sehr lange. Deshalb möchte ich ganz kurz zwei Fälle schildern: Fall 1: 80-jähriger Frau, die nie Probleme mit hohen Cholesterinwerten hatte, wurden Cholesterinsenker verschrieben. Sie nahm schon seit Jahren ein Schilddrüsenhomon ein und da mir die Zusammenhänge bekannt waren, riet ich ihr, die Schilddrüsenwerte überprüfen zu lassen. Diese waren in der Tat nicht in Ordnung und nachdem sie medikamentös richtig 'eingstellt' war, waren die Cholesterinwerte auch in Ordnung. Fall 2: 45-jähriger Mann mit astronomischen Cholesterin- und Triglyceridwerten schluckte jahrelang Cholesterinsenker. Eine der Medikamentennebenwirkung war Aggressivität. Darüber hinaus hat das Medikament den PSA-Wert gesenkt und damit den tatsächlichen Wert verändert, so dass man sich diese kostenpflichtige Blutuntersuchung eigentlich sparen kann. Nachdem der Mann die Cholesterinsenker abgesetzt hatte und einen hochdosierten Vitamin B Komplex täglich einnahm, sind Chol.- und Trigl.werte drastisch abgesunken und das Homocystein (Hcy) im Blut auf unter 7. Hcy ist eine Aminosäure, die als zuverlässiger Indikator für eine ganze Reihe von Krankheiten steht (Schlaganfall, Krebs, Diabetes, Alzheimer, Schilddrüsenerkrankungen, Derpessionen, Parkinson, Arthritis, Migräne - der Risikofaktor für Herz- und Kreislauferkrankungen).
Arni Dezember 30, 2012
Ich kann allen ein sehr lehrreiches Buch zu diesen Thema empfehlen: Jeder kann gesund sein - von Adelle Davis - Verlag Hörnemann (übrigens der Verlag wurde aufgekauft, man kann sich vorstellen - Warum! - wenn man das Buch gelesen hat, äußerst geschäftsschädigend für eine bestimmte Industrie) nun ein Auszug aus diesen Buch: Der Cholesterinspiegel - B-Vitaminkomplex und Cholesterinspiegel Mindestens drei B-Vitamine, nämlich Cholin, Inositol und Vitamin B6 haben die wichtige Aufgabe, bei der Regulierung des Blutcholesterins mitzuwirken, das stark ansteigt, wenn eines dieser Vitamine in ungenügender Menge vorliegt. Cholesterinablagerungen in den Arterien sind in Amerika geradezu zu einem nationalen Problem geworden, und viele Forscher glauben, daß das die Hauptursache des Herztodes sei. In diesem Sinne problematisch wurde die Cholesterinablagerung aber erst seit dem Jahre 1910, als man nämlich anfing, beim Verarbeitungsprozeß des Getreides die meisten Mineralien und Vitamine maschinell zu entfernen. Seitdem sind diese drei B-Vitamine und Vitamin E fast völlig aus der Nahrung verschwunden und werden auch nicht dem sogenannten »angereicherten« Brot beigegeben. Wenn die Ernährung vollwertig ist, bleibt das Cholesterin im Blut in kleinste Teilchen verteilt und gelangt ohne Mühe in die Gewebe, wo es verbraucht wird. Fehlen aber gewisse Nährstoffe, klumpt das Cholesterin zu groben Partikeln, die nicht durch die Wände der Arterien passieren können, zusammen, und das Cholesterin im Blut steigt an. Kommt es zu Ablagerungen in den Wänden der Arterien, spricht man von Arteriosklerose. Dabei verengen sich allmählich die Arterien des ganzen Körpers, so daß dem strömenden Blut der Weg verlegt ist. Der Kreislauf ist gestört, oftmals sehr schwer. Sauerstoff und Nahrungsstoffe erreichen die Gewebe unter erschwerten Bedingungen. Dieser Vorgang richtet im Laufe der Zeit immer mehr Schaden in den Geweben an, wobei das Ausmaß dieses Schadens vom Schweregrad der Arteriosklerose und vom Fortbestehen des erhöhten Blutcholesterinspiegels abhängt. Gegenwärtig leidet fast jeder Amerikaner mehr oder weniger an Arteriosklerose. Autopsien von Kindern, die kein Jahr alt geworden waren, zeigten, daß sich bei diesen schon Cholesterin in ihren kleinen Arterien abgelagert hatte. Bei Affenkindern, die man mit handelsüblicher Babynahrung, wie sie von Tausenden von Kinderärzten empfohlen wird, fütterte, stellte sich heraus, daß nach Ablauf des ersten Lebensjahres die Arterien total mit Cholesterin verstopft waren. Die wenigen Untersuchungen an Kindern im Wachstumsalter ergaben, daß bei vielen bereits eine Arteriosklerose bestand, wobei eine deutliche Zunahme der Häufigkeit in den letzten Jahren des zweiten Lebensjahrzehnts erkennbar war. Autopsien, die man bei 300 jungen Männern, die in Korea gefallen waren, durchführte - junge Männer in den besten Jahren ihrer physischen Entwicklung - zeigten, daß bei 72 Prozent Cholesterinablagerungen in den Arterien bestanden, und bei manchen fand sich sogar schon eine fortgeschrittene Arteriosklerose. Die Arterien junger Männer, die in Vietnam gefallen waren, boten ein noch schlimmeres Gesamtbild. Manche Wissenschaftler sind der Ansicht, daß ein Blutcholesterinspiegel von 180 Milligramm pro 100 cm3 Blut (d. i. etwa 1/2 Tasse) bereits zu hoch und als krankhaft zu bezeichnen sei. Menschen, deren Blutcholesterinspiegel 260 Milligramm pro 100 cm3 Blut übersteigt, sind bekanntlich von Herzanfällen bedroht. Es ist freilich keineswegs bewiesen, daß Cholesterinablagerungen die unmittelbare Ursache der Attacken sind. Mit Sicherheit aber behindern sie in starkem Maße die Blutzufuhr zum Herzmuskel wie auch zu allen anderen Körperteilen. Glücklicherweise aber kann durch eine Korrektur der Ernährung das Cholesterin im Blut wieder in mikroskopisch kleine Partikel umstrukturiert werden, die leicht in die Gewebe einzudringen vermögen. Man hat durch Experimente bewiesen, daß bereits abgelagertes Cholesterin wieder mobilisiert werden kann, so daß es in den Blutstrom und schließlich auch in die Gewebe gelangt, wodurch die Arterien wieder frei und durchgängig werden. Manchmal kann man diesen Vorgang direkt beobachten, und zwar an Menschen, bei denen sich Cholesterin in Form gelber Depots um die Augen herum abgelagert hat. Wenn in solchen Fällen die Ernährung verbessert wird, können die Ablagerungen allmählich, oft innerhalb einiger Monate, verschwinden. Angesichts unserer hohen Sterblichkeitsziffer infolge von Erkrankungen der Herzkranzgefäße wurde die Frage hochaktuell, welchen Einfluß Cholesterin auf die Herzfunktion hat. Viele Untersuchungen bestätigen jedoch immer wieder, daß bei Cholesterinablagerungen in einem Blutgefäß gewöhnlich auch in allen anderen Ablagerungen vorhanden sind. Beispielsweise kam es bei Schwerhörigen zu einer auffallenden Besserung, als ihr zu hoher Blutcholesterinspiegel einige Monate lang auf einem normalen Niveau gehalten wurde. Auch bei der Entstehung von Linsentrübungen und anderen Sehstörungen soll Cholesterin eine Rolle spielen, indem es die zu den Augen führenden Blutgefäße verengt; auch hier ergab sich eine Besserung des Sehvermögens nach Senkung des Cholesterinspiegels. Man hat festgestellt, daß Raucher mit hohem Blutcholesterinspiegel eher an Lungenkrebs sterben als solche mit niedrigem. Weiterhin ist eine Folge der Cholesterinablagerungen in den Arterien, daß buchstäblich Millionen von Menschen an Muskelkrämpfen in den Beinen leiden, meist nachts, wenn der Blutkreislauf durch die Ruhe gedämpft ist. Häufig ist die Sauerstoffversorgung so stark behindert, daß die Zehen oder der ganze Fuß absterben (sogenanntes Gangrän) und amputiert werden müssen. Millionen von Menschen, oft solche, die früher sehr intelligent waren, werden verwirrt, vergeßlich und geistesabwesend, ihr Denken wird langsam insbesondere während ihrer späteren Lebensjahre, weil die Cholesterinablagerungen die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn erschweren. Bei sehr, sehr vielen Menschen ist die Blutversorgung des Herzmuskels durch verengte Arterien vermindert. Was auch immer die Ursache eines Herzanfalls sein mag, die Senkung des Blutcholesterinspiegels bewirkt eine allmähliche Zunahme der Sauerstoffversorgung und beschleunigt die Besserung. Obwohl man in Tausenden von Untersuchungen den Einfluß der Ernährung auf das Blutcholesterin erforscht hat, gibt es relativ wenig Arbeiten über die besondere Rolle der B-Vitamine. Immerhin weiß man, daß Tiere unter cholinfreier Diät - Cholin hat bekanntlich eine wichtige Funktion beim Abbau von Cholesterin und gesättigten Fetten-große Mengen von Cholesterin in den Arterienwänden zurückhalten, wodurch ein der menschlichen Arteriosklerose vergleichbarer Zustand entsteht. Diese experimentell erzeugte Arteriosklerose kann entweder durch Cholin oder durch Lecithin (22), das Cholin, Inositol und essentielle Fettsäuren enthält, verhindert oder gebessert werden. Dr. Lester Morrison (23) vom Landesspital in Los Angeles untersuchte 600 Patienten, die Herzanfälle überstanden hatten. Jeder zweite von ihnen wurde ohne sonstige Medikamente nur mit Cholin behandelt. Ihre Ernährung war in vieler Hinsicht unzureichend. Sie aßen so viel Sahne, Eier, Butter, Leber und andere cholesterinhaltige Nahrungsmittel, wie sie wollten. Dennoch erklärten die Leute nach kurzer Zeit, daß sie sich besser und viel gesünder fühlten, und viele von ihnen fingen wieder an zu arbeiten. Das Cholesterin in ihrem Blut verminderte sich. Sie hatten seltener Herzanfälle, und es starben weniger von ihnen als bei der Kontrollgruppe, die mit den üblichen Medikamenten, wie Phenobarbital, Digitalis und Nitroglyzerin behandelt wurde. Als Dr. Morisson ähnlichen Gruppen Cholin, Inositol und ein Leberkonzentrat, das alle B-Vitamine enthielt, verabreichte, waren die Resultate sogar noch besser. Die Patienten gaben an, daß Atemnot und Herzschmerzen nachgelassen hätten und das Interesse an sexueller Betätigung sowie gute Laune und allgemeines Wohlbefinden wiedergekehrt seien. Viele von Ihnen erklärten, daß sie sich im ganzen Leben noch nie so gut gefühlt hätten. Trotz reichlichem Verzehr von Eiern, Leber und Butter nahm das Blutcholesterin ab. Während der Beobachtungszeit, die sich über ein Jahr erstreckte, starb niemand von dieser Gruppe. Dagegen starben 25 Prozent der Kontrollgruppe, die, wie Dr. Morrison es beschreibt, »eine Behandlung durch Vernachlässigung« erhielt. Bei einer richtig zusammengesetzten Ernährung produziert die Leber jeden Tag eine Reihe wachsähnlicher Substanzen, die man unter dem Sammelbegriff Lecithin zusammen faßt, wissenschaftlich aber als »Phospholipide« bezeichnet. Lecithin zerkleinert das Cholesterin zu winzigen Partikeln, die leicht in die Gewebe eindringen. Nur wenn zuwenig Lecithin produziert wird, nehmen die Cholesterinteilchen an Größe zu und bleiben im Blut und an den Arterienwänden hängen. Lecithin besteht aus Fett, Cholin, Inositol und essentiellen ungesättigten Fettsäuren. Es kann nicht ohne Hilfe anderer Enzyme, die Vitamin B6 und Magnesium enthalten, produziert werden. Liegt einer dieser fünf Nährstoffe nicht in ausreichender Menge vor, kann kein Lecithin gebildet werden und das Blutcholesterin steigt an. Jeder einzelne dieser fünf Stoffe jedoch bewirkt bei separater Verabreichung ein Absinken. Es ist jetzt zwar bekannt, daß pflanzliche Öle als Quellen von Linolsäure nötig sind, um den Blutcholesteringehalt niedrig zu halten, doch die gleichfalls lebenswichtigen Substanzen Cholin, Inositol, Vitamin B6 und Magnesium läßt man noch größtenteils unbeachtet. Wenn jemand eine in bezug auf diese Stoffe vollwertige Ernährung einhält, kann sein Körper alles Lecithin, das er braucht, herstellen. Bei Patienten mit einem über lange Zeit erhöhten Blutcholesterinspiegel und Herzanfällen kam es nach Verabreichung von zwei Eßlöffel Lecithin pro Mahlzeit innerhalb von drei Monaten zu einem deutlichen Absinken, obwohl sonst nichts verändert worden war. Bei vielen dieser Patienten hatten die Medikamente, die sie zehn Jahre lang eingenommen hatten, um ihren Cholesteringehalt zu senken, nicht geholfen. In einigen Fällen genügte sogar ein Eßlöffel Lecithin pro Tag, um den Cholesterinspiegel günstig zu beeinflussen. Lecithinkapseln freilich enthalten zuwenig Lecithin und sind daher wertlos. Jeder Arzt weiß, daß eine Arteriosklerose (24) experimentell schon dadurch hervorgerufen werden kann, daß man Tieren reines Cholesterin und eine mangelhafte Nahrung mit vielen gesättigten Fetten gibt. Doch ist er sich über die Hintergründe dieser Beobachtungen gewöhnlich nicht im klaren. Erstens wird übersehen, daß eine derartige Diät auch einen Mangel an Magnesium aufweisen muß, zweitens richtet sich der Bedarf an Cholin nach der Zufuhr gesättigter Fette, daher steigt der Cholinhunger der Tiere gewaltig an, ohne daß die Nahrung ein Mehrangebot an diesem Vitamin zur Verfügung stellt; ohne ein solches ist jedoch die Lecithinproduktion eingeschränkt. Weiterhin wissen viele Ärzte nicht, daß die experimentelle Erzeugung eines hohen Blutcholesterinspiegels durch Verfütterung von Cholesterin und gesättigten Fetten bereits nicht mehr gelingt, wenn auch nur eine kleine Menge Lecithin in der Nahrung enthalten ist. Wenn man hingegen reichlich Lecithin verfüttert, dann kommt es nie zur Arteriosklerose, wieviel Cholesterin und gesättigte Fette man auch geben mag. Weil man noch nicht versteht, wie enorm wichtig Lecithin ist, hat es viel Verwirrung gegeben. Die medizinische Behandlung der Arteriosklerose ist gleichsam eine Tonleiter von Diäten geworden, beginnend mit dem Verbot von Eiern, Leber, Fett und Cholesterin über solche, bei denen nur pflanzliche Öle (25) als Kalorienspender gestattet sind (die so abscheulich schmecken, daß man sie mit dem Magenschlauch verabreichen muß), bis zu Diäten mit reichlich Leber, Eiern und sogar Cholesterin. Der verstorbene Dr. Laurance Kinsell gab verschiedenen Gruppen von Leuten mit hohem Blutcholesterin täglich 10 Eier oder 16 Eidotter oder das Fett von 32 Eidottern oder sogar 60 Gramm, etwa 4 Eßlöffel, reines Cholesterin. Kein einziges Mal vermehrte sich dabei das Blutcholesterin, vorausgesetzt, daß alle Nährstoffe, die für die Lecithinproduktion notwendig sind, in der Diät enthalten waren. Dr. Kinsell war auch der Meinung, daß Lecithin an sich Cholesterin sehr vermindere. Nur bei unvollkommener Ernährung können Butterfett, Eier und andere cholesterinhaltige Nahrungsmittel den Blutcholesterinspiegel erhöhen. Es ist gut, wenn Ärzte ihren Patienten mit zu hohem Blutcholesterinspiegel raten, mehr pflanzliches Öl zu verwenden, hydrierte Fette zu meiden und den Verbrauch von harten tierischen Fetten einzuschränken, indem sie Schweinefleisch und fette Soßen meiden. Viele Ärzte verlangen auch, daß man Rind- oder Hammelfleisch nicht öfter als dreimal pro Woche essen soll. Doch darf man täglich gedämpften oder gebratenen Fisch oder Geflügel essen; Fischöle sind ungesättigt und das Geflügelfett ist nur zum Teil gesättigt. Allerdings kann die Zugabe von Öl zur Nahrung ohne gleichzeitige Erhöhung der Zufuhr von Vitamin E zur Ursache von Herzanfällen werden. Leider geschieht es oft, daß Ärzte ihren Patienten so ausgezeichnete Nahrungsmittel wie Eier, Leber, Nieren, Gehirn, Schalentiere, Sahne, Butter und Milch verbieten. Diese Nahrungsmittel, vor allem aber Leber, versorgen den Körper mit denjenigen Stoffen, die er braucht, um den Cholesteringehalt niedrig zu halten. Im übrigen wird bei cholesterinfreier Diät im Körper viel schneller Cholesterin produziert als dann, wenn es in der Nahrung, sogar in reichlichen Mengen, enthalten ist. Obgleich in Nahrungsmitteln pflanzlichen Ursprungs kein Cholesterin vorkommt, sind viele Pflanzenfette entweder von Natur aus oder durch Hydrierung stärker gesättigt als harte tierische Fette. Diese gesättigten Pflanzenfette vermehren den Blutcholesteringehalt, weil sie den Bedarf an Cholin vergrößern. Kokosöl, das bei der Herstellung von sogenannter »angereicherter« Milch, künstlicher Milch und künstlicher, süßer oder sauerer Sahne, sei es in Pulverform oder flüssig, Verwendung findet, ist die Fettsorte, die den größten Schaden verursacht. Auch Palmöl ist ein gesättigtes Fett. Harte Fette jeder Art vermehren immer den Blutcholesteringehalt, flüssige Fette, wie z. B. Fischöle dagegen nicht. Sogar das Fett, das im Körper aus nicht benötigten Kalorien gebildet wird, ist ein gesättigtes Fett, kann somit den Bedarf nach Cholin vergrößern und die Ursache für ein Ansteigen des Blutcholesterinspiegels sein. Die meisten Leute mit lange bestehendem Übergewicht leiden an Arteriosklerose. In der Schweiz, in Finnland und in Dänemark, wo man sehr viel Molkereiprodukte konsumiert, sterben relativ wenig Menschen an Herzkrankheiten. Man hat festgestellt, daß verschiedene Stämme in Kenya, die von Viehzucht und Molkereiprodukten leben und auch bis zwölf Liter Vollmilch pro Tag trinken, auffallend niedrige Blutcholesterinwerte aufweisen; 60 Prozent des Fettkonsums dieser Menschen bestehen aus Butterfett. Ihre Kost ist vollwertig in bezug auf eben jene Nährstoffe, aus denen Lecithin hergestellt wird. Der verstorbene Dr. Francis M. Pottenger jr., damals Professor der Medizin an der Universität von Südkalifornien, erzählte mir, daß es in seinem Sanatorium für Tuberkulose keine Patienten mit hohem Blutcholesteringehalt gab, obwohl sie große Mengen Eier, Leber, Butter und Vollmilch erhielten. Ihre Ernährung war eben vollwertig. So wie ich es sehe, kann man erwarten, daß die Cholesterinablagerungen und die Probleme, die sie mit sich bringen, jedes Jahr schlimmer werden. So versuchen z. B. viele Leute, ihr Übergewicht zu reduzieren, indem sie eine Mahlzeit überschlagen. Der Körper verbraucht aber bei seiner kontinuierlichen Verdauungsarbeit nur relativ wenig von der Nahrung und kann sie schlecht verarbeiten, wenn die gesamte Tagesmenge auf einmal geliefert wird. Bei Menschen und auch bei Tieren schnellt der Blutcholesterinspiegel hinauf, wenn täglich nur eine oder zwei Mahlzeiten eingehalten werden, und sinkt bei der Einnahme häufiger kleiner Mahlzeiten ab. Außerdem sind eine Reihe neuer Nahrungsmittel auf dem Markt erschienen, die Kokosöl enthalten; auf dem Etikett jedoch steht, daß das Produkt nur Pflanzenfett enthält. Kokosbutter ist ein hochgesättigtes Fett, das den Blutcholesterinspiegel genau so schnell in die Höhe treibt wie die meisten tierischen Fette. Leider empfehlen sogar Kinderärzte, wenn sie nichts von Ernährungslehre verstehen, Säuglingsnährmittel, die Kokosöl enthalten. Andere geben Kindern Magermilch, in der die Linolsäure, die für die Herstellung von Lecithin notwendig ist, vollständig fehlt. Auch wenn der Blutcholesterinspiegel sogar für längere Zeit auf 180 Milligramm oder darunter bleibt, ist noch keine Garantie dafür gegeben, daß alle Cholesterinablagerungen, die sich vielleicht während eines halben Jahrhunderts angehäuft haben, schon verschwunden sind. Es kann sehr lange dauern, bis abgelagertes Cholesterin abgebaut ist. Deswegen sollte eine gute, cholesterinvermindernde Ernährung über Jahre hinaus eingehalten werden. Hier haben wir also wieder einen Fall, bei dem die Bearbeitung der Nahrungsmittel, hauptsächlich das Raffinieren des Getreides, der Gesundheit unseres ganzen Volkes geschadet hat. Als in Dänemark während des ersten Weltkrieges und in England während des zweiten Weltkrieges die Bevölkerung mehr B-Vitamine erhielt, weil in allen Getreidearten die Keime mit vermahlen wurden, besserte sich die Volksgesundheit in mannigfacher Hinsicht, und die Todesfälle durch Herzerkrankungen nahmen deutlich ab. Wie lange werden wir es noch zulassen, daß die Habsucht von wenigen zum Verhängnis für die Gesundheit von vielen wird?
catlady Oktober 11, 2013
Wie ist das nun wenn man zb einen sehr hohen LDL Wert hat, dafür aber kaum HDL und das Cholesterin insgesamt dafür normal ist. Da ist es doch sicherlich besser wenn man etwas erhöhte Werte hat und dafür viel HDL und weniger LDL?
Creamdoc Januar 7, 2014
Meiner Erfahrung nach (und labormedizinisch gestützt) ist eine ernährungsbedingte Erhöhung des Cholesterinspiegels durch die Nahrungsaufnahme auch bei Ausdauersportlern deutlich über den von Dr. Bircher angegebenen Werten möglich, reguliert sich aber i.d.R. bereits innerhalb 10 Tagen der im Forum diskutierten (Schlag-) Sahne-Diät von selbst, catlady. Häufig normalisieren sich imn deren Verlauf auch erhöhte Triglycerid- und andere Leber-Werte. Der täglichen körperlichen Bewegung über 1 Stunde kommt hierbei ein wesentliche Bedeutung zu. Auf wesentliche Unterschiede des Cholesterin-Stoffwechsels bei Kindern, Erwachsenen und alten Menschen sei hier am Rande hingewiesen.

Schreibe einen Kommentar zu AlexRiegler Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Oben