Schilddrüsenüberfunktion

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Bei einer Überfunktion der Schilddrüse ergibt sich ein Überschuss an Hormonen, der vom Körper nicht verarbeitet werden kann und krankhafte Veränderungen bewirkt.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)

Wie das Wort «über = hyper» schon sagt: es werden zu viele Schilddrüsenhormone gebildet; es entsteht ein Überschuß. Das bewirkt, daß der Körper auf Hochtouren läuft. Meistens ist eine Überfunktion mit heißen Knoten (autonomen Adenomen) und der Basedowschen Krankheit verbunden.

Symptome

  • Unruhe, Reizbarkeit, Nervosität, Zittrigkeit, innere Anspannung
  • Konzentrationsschwäche
  • eingeschränkte Leistungsfähigkeit
  • Schlafstörungen
  • Gewichtsabnahme
  • vermehrtes Schwitzen, Wärme wird schlecht vertragen, feucht-warme Haut
  • Haarausfall
  • Herzbeschwerden: das Herz wird ständig zu Höchstleistungen angetrieben > Vorhofflimmern, Herzschwäche sind möglich.
  • dauerhaft erhöhter Pulsschlag (Ruhe-Puls über 90 Schläge/Min.), manchmal unregelmäßiger Puls
  • mäßiger Bluthochdruck
  • Gewichtsverlust trotz grossem Appetit, Durst
  • Häufige Stuhlentleerung, manchmal Durchfall
  • Depressive Verstimmungen bis zur Depression
  • manchmal: Kropf
  • Augensymptome, vor allem bei Basedow: Lidschwellungen, Hervortreten der Augen, Fremdkörpergefühl, vermehrter Tränenfluß, manchmal Doppeltsehen, Bewegungsstörungen der Augen («Endokrine Orbitopathie»)

Ursachen

In der Schilddrüse werden zwei lebenswichtige Hormone produziert: Trijodthyronin (Abk. T3; die «3» bedeutet, dass 3 Moleküle Jod gebunden sind) Thyroxin (Abk. T4; die «4» bedeutet, dass 4 Moleküle Jod gebunden sind) Mit T3 und T4 kann der Körper allerdings nichts anfangen. Die sind gebunden und stehen dem Stoffwechsel nicht zur Verfügung. T3 und T4 müssen vom Körper erst noch in die freien aktiven fT3 und fT4 umgewandelt werden. Deshalb sollten im Blutbild auch fT3 und fT4 bestimmt werden und nicht T3 bzw. T4. Der Normalbereich von fT3 liegt bei 3,5-8,0 pg/ml / 5,4-12,3 pmol/l und von fT4 bei 0,8-1,8 ng/dl / 10-23 pmol/l. Beide Hormone sind vor allem zuständig für den Stoffwechsel und Grundumsatz des Körpers. Sie haben Einfluß auf Wachstum, Reifung, Kreislauf, Wärmeregulation, Wasserhaushalt, Sauerstoffverbrauch und Gehirnfunktionen. Auch auf den Eiweiß-, Fett- und Kohlehydratstoffwechsel hat die Schilddrüse Einfluß. Treten Störungen dieser Hormone im Kindesalter auf, kann das schwerwiegende Folgen nach sich ziehen: es können starke körperliche und geistige Schäden auftreten.

Ein Zuviel an diesen Hormonen kann zu Herzklopfen, Schwitzen, Durchfällen, Gewichtsabnahme führen. Ist die Schilddrüse im Gleichgewicht , so ist auch der Regelkreis zwischen Gehirn, Hirnanhangsdrüse und Schilddrüse im Gleichgewicht. Für diesen Regelkreis unbedingt notwendig ist Jod. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Schilddrüsenhormone T3 und T4. Jod ist der Baustoff, um diese Hormone herzustellen. Ein äußeres Zeichen für Jodmangel ist der Kropf. Es besteht eine Diskussion darüber, ob Deutschland insgesamt und vor allem im Süden Jodmangelgebiet ist. Laut Empfehlung der Dt. Gesellschaft für Ernährung wird täglich eine Menge von 200 Mikrogramm an Jod empfohlen, bei Schwangeren noch mehr. (Bei der Schilddrüsenerkrankung Hashimoto» ist Jod jedoch zu vermeiden). [1]

Diagnostik

Bei Verdacht auf eine Überfunktion werden die Schilddrüsenhormone bestimmt, und zwar die Gesamtkonzentrationen und die freien Hormone. Um eine Hyperthyreose auszuschließen, genügt es, den TSH-Wert zu bestimmen. Bei einer Hyperthyreose ist er erniedrigt. Um herauszufinden, ob es sich um eine Hyperthyreose handelt oder um die Autoimmunerkrankung Morbus Basedow (deren Symptome sich in einer Hyperthyreose/Überfunktion zeigen) sind weitere Untersuchungen notwendig (s. dort). Quelle: http://www.onmeda.de/krankheiten/schilddruesen_ueberfunktion.html?p=7

Therapie

Bei der Therapie der Überfunktion geht es darum, die zu hohe Produktion von Schilddrüsenhormonen herunter zu fahren. Das geschieht durch Medikamente mit den Wirkstoffen Thiamazol und Carbimazol, die die Bildung der Schilddrüsenhormone hemmen. So wird der Einbau von Jod in die Schilddrüsenhormone verhindert. Eine Wirkung zeigt sich nach ca. 2 Wochen. Das Gehirn versucht jedoch nun, die Produktion von Schilddrüsenhormonen weiter anzuregen. Die Schilddrüse wird stärker durchblutet, sie vergrößert sich. Um das zu verhindern, werden Schilddrüsenhormone in geringer Dosierung zusätzlich gegeben. Auf diese Weise verringern sich die Symptome; die Hormonproduktion wird auf «normal» eingestellt; die Fehlfunktion der Schilddrüse wird dadurch jedoch nicht aufgehoben. Meistens wird mit einer hohen Dosis begonnen, die dann im Laufe der Zeit entsprechend den Schilddrüsenwerten und dem Befinden des Patienten reduziert wird. Ist die Schilddrüse stark vergrößert und macht evtl. auch Atem- oder Schluckbeschwerden wird dann evtl. ein Teil der Schilddrüse operativ entfernt, wenn die Hormonwerte normal sind. Durch die Operation kann es evtl. zu einer schlechtern Hormonsituation kommen, so daß dann Schilddrüsenhormone in Tablettenform nötig werden. Bei zahlreichen autonomen Gebieten in der Schilddrüse kann statt Operation eine Radio-Jod-Therapie gemacht werden. Das Radiojod reichert sich vor allem dort an, wo vermehrt Hormone produziert werden. Diese Gewebe werden dann durch das Radiojod zerstrahlt.

Quelle: Therapie

Quellen

in Arbeit

Siehe auch

Relevante Wiki-Artikel

Literatur

Siehe Schilddrüse

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